Liebe Familie, Freunde und Kollegen

Das ist der zweite Teil unserer Reise 2022. Hier sind wir vor allem in Spanien und in Portugal. Dabei erleben wir "viel Gfreuts" mit völlig unbekannten Menschen - aber genau das macht die Reise so einmalig.

Wie in einem Reiseblog üblich muss man auch hier ganz unten beginnen, da ganz oben die aktuellsten oder eben die neusten Beiträge sind. Viel Vergnügen.

Herzlichst Roland & Brigitte


29. August - 04. September 2022 - Douro lll

Am Sonntagmorgen wird unser Frühstück etwas grösser - denn wir haben ja nachher eine Führung durch den Weinberg mit anschliessender Weinverkostung. Deshalb brauchen wir schon etwas "Boden". Vor allem als uns José dann bereits am Anfang sagt, dass wir 5 Weine, einen Portwein und natürlich auch das Olivenöl versuchen können.

Um 10.30 h sind also alle bereit: wir sind eine Gruppe von ca. 14 Personen, bunt gemischt aus Dänen, Holländern, Deutschen und wir Schweizer. Die Führung mit Erklärungen ist dann auch wirklich toll und sehr lehrreich. Wie gesagt hat Josés Vater den Weinberg 1985 gekauft und nach und nach weiter ausgebaut. Mittlerweile haben sie 12 Hektaren (also 120'000 m2) mit 3 "Regionen": dem Nordhang, dem Südhang und die "flache" Lage in der Mitte. Darauf werden 5 Weine angebaut: 1 Weisser, 1 Rosé und 3 Qualitäten Roter. Im Jahr gibt es durchschnittlich 20'000 Flaschen. Ausserdem behalten sie seit ein paar Jahren jährlich 550 Liter (2 Fässer) auf und veredeln ihn zu Portwein. Auch die Olivenbäume werden im Dezember geerntet und damit wird eigenes kaltgepresstes Olivenöl hergestellt.

Bei der anschliessenden Verkostung geht es dann bereits etwas lustiger zu und her, vor allem weil natürlich auch José ein Spassvogel ist und manch lustige Geschichte zu erzählen weiss.

Wir kaufen dann sehr gerne 6 Flaschen seines roten Riserva, 6 Büchsen Olivenöl und noch 2 Flaschen Portwein. Diesen darf er offiziell noch nicht verkaufen, da sie die Lizenz dafür noch nicht haben. Da aber bereits sein Vater damit begonnen hat, Portwein herzustellen haben sie quasi für Eigenverbrauch doch jedes Jahr ca. 600 Flaschen, welche "vernichtet" werden müssen.

Danach beschliessen wir, dass Roland nicht mehr fahren sollte und wir deshalb noch eine weitere Nacht auf der Quinta de Padrela bleiben. Wir haben hier ja alles was wir brauchen.

Koordinaten: 41.12802881210388, -7.583187641635319

Am Samstag stehen wir relativ früh auf: um 07.30 h sind wir schon beim Frühstück. Wir möchten nämlich um 08.45 h abfahren, damit wir gegen 09.30 h in Pinhão sind und einen Parkplatz für Augustin finden. Das funktioniert dann auch perfekt. Danach warten wir noch einen Moment bis zum Start der Bootstour, welche wirklich eindrücklich ist. Die Rebstöcke und Olivenhaine an den steilen Hängen der Douro-Schlucht sehen vom Wasser aus noch eindrücklicher aus als wenn wir diese vom Land oder von der Strasse aus sehen. Wie die Bauern seit hunderten von Jahren diese steilen Hänge bearbeitet haben - grosses Kompliment.

Mittlerweile sieht man natürlich auch mehrere schöne Häuser - man könnte auch sagen Villa oder Farmen - welche von einigem Reichtum zeugen. Aber es sieht nicht protzig aus, sondern einfach schön.

Die Fahrt dauert zwei Stunden, dann sind wir zurück in Pinhão. Wir essen noch unsere mitgebrachten Brote, und fahren dann zurück auf Quinta da Padrela. Dort geniessen wir als erstes den Pool. Denn ab 16.00 h steht dieser für Gäste des Ferienhauses esklusiv zur Verfügung.

Am Freitagmorgen sehen wir, dass der Tag wettermässig nicht so toll ist. Also machen wir einen "Servicetag": wir fahren zum Intermarché in Régua zum Einkaufen. Auf dem Parkplatz steht da auch eine öffentliche Lavanderia - also wird die ganze Wäsche gleich auch in eine grosse 8 kg Maschine gesteckt. Einkaufen, Wäsche in den Tumbler wechseln, Einkäufe einräumen, Wäsche holen - alles fliesst da ineinander. Dazwischen bekommen wir noch 2 Flaschen Douro-Weisswein geschenkt von einem Künstler, der daneben in seiner Garage arbeitet und anscheinend von seinen Kunden sooo viel Wein erhält - er kann gar nicht alles trinken. Toll, das würde uns in der Schweiz wohl kaum passieren.

Danach fahren wir in die Berge zur Quinta de Padrela. Die beiden Schwager Pedro (in der CH geboren) und José führen das Weingut in zweiter Generation mit viel Freude. Gleichzeitig bieten sie Platz für mehr als 10 Wohnmobile - einfach so. Man darf Wasser auffüllen, gratis eine Toilette und Dusche benützen, und wenn das Ferienhaus nicht vermietet ist, dann steht sogar der Pool zur Verfügung. Einzig den Strom muss man bezahlen, falls man den benötigt. Unsere Batterien sind fast voll, weshalb wir heute noch darauf verzichten.

Auf dem Platz stehen aktuell noch Berner, Deutsche, Engländer und Belgier. Wir sind also eine richtig internationale Truppe.

Täglich machen José und Pedro Führungen in der Quinta mit Wein- und Olivenölverkostung. Dies findet jeweils um 10.30 h statt. Da wir uns für Samstag schon für die Schifffahrt angemeldet haben reservieren wir das gerne für Sonntag. Wir bleiben also mindestens 2 Nächte hier und geniessen ihre Gastfreundschaft.

Koordinaten: 41.12802881210388, -7.583187641635319

Am Donnerstag stehen wir deshalb auch etwas weniger gut auf am Morgen. Aber wir werden halt auch nicht jünger ;-) Heute möchten wir etwas ausserhalb von Régua fahren und einen Bauern besuchen, der nicht nur Wein sondern auch Olivenöl produziert und direkt anbietet. Die Fahrt in die Berge ist denn auch spannend, aber leider finden wir niemanden auf der Quinta. Wir warten zwar eine halbe Stunde, aber niemand erscheint. OK, dann fahren wir halt wieder zurück.

Was tun mit dem angefangenen Tag? Wir beschliessen, dass wir mit den Bikes nach Pinhão fahren möchten (ca. 28 km) um uns dort Tickets für eine Fahrt auf dem Douro mit einem Holzschiff ähnlich der Rabelo-Boote. Gesagt - getan. Wir folgen der N222, welche dem Douro entlang nach Osten geht bis ins das kleine Örtchen Pinhão. Dort finden wir auch tatsächlich einen Verkaufsstand, wo wir für den Samstag eine Reservation platzieren können. Perfekt.
Nun kommt aber die Rückreise flussabwärts, also nach Westen. Der Gegenwind ist so happig, dass wir beide teilweise eine höhere Unterstützung beim E-Bike benötigen. Es erinnert uns fast an das Vinschgau - da fahren wir auch immer in die falsche Richtung.

Nach Ankunft beim WoMo benötigen wir deshalb zuerst grössere Mengen an Flüssigkeiten ...

Auch die Berner sind überrascht, als sie uns immer noch in Régua sehen, weshalb sie uns gleich zu einem Apéro mit Weisswein einladen. Ebenfalls verabreden wir uns noch einmal nach dem Znacht zum Kaffee mit Zusätzen bei uns. Auch dieser Abend wird wieder feucht-fröhlich ...

Am Mittwoch verlassen wir den Port de Rei und fahren wieder den Berg hinauf. Das ist wirklich eine "Fahrt hinauf", denn es geht fast 300 m nach oben. Danach folgen wir der N222 nach Osten. Mittlerweile sind wir definitiv im Douro-Weinbaugebiet angekommen, welches seit über 200 Jahren per Definition ca. 80 km östlich von Porto beginnt - also genau in der Region von Porto de Rei - und auf beiden Seiten dem Douro entlang bis zur spanischen Grenze geht. Es gibt jetzt nämlich wirklich fast nur noch Weinreben, auf schönen Terassen angebaut. Dazu kommen Olivenbäume, welche die meisten Parzellen abgrenzen. Man sieht auch, dass in dieser Region in den Reben gearbeitet wird - nicht wie wir es früher auf der Reise schon gesehen haben.

Unser Ziel ist die Kleinstadt Régua, und dort der lokale WoMo-Stellplatz. Wir stellen uns dort auf einen Parkplatz gleich unterhalb der grossen Autobahnbrücke. Wieder stehen wir gleich neben dem Douro ...

Als erstes möchten wir das Douro-Weinmuseum besuchen, welches wir in 15 Min. Fussmarsch erreichen können. Zum Glück gibt es eine App, welche die verschiedenen Ausstellungstücke in deutscher Sprache erklärt. Wirklich super und sehr lehrreich.

Der Höhepunkt ist, dass wir am Schluss auf der Museumsterasse noch ein Glas Portwein erhalten. Na denn: Prost!

Am Nachmittag parkt plötzlich ein Berner Wohnmobil hinter uns. Es handlet sich um Chrigel und Käthy aus Adelboden. Wir unterhalten uns eine Weile, sehen uns zufällig am Abend im selben Restaurant und "versumpfen" dann noch bei verschiedenen Getränken bei uns im WoMo. Auf alle Fälle wird es wieder einmal spät bis wir ins Bett kommen ....

Koordinaten: 41.15540965531093, -7.78113808034415

Am Montagmorgen überlegen wir uns tatsächlich noch einmal, ob wir doch noch eine Nacht hier bleiben wollen. Sowohl Ventura als auch Annibal haben uns ja bestätigt, dass wir bleiben sollen solange wir mögen. Aber wir fahren dann doch weiter - nicht bevor Brigitte noch einmal dem tollen Feigenbaum einen Besuch abstattet.

Wir fahren also weiter der N222 entlang, aber nur etwa 13 km. Dann erreichen wir unsere erste Auswahl für den nächsten Stopp: den Parque Fluvial de Porto de Rei. Dabei handelt es sich um ein kleines Tal am Douro, welches Picknickplätze, einen Strand mit Wiese (!), einem kleinen Fussballplatz und genug Parkplatz aufweist. Ausserdem gibt es noch eine Bar und am anderen Ende ein "richtiges" Strandbad, aber mit Pool. Uns gefällt es sofort, denn der Sand an den Füssen nach dem Bad im Douro fällt hier weg. Also: wir bleiben, und zwar direkt für 2 Nächte, also bis Mittwoch.

Am Dienstagvormittag machen wir noch eine kleine Wanderung durch die Umgebung, also einmal das Tal hoch und in mehreren Kurven wieder hinunter. Es fällt auch hier wieder auf, dass es einige wirklich schöne Häuser - man könnte sagen "Villen" - gibt. Die meisten sind im Moment nicht bewohnt. Ausserdem hat es überall Reben, Feigenbäume, Orangenbäume, Kirschbäume, etc. Wir finden sogar einen Garten mit Limonen. Natürlich gibt es auch Apfel- und Birnbäume, etc. Überall grünt und blüht es - und leider fallen viele Früchte einfach runter und verfaulen. Weshalb? Siehe oben -> die Bewohner sind leider nicht hier und die Häuser stehen leer. Schade.

Koordinaten: 41.11846932063, -7.913647789624639


22. - 28. August 2022 - Douro ll

Am Samstagmorgen fahren wir relativ früh ab, das heisst für uns gegen 09.00 Uhr. Auf dem Weg finden wir zufällig einen Intermarché mit günstigem Diesel, also füllen wir auf und Brigitte geht noch in den Laden. Danach fahren wir weiter und suchen uns wieder einmal einen Stellplatz auf GoogleMaps, welcher nicht in einer App aufgeführt und deshalb schon kein Geheimtipp mehr ist. Diesen find dann auch in der Nähe von Anreade, auf einem privaten Grundstück, welche aktuell komplett mit Villen überbaut wird. Wir fahren die Zufahrtsstrasse runter zum Douro und stehen auf einem Platz am Wasser, ganz für uns alleine. Da es weder ein Verbotsschild noch eine andere Beschränkung hat, bleiben wir hier. Im Laufe des Nachmittags kommt dann ein Portugiese, Ventura, 69 jährig, der bis zu seiner Pensionierung mit 62 Jahren gut 39 Jahre für Coop in Genf gearbeitet hat. Schnell kommen wir ins Gespräch und er erklärt uns, dass dieses Grundstück eigentlich privat sei, aber er würde uns als "Schweizer Freunde" ausgeben und dem Besitzer anrufen, was er dann auch tat. Kurz danach hat er den Weisswein ausgepackt und mit uns angestossen. Genial.

Im Laufe des Abends kommt dann auch noch Annibal, der Besitzer und sagt zu uns, dass alles ok ist. Wir dürfen bleiben. Und falls wir noch frisches Trinkwasser benötigen, dann könnte er uns das auch geben.

Es stimmt schon: wenn man nett ist mit den Leuten, dann kommt das immer wieder mehrfach zurück. Das lieben wir so an diesem freien Reisen.

Koordinaten: 41.105406, -7.994894

Heute Donnerstag geben wir am Morgen nach dem Frühstück zuerst der zutraulichen Katze etwas zu fressen. Die lebt anscheinend wirklich hier am Stellplatz. Hoffentlich schafft sie es, dass die Verletzung am Kopf heilt. Im Moment eitert diese ziemlich und ohne Pflege ist das eine langwierige Angelegenheit.

Vor der Abfahrt leeren wir noch alle Wasser und füllen den Frischwassertank. Dann fahren wir in der Tat nur knapp 7 km, wo wir einen ersten Fluss-Badestrand anschauen wollen: den Praia Fluvial de Espadanedo, in der Nähe von Sobrado. Als wir ankommen ist noch praktisch niemand da, der Strand sieht toll aus, die Bar ist natürlich noch geschlossen und der Parkplatz leer. Deshalb stellen wir uns vorne hin, natürlich quer mit Sicht auf den Douro. Danach kommt, was wir in den letzten Wochen schon öfters gemacht haben: am Strand liegen, lesen, etwas trinken, .....

Wir beschliessen heute schon, dass wir 2 Nächte hier bleiben werden.

Am Mittwoch stehen wir etwas früher auf, also schon um 07.00 h, und machen uns bereit für die Wanderung. Zum ersten Mal benutzen wir unsere "Camel-Bag-Rucksäcke": jeder hat 2 Liter Wasser in seinem Bag, und natürlich noch etwas zu Essen. Gegen 08.30 h gehen wir los und geniessen die viiiiiielen Treppenstufen, die Aussicht auf die 516 Arouca - die längste begehbare Hängebrücke der Welt, wie es heisst - und das Tal der Paiva. Diese ist leider auf der ganzen Strecke grün, was aufgrund des tiefen Wasserstandes leider so ist. Am Ende geniessen wir das wohlverdiente Bier, und machen uns - halt auf den Rückweg. Gegen 14.00 h sind wir zurück beim WoMo und müssen zuerst unter die Dusche. Aber es war ein Erlebnis, welches wir jedem empfehlen können. Falls man etwas früher reserviert, dann wäre auch der Gang über die Hängebrücke zu empfehlen. Diese war aber leider für die nächsten 3 Tage ausgebucht. Man muss vorher online reservieren.

Danach machen wir uns auf den Weg aus den Bergen und möchten vor allem wieder in die Nähe des Douro. Wir finden einen tollen Stellplatz in Souselo, welcher relativ neu ist. Das schöne hier: alles ist gratis, also der Platz, die Ent-/ Versorgung, die Toiletten, Duschen und sogar der Strom. Leider sind die Duschen und Toiletten durch Benutzer oder die herumlungernde Jugend unbenützbar gemacht worden. Das ist sehr schade, das meint auch ein älterer Einheimischer mit welchem wir gesprochen haben. "Die Jungen haben heute alles zur Verfügung und müssen trotzdem immer saufen und viele respektlos behandeln!" Seine Worte ....

Am Dienstag fahren wir voller Vorfreude an den Parkplatz, wo die Wanderung durch die Passadico do Paiva, das heisst durch die Paivaschlucht starten kann. Der Parkplatz ist denn auch praktisch leer, und wir erfahren, dass vom 21.-23. August landesweit sämtliche Angebot im Freizeitbereich geschlossen sind. Deshalb keine Wanderungen, keine Brückenquerung, und leider in unserem Fall auch kein "Baden in der Paiva", denn diese ist im Moment aufgrund des tiefen Wasserstandes von Salmonellen befallen. Also geniessen wir halt den Schatten - teilweise auch die Sonne - und die Frischwasserdusche. Etwas anderes kann/darf man ja heute nicht machen.
Am Abend verschieben wir dann auf den oberen Parkplatz, wo auch speziell für WoMos Plätze ausgewiesen sind. Wir unterhalten uns noch eine Weile mit zwei junden Deutschen, Kilian und Antonia, die mit einem gemieteten Campervan unterwegs sind. Sie möchten am nächsten Tag auch die 8 km Wanderung machen, dann sollten wir uns ja da treffen.

Am Abend haben wir Mühe einzuschlafen. Es ist windstill und deshalb auch ziemlich heiss - sogar in unserem gut isolierten Augustin. Aber irgendwann finden wir den Rank und ....... schnarch, schnarch ....

Am Montagmorgen - nach dem frühen Bad im Douro - fahren wir in die Berge. So sieht es zumindest aus. Und da wir uns zuerst nur auf das normale Navi verlassen "stecken wir plötzlich in einem Dorf zwischen Reben und Mauern fest". Es geht nicht mehr weiter. In 20 Metern sind die beiden Gebäude nur noch 2 m auseinander, die Strasse also 2 m breit - und wir haben 2.3 m. Also alles zurück, und zwar ohne etwas zu sehen. Aber es geht gut.

Wir können mit Hilfe von Einwohnern wenden und finden die Strasse N224, welche praktisch als Bergstrasse nach Arouca führt. Das Navi wollte uns zwar noch einige Male über eine "Abkürzung" führen, aber wir haben aufgepasst. Ab jetzt hält Brigitte das Tablett mit Google Maps offen, und da sieht sie das grössere Umfeld und "richtige" Abkürzungen können von "unmöglichen Strassen" unterschieden werden.

In Arouca stellen wir uns auf einen schönen Stellplatz am Ortsrand und machen uns zuerst auf die Suche nach der Wäscherei. Die soll es nämlich hier geben. Tatsächlich finden wir diese und werden sehr herzlich begrüsst. Der Inhaber teilt uns mit, dass wir einfach alles da lassen sollen, er kümmere sich darum und wir können in 3 Stunden unsere Wäsche wieder abholen. Mal sehen was das kosten wird, aber wir lassen uns darauf ein.

Wir gehen also im nahen "Supermercado" einkaufen und nehmen uns richtig Zeit dafür. Es kostet dann auch fast 100 € - ca. 45 € waren für Bier, Wein, .... ;-) - und es war mal wieder nötig, die Reserven etwas aufzustocken.


15. - 21. August 2022 - Douro l

Am Samstagmorgen fahren wir früh los, weil wir möglichst früh an einem neuen Ort sein möchten. Es ist immer noch August, also Ferienzeit in Portugal. Wir fahren also weiter dem Douro entlang, aber nur etwa 7 km, dann landen wir in Castelo de Paiva, wo es einen tollen Parkplatz direkt am Douro gibt. Der Fluss-Strand ist zwar ein paar 100 m weiter flussabwärts, aber da sind bereits so viele Leute, dass uns das gar nicht reizt. Wir stellen uns deshalb ganz ans Ende des Parkplatzes gleich neben den Wendeplatz - direkt an den Douro. Also wir sind ca. 2 m vom Wasser weg. Sehr schön, wir sind weit und breit das einzige WoMo, respektive im Moment sogar noch das einzige Auto auf dem Platz. Bis am Mittag sind wir fast vollgeparkt, und es sind auch noch 2 weitere portugiesische WoMos gekommen. Am Abend kommen noch 3 Franzosen und noch ein Portugiese, womit dann 8 WoMos hier stehen. Aber es gibt genug Platz.

Wir geniessen den Tag, machen noch eine Spaziergang ins Dorf und in den kleinen "Tante Emma Laden". Es gibt sogar Pastel de Nata, was wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Den Nachmittag verbringen wir wieder mit unserem Wellness-Programm: liegen, liegen lassen, (Bier) triken, lesen, im Douro schwimmen, etc.

Etwas Action kommt dann noch auf, als wir auf der anderen Seite des Douro, hinter dem nächsten Hügel grosse Rauchschwaden entdecken. Kurz darauf sind auch mehrere Wasserflugzeuge und Helikopter daran, Wasser aus dem Douro zu holen und auf das Feuer zu leeren. Der Rauchwolke nach muss es ziemlich gross sein. Aber wir haben ja noch einen Fluss dazwischen, deshalb sind wir eigentlich guten Mutes, dass wir ruhig schlafen können. Bis am Abend ist der Rauch dann auch einiges weniger geworden. Vermutlich haben sie mittlerweile Erfahrung mit solchen Bränden. Danke der Feuerwehr für das erfolgreiche Vorgehen!

Der Ort gefällt uns so gut - deshalb machen wir was wir in so einem Moment immer machen: wir bleiben noch einen Tag und eine Nacht hier. Am Sonntag füllt sich dann der Parkplatz komplett, aber am Abend sind wir die einzigen, die hier noch einmal übernachten. Wir geniessen es deshalb und nutzen die Gelegenheit, als letztes am Abend noch einmal in den Douro zu springen. So schön!

Am Mittwoch entschliessen wir uns, dem Douro entlang etwas weiter zu fahren. Wir geben ihm und dem Wetter noch eine Chance - sonst verziehen wir uns wieder an die sonnige Küste von Portugal.

Einen ersten Halt machen wir auf dem grossen Parkplatz von Melres, gleich gegenüber von Lomba. Da spazieren wir etwas durch das Dorf, kaufen in einem kleinen Supermarkt ein, holen uns noch die üblichen "Pastel de Nata" aus einer Bäckerei und besichtigen dann den lokalen "Praia Fluvial Melres". Der sieht zwar ok aus, aber gleich gegenüber ist die Halbinsel von Lomba. Und die zieht uns fast magisch an. Deshalb entscheiden wir, dass wir für die Strecke von 800 m (Luftlinie) den Umweg über die nächste Brücke nehmen, nämlich gut 30 km. Ausserdem geht die Anfahrt durch die Ortschaft Lomba. Hier sind die Strassen so eng und steil, dass es unmöglich scheint mit unserem Vario mit Wohnkabine (gesamt: LxB 750 x 230 cm) durchzufahren. Aber wir schaffen es ohne Land- und Fahrzeugschaden und es lohnt sich: der Praia Fluvial de Lomba" ist wunderschön und hat sogar eine Wassersportstation. Von Toiletten, Duschen und einer Bar müssen wir gar nicht mehr sprechen. Und das Beste: 24 Std mit einem Wohnmobil kosten auf dem tagsüber bewachten Parkplatz nur 2 Euro. Da kann man wirklich nichts sagen. Wir bezahlen für 2 Nächte und gehen zuerst an den Strand. Geniessen ist wieder angesagt ...

Der Platz ist wirklich toll, und auch nachts ist es genial ruhig. Wir können die grosse Dachluke über dem Bett voll offen halten und in die Sterne schauen. Deshalb bleiben wir sogar noch eine dritte Nacht, also bis Samstagmorgen.

In der Nacht von Montag auf Dienstag regnet es effektiv ziemlich heftig. Da auch noch ein starker Wind vom Meer her weht kommt bei unseren nur leicht geöffneten Dachfenstern doch etwas Wasser rein. Aber das wird hoffentlich spätestens am Mittwoch wieder trocknen, denn auch am Dienstag ist noch Regen angesagt.

Deshalb ist unser Plan, dass wir dem Douro entlang nach Osten fahren und einen der Flussstrände aufsuchen, welche es alle paar Kilometer gibt. Die ersten beiden sind doch etwas gar "mitgenommen" und es liegt uns vor allem viel zu viel Abfall herum. Beim dritten, dem "Praia Fluvial de Zebreiro" machen wir halt und beschliessen, die 1 - 2 Stunden noch zu geniessen. Denn wie gesagt: gegen 14.00 Uhr sollte der Regen kommen und den ganzen Nachmittag anhalten. Dann könnten wir immer noch weiterfahren.

Aber einmal mehr stimmen die Prognosen nicht: es kommt zwar ein paar Mal zu einigen Tropfen, aber es bleibt eigentlich den ganzen Nachmittag relativ schön, zwar bedeckt aber eigentlich trocken. Also bleiben wir halt hier. Wir geniessen noch ein Bad im Douro, wo wir einmal mehr erleben, dass der Fluss aufgrund der einströmenden Flut aufwärts fliesst. Aber das Wasser ist wirklich angenehm.

Der Badeplatz hat nur ganz wenige Gäste, was es natürlich für uns auch ruhig und angenehm erscheinen lässt.

Da uns der aktuelle Campingplatz gar nicht gefällt - es hat z.B. nicht einmal heisses Wasser zum Waschen des Geschirrs, oder die Duschen sind auch nicht zu gebrauchen, usw. Dafür sind wir nicht bereit, € 34.- zu bezahlen. Deshalb fahren wir am Montagmorgen an die Douro-Mündung und stellen uns auf den grossen Platz, welcher im Moment als zusätzlicher Parkplatz gilt. Wir stehen direkt am Meer und freuen uns auf einen schönen Sonnenuntergang - wenn es denn soweit kommt.

Vorher nehmen wir wieder unsere Fahrräder runter und fahren dem Strand entlang nach Süden, bis nach Espinho. Zum grössten Teil führt das über einen sehr schön ausgebauten Fahrradweg, und kurze Strecken müssen wir über die normale Küstenstrasse fahren. Je weiter wir von Porto weg sind, desto einfacher oder auch älter werden die Häuser. Das fällt richtig auf. Erst kurz vor Espinho steigt die Qualität der Häuser wieder etwas.

Mitten in der Stadt setzen wir uns in eine Snack Bar und bestellen zwei "Ovos Rotos" - was anscheinend ein beliebtes einfaches Gericht in Portugal ist. Es handelt sich um Pommes, welche mit Speck, geräuchertem Schinken, 2 Spiegeleiern und Käsescheibletten belegt werden. Dazu gibt es eine scharfe Sauce. Alles zusammen schmeckt wirklich gut. Dazu ein Bier, perfekt.

Danach fahren wir wieder zurück und geniessen noch ein Bad im Atlantik, welcher hier doch etwas kühler ist als noch in Nordspanien. Brigitte hat etwas Mühe mit den Wellen, welche auch hier bis zu 1m hoch werden. Sie kommt fast nicht mehr aus dem Wasser und ruft: Ich muss ertrinken! Zum Glück schafft sie es doch noch.

Zurück im WoMo helfen wir noch 3 jungen Deutschen Zeltreisenden aus indem wir ihre Handys bei uns aufladen. Wenn die wüssten, dass es heute Nacht regnen wird ....


08. - 14. August 2022 - Portugal l

Am Sonntag fahren wir dann durch bis Porto - ausnahmsweise mal auf der Autobahn. Aber die kostet für diese gut 80 km auch nur € 7.60, das geht grad noch. Der Zeitgewinn ist aber in diesem Fall ernorm, denn wir können regelmässig fahren und müssen nicht in jedem Dorf oder an jedem Hügel abbremsen.

In Porto versuchen wir dann unser Glück bei den notierten Campingplätzen, welche gute Bewertungen im Park4Night haben. Leider sind beide ausgebucht. Deshalb fahren wir weiter zu einem mit weniger guten Rezessionen - und sehen dann auch weshalb. Aber das muss hier nicht im Detail beschrieben werden. Erstmals sind wir froh, dass wir einen Platz gefunden haben für eine Übernachtung.
Am Nachmittag packen wir unsere Bikes aus und fahren in die Innenstadt an das Ufer des Douro. Da stellen wir die Fahrräder ab und begeben uns zu Fuss ins Getümmel - im wahrsten Sinne des Wortes: tausende von Leuten sind unterwegs, dutzende von Ständen mit Ramsch und anderen Artikeln sind aufgebaut, und jedes Restaurant oder jede Bar hat Stühle in den Aussbenbereich gestellt. An jeder zweiten Ecke steht ein Strassenmusikant, und in vielen Restaurants ist auch eine Band oder zumindest ein DJ am Werk. Toll. Wir haben keine Ahnung, ob das nur am Sonntag so ist, oder ob allenfalls noch ein spezielles Fest gefeiert wird. Wir lassen uns treiben, überqueren den Douro nach Norden über den unteren Steg der Luiz-Brücke, und dann zurück über den oberen Teil, welcher gleichzeitig für die Metro da ist. Überall läuft etwas und wir kommen kaum aus dem Staunen heraus. An einer Ecke bei der Batalha-Metrostation trinken wir ein Bier - schade dass die alte Strassenbahn da nicht (mehr?) fährt. Die Schienen sind noch da ....

Auffallend ist der Wechsel zwischen alten Häusern, die teilweise sogar am zerfallen sind und modernen Bauten, welche dann auch gleich 5 oder 6 Stockwerke aufweisen. Toll sind vor allem die Kombinationen von alt und neu!

Porto ist eine interessante Stadt, das darf man sagen. Und wir können wohl kaum alles an einem Tag entdecken. Mal sehen, vielleicht kommen wir ja morgen noch einmal ins Zentrum ...

Am Samstag wollen wir weiter in Richtung Porto und suchen uns dafür wieder einen freien Platz an einem See - damit haben wir in den letzten Tagen gute Erfahrungen gemacht. Auf dem Weg fällt uns auf, dass es hier in Portugal sehr viele schöne Häuser gibt. In der Schweiz würden wir dazu schon beinahe "Villen" sagen. Die meisten haben auch grosse Grundstücke darum, aber diese sind sehr oft noch nicht bestellt. Manchmal ist auch das Haus noch nicht ganz fertig. Unsere Annahme ist da schon, dass die Besitzer in Frankreich oder sogar in der Schweiz arbeiten und jeweils in den Ferien an ihrem Haus in der Heimat bauen. Am Abend lernen wir auch noch einen "Aargauer" kennen - zumindest hat sein scharzer Mercedes CLS (!) ein AG Nummernschild - welcher erst 53 Jahre alt ist und jetzt nach über 20 Jahren zurück in sein Dorf kommt.

Wir finden einen solchen in der Nähe von Vila Real am "Barragem do Sordo", also am Sordo-Stausee. Es ist ein Platz, welcher sonst nur von Einheimischen besucht wird und auch nicht so einfach anzufahren ist. Es braucht etwas "Bodenfreiheit". Aber das ist für unseren Augustin bekanntlich kein Problem. Der Platz ist wirklich schön, und der See hat auch genug Wasser. Es gibt sogar einen guten Zugang, bei welchem man keine Klettertour machen muss. Wirklich schön. Wir bleiben am Nachmittag da und werden dabei von einigen Einheimischen begleitet. Aber am Abend und in der Nacht sind wir ganz alleine. So macht freies Stehen Spass!

Am Freitag fahren wir weiter und möchten etwas Strecke machen. Wir planen, uns wieder mit Sylvie und Charly bei einem Restaurant zu treffen, welches auch Plätze für WoMo's anbietet und im Hinterhof eine alte Mühle mit Fluss hat. Dieser Platz liegt etwas süd-westlich von Chaves und wird eigentlich von allen Besuchern empfohlen. Wir finden ihn auf Anhieb, aber auch auf Anhieb nicht so toll. Trotzdem bleiben wir für einen Nacht - Sylvie und Charly fahren weiter ans Meer.

Auf dieser Strecke fallen uns die portugiesischen Weinreben auf: diese sind nämlich meist nicht schön in die Höhe gezogen und auf einer Leine befestigt, sondern wachsen relativ wild als Busch. Das sieht zwar seltsam aus, ist aber hier anscheinend normal.

Am Nachmittag machen wir noch eine Spaziergang auf einer Strecke, welche von Chaves dem Rio Tamega entlang bis nach Vidago gehen würde. Schade, dass wir uns nicht früher und mit den Bikes dazu aufgemacht haben. Die kanpp 20 km dem Fluss entlang wären super gewesen. So gehen wir halt zu Fuss bis kurz vor Chaves und zurück.

Es gefällt uns so gut, dass wir auch noch eine zweite und eine dritte Nacht hier bleiben. Am Mittwochvormittag machen wir einen Spaziergang in der Umgebung. Da es ein paar Wolken hat passt es auch mit der Hitze. Am Nachmittag liegen wir wieder herum wie "tote Fliegen", trinken mal ein Bier, schwimmen ein paar Züge im Rio Tuela und geniessen einfach die Ruhe an diesem fast "himmlischen Ort". Am Abend genehmigen wir uns noch einen Teller mit hausgemachten Häppchen bei Sergio.

Am Donnerstag widmen wir uns dem "Haushalt": Velos auspacken - die sind voller Staub von den "Bergstrassen" und vielleicht machen wir ja eine Tour in der Umgebung. Dazu reinigen wir auch die Rückseite von Augustin wieder einmal etwas. Roland prüft noch die Lufttanks und die Reifendrücke - alles i.O. Dazu kommt natürlich auch liegen, liegen lassen, im Fluss schwimmen, Bier trinken, etc.

Am Abend geniessen wir dann noch einmal etwas vom Grill von Sergio: einen Kabeljau, welchen er vorher im Salz eingelegt hat. Dieser schmeckt wirklich vorzüglich, aber Brigitte ist nicht so begeistert, weil es halt noch die eine oder andere Gräte darin hat. Sie geniesst deshalb um so mehr die Kartoffeln vom Grill mit der tollen Olivenölsauce mit Knoblauch und Petersilie von Angela.

Auch die dritte Nacht in diesem ruhigen Tal schlafen wir super - der Ort ist wirklich zu empfehlen.

Am Dienstag fahren wir dann dieselbe Schotterstrasse weiter und möchten etwas tiefer in das Naturschutzgebiet gelangen. Es geht gefühlt wirklich 20 km nur im Schritttempo, aber irgendwann kommen wir dann wieder in die Zivilisation und finden auch gleich unseren neuen Übernachtungsplatz: er heisst "Praia fluvial de Fresulfe", was soviel heisst wie "Fluss-Strand von Fresulfe". Das ist zwar etwas übertrieben, aber immerhin gibt es ein paar Parkplätze, einen Bach, welcher hier etwas gestaut wird, dass man ein paar Züge schwimmen kann, und eine tolle Bar, welche mal eine Mühle war. Hier empfängt uns Sergio mit seiner Familie äusserst freundlich. Zum Glück spricht er Französisch, denn Portugiesisch können wir überhaupt nicht. Der Platz ist super, und deshalb kommen wir auch gerne Sergio entgegen und gehen zu ihm für das Abendessen.

Am Montag fahren wir dann quer über Land und gleichzeitig über die Grenze nach Portugal. Es wird irgenwie ländlicher, oder auch ursprünglicher. Kurz nach der Grenze biegen wir aber scharf nach rechts ab und fahren den Berg hoch. Es geht in das Naturschutzgebiet von Montesinho, und hier auf gut 1300 müM an einen Stausee, den Serra Serrada. Hier wird zusammen mit einem zweiten Stausee gleich darunter das ganze Trinkwasser für das Dorf Montesinho gespeichert.

Gleich nach der Staumauer finden wir einen Platz direkt am Wasser, ganz alleine, schön flach, richtig romantisch. Gegenüber vom See sind zwar etwa zwei Dutzend Windräder, aber die stören uns nicht. Wir verbingen den Nachmittag ganz alleine mit lesen, baden, (Bier) trinken, usw.


01. - 07. August 2022 - Kastilien und Léon

Am Samstag lassen wir uns überraschen, denn wir fahren an einen Ort, welchen uns eine Spanierin empfohlen hat: La Puebla de Sanabria, nahe der Grenze zu Portugal. Es handelt sich hier um eine Stadt mit einer Vergangenheit im Mittelalter. Mal sehen.

Wir fahren wieder relativ direkt, was in diesem Fall auch heisst: Autobahn. Doch diese ist teilweise so holperig, dass wir meinen wir seien immer noch auf einer Bergstrasse. Kurz vor dem Mittag kommen wir an und finden den Campingplatz auch gleich. Wir müssen doch wieder einmal die Wäsche waschen und eine laaaange Dusche wäre auch wieder einmal schön.

Wir melden uns für 2 Nächte an und geniessen den Nachmittag mit - Wäsche waschen, aufhängen, zusammenlegen, lesen, Bier trinken, mit pensionierten englischen Bikern reden, etc.

Es gefällt uns hier, und wir machen am Sonntagmorgen einen Spaziergang in das mittelalterliche Dorfzentrum: eine protzige Burg, eine Kirche (geschlossen), eine Kappelle daneben (geöffnet), und viele Häuser mit 2 Etagen, welche meist als Steinbauten gemacht sind, aber schöne kleine Erker und/oder Balkone haben. Wirklich ein schönes Städtchen.

Am Freitag fahren wir relativ früh los, nachdem wir die Ver-/Entsorgungsmöglichkeit genutzt haben. Als erstes gehen wir aber noch einkaufen - oh Schreck - in den Aldi gleich auf der anderen Strassenseite. Wenn alle Geschäfte dieser Marke so schön, hell und sauber wären, dann könnten wir uns sogar vorstellen, dass wir diese auch in der Schweiz besuchen!!!
Danach fahren wir über Land nach San Adrián del Valle. Dabei handelt es sich um einen kleinen Ort, welcher im letzten Jahrhundert noch inmitten eines riesigen Weinanbaugebietes war. Das Spezielle hier ist, dass der Wein in unterirdischen Kavernen verarbeitet wurde, welche von Hand in die Hügel gebaut wurden. Darin bleibt es anscheinend das ganze Jahr konstant ca. 11°C, was für die Verarbeitung und Lagerung des Weines perfekt zu sein scheint. Das alles hat uns José Maria erzählt, den wir zufällig angetroffen und angesprochen haben. Er hat uns auch noch seine "Bodega" gezeigt und nachher von seinem Wein zum Probieren gegeben. Aktuell haben noch ca. 30 Familien so einen Keller, und die meisten machen zumindest als Hobby immer noch ihren eigenen Wein. Er produziert jedes Jahr ca. 200 Flaschen, die aber innerhalb der Familie und bei Feiern mit Freunden jedes Jahr getrunken werden.

An diesem Ort haben wir aber noch eine zweite tolle Begegnung mit einem Einheimischen: ein mind. 80 Jahre alter Mann fährt 2, 3 mal an uns vorbei mit dem Fahrrad und grüsst uns jedes Mal. Er wohnt gleich am Dorfeingang und hat uns schon bei der Einfahrt ins Dorf begrüsst. Das dritte Mal hält er an und fragt, ob wir eine Zucchetti möchten? Wir sagen natürlich gerne ja, darauf holt er noch einen Romanescu und 2 Tomaten aus der Tasche und schenkt uns diese auch. Auf meine Frage, was er dafür wolle, winkt er ab. Er hätte so viel, und seit seine Frau vor 3 Monaten gestorben sei brauche er nicht mehr viel. Darauf geben wir ihm natürlich eine Schweizer Schokolade, welche er aber gerne annimmt. Später bringt er uns noch Kartoffeln vorbei, auch hier will er natürlich nichts dafür. Genau für solche Momente lohnt sich das freie Reisen mit genug Zeit. So schön!

Der Stellplatz ist super ausgestattet, wieder mit Ent- und Versorgung, wenn man will gibt es sogar noch 2 Steckdosen. Ausserdem ist eine Open Air-Dusche verfügbar, welche wir dann am Abend natürlich noch benutzt haben.

Wir schlafen wie die Murmeltiere, denn es ist wirklich ruhig - sobald die spielenden Kinder dann mal im Bett sind. Das war leider erst nach Mitternacht der Fall, aber nicht so schlimm, wir haben ja keine Eile.

Den Donnerstag möchten wir noch einmal in León verbringen und noch etwas mehr von dieser tollen Stadt sehen. Deshalb machen wir uns schon am Vormittag in Richtung Kathedrale und historisches Zentrum. Die meisten Gassen sind autofrei weshalb auch die sehr oft vorhandenen Bars gegen Mittag überall draussen auftischen. Natürlich setzen wir uns bei einer Bar hin und bestellen je einen Kaffee. Prompt kommen die "Tapas" in Form von zwei Kuchenstücken gleich mit dazu. Toll, so darf es weitergehen.

Eine Stunde später ist es bereits über 30°C, weshalb wir uns ein kühles Getränk verdient haben. Deshalb: ab in eine Bar - oder davor. Wir bestellen ein Bier und ein Glas Weisswein - und die Tapas sind wieder dabei. Diesmal ein Stück Baguette mit Rohschinken und Chorizo darauf. Da man auf einem flüssigen Bein nicht stehen kann wird kurz darauf Nachschub bestellt. Wir erhalten eine Art Kartoffelsalat mit eine tollen Sauce daran mit viiiiiiel Knoblauch. Lecker. Und damit haben wir auch genug gegessen für den Mittag.

Am Nachmittag flanieren wir noch in drei grösseren Einkaufszentren herum - da ist es schön kühl - und geniessen anschliessend noch ein paar Stunden im Park neben dem Stellplatz.

Als wir am Abend noch einmal "uf d'Gass" gehen sieht es aus wie beim St. Galler-Fest: die Leute sind in Massen in den Gassen und geniessen den kühleren Abend - bei einem Getränk und Tapas. Was denn sonst?

In der Nacht auf Mittwoch hat es irgendwann mal geregnet - aber anscheinend war das nicht so schlimm, denn der See hatte immer noch einen sehr tiefen Wasserstand. Am Vormittag fahren wir also weiter und möchten heute vor dem Mittag in León sein. Über einige Brücken und weitere Berge kommen wir langsam in das "Hinterland" von Spanien. Und siehe da: hier wird es auch wieder etwas "brauner". Ausserdem ist es bedeutend wärmer und trockener als in der Nähe der Küste.

Die Stadt León - in der Grösse anscheinend in etwa vergleichbar mit St. Gallen - ist für uns "Reisende" sehr fortschrittlich und hat über das ganze Stadtgebiet 3 WoMo-Stellplätze gebaut, welche die volle Infrastruktur bieten (Ver-/Ensorgung, ohne Strom) und trotzdem gratis sind. Super, so sollte es sein.
Kurz vor Mittag sind wir auf dem Platz im Osten, ganz in der Nähe von Decathlon, Aldi, Lidl, Mc Donald, Burger King, Leroy Merlin, etc. Also alles was man braucht - oder auch nicht.

Wir machen uns auch kurz nach der Ankunft zu Fuss auf den Weg Richtung Stadtzentrum, respektive Kathedrale von León. Die soll nämlich wirklich schön sein. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Coiffeur vorbei - und wir fragen spontan, ob sie heute noch Platz hätten für Brigitte. Klar doch, in ein paar Minuten würde es passen. Brigitte bleibt also da und ich mache meinen ersten Spaziergang durch das Zentrum alleine. Anschliessend setze ich mich in eine Bar gleich neben dem Coiffeur und geniesse ein Bier - natürlich mit Tappas, welche hier einfach dazugehören. Toll! Nach dem zweiten Bier - mit Tappas - habe ich gegessen. Kurz darauf kommt Brigitte "frisch renoviert" (Juhui, ich habe eine ganz neue Frau ;-) ) aus dem Salon und bestellt auch noch ein Radler - wieder mit Tapas.

Danach ist es leider Siestazeit und wir können nicht mehr in die Stadt. Deshalb gehen wir zurück zum WoMo, respektive laufen grad weiter zum Decathlon. Wir hätten da noch Bedarf an ein, zwei Dingen ....

Am Dienstag fahren wir dann früh los, denn wir möchten vor allem die lange Kolonne der abreisenden WoMos beim Wasser ab- und einlassen verhindern.

Kurz nach 9 Uhr sind wir deshalb bereits auf der Strasse. Das Ziel heute ist ein Stausee an der N-621, welcher in etwa in der Hälfte auf dem Weg nach Léon ist. Die N-621 ist denn auch eine schöne Strasse, welche zuerst durch eine schmale Schlucht führt - zum Glück ist fast kein Verkehr, und nachher einen Berg hinauf bis auf über 1600 müM. Beim Passübergang Puerto de San Glorio verlassen wir Kantabrien und kommen in die Provinz Kastilien und Léeon. Das Klima verändert sich doch etwas und auch die Fauna: es wird wieder viel grüner, und natürlich auch wärmer als noch an der Küste. Den Stellplatz finden wir auf Anhieb und bleiben den Rest vom Nachmittag dort im Schatten sitzen. Es sind einige Spanier unterwegs, welche hierher kurz für ein Picknick kommen, oder den Hund an und in den See führen, oder ein Van kommt mit grösseren Kanus auf dem Dach - diese werden dann auch zu Wasser gelassen. Die Gegend ist ruhig - und warm. Aber schön!

Den Schweizer Nationalfeiertag geniessen wir ganz gemütlich vor unserem Augustin - und haben sogar die Schweizer Fähnli aufgestellt. Das Wetter lässt zu wünschen übrig, aber das kennen wir ja schon so in dieser Region. Happy 1. August!

Am Abend lernen wir dann noch Ralf und Susanne kennen, welche mit ihrem Carthago mit Pferdeanhänger (! - sind aber 2 schwere Motorräder drin) seit 2 Monaten unterwegs sind und Ende August wieder zuhause sein müssen. Wir sitzen zusammen, reden, trinken 1, 2 sogar 3 Flaschen Wein und plötzlich ist es nach Mitternacht. Wie schnell doch die Zeit vergeht.


25. - 31. Juli 2022 - Kantabrien l

Am Montagmorgen verlassen wir den tollen Stellplatz mehr als 300 müM. und fahren durch Bakio durch und im Tal des Rio Estepona südwärts. Schon bald kommen wir auf die Autobahn A8, welche uns nördlich von Bilbao vorbeführt in Richtung Kantabrien. Unser Ziel ist ein privater Stellplatz, der von Javi zur Verfügung gestellt wird. Es gibt zwar keine Services, aber die brauchen "gute" Wohnmobile auch nicht. Die grosse Wiese liegt am Dorfrand von Isla, welches rundherum einige der anscheinend schönsten Strände der Spanischen Atlantkiküste beherbergen - so heisst es mal auf verschiedenen Portalen. Wir lassen uns überraschen.

Es gefällt uns hier tatsächlich so gut, dass wir bis am Sonntag hier bleiben. Wir geniessen den Strand, die riesigen "Helados", die Einkaufsmöglichkeiten und einmal sogar ein Meeresfrüchtediner für 2 Personen, mit Hummer, Langusten, Garnelen, Krebsen, etc. super.

Am Sonntag fahren wir dann weiter über Santander der Küste entlang bis in die Nähe von San Vicente de la Barquera, einem berühmten Surferspot. Auch hier finden wir einen Bauern, der sein Land für Wohnmobile zur Verfügung stellt, aber diesmal sogar mit Service: Ver-/Entsorgung, Dusche, WC, etc. Alles hier. Perfekt, was will man(-n) mehr.


18. - 24. Juli 2022 - Baskenland ll (Spanien)

Am Samstag machen wir eine Wanderung auf zwei benachbarte Hügel. Was in dieser Region auffällt sind die Brombeerstauden, welche nicht nur entlang der Wege sind, sondern ganze Felder bedecken. Leider sind wir noch etwas zu früh, es sind nur einzelne schon schwarz. Und auch diese sind noch etwas sauer. Da müssten wir vielleicht in 2 - 3 Wochen noch einmal kommen. Oh, wie sich da Oma und Opa Romer gefreut hätten, obwohl er mit dem Schirm nicht weit genug langen könnte ... ;-)

Den Rest des Tages verbringen wir wieder mit der wichtigsten Tätigkeit: gemütlich vor dem WoMo sitzen, (Bier) trinken, etwas knuspern, lesen, die Aussicht geniessen. Dabei haben wir am Samstagabend noch das Glück, einen perfekten Sonnenuntergang zu erleben. So schön!

Am Sonntag stimmt dann das Wetter wieder perfekt und wir fahren am Vormittag schon mit den Bikes nach Bakio an den Strand. Erstaunlicherweise sehen und hören wir nur Baskisch und Spanisch - es scheint hier wirklich praktisch keine Touris zu haben. Bis am Nachmittag geniessen wir deshalb das Strandleben und die Wellen im Atlantik, bevor wir wieder hoch zu unserem Stellplatz fahren. Sobald wir oben sind kommt ein seltsamer Nebel vom Meer her auf. Vermutlich nur "tief fliegende" Wolken, aber die Stimmung wird irgendwie richtig unheimlich. Auch die Temperatur fällt rapide um ein paar Grad. Das Schlimmst ist aber, dass sämtliche Oberflächen sofort feucht werden, nicht nur draussen, sondern auch im WoMo - denn wir haben ja alle Luken offen. Aber das kommt schon wieder besser, wir haben ja Zeit ....

Am Freitag verlassen wir diesen tollen Stellplatz und fahren nochmals durch den Ort Lekeitio durch. Es wäre nämlich nicht schlecht, wenn wir nach einer Woche frei stehen wieder einmal unsere Wasservorräte auffüllen könnten. Wir sollten zwar noch knapp 100 Liter im Tank haben, aber Brigitte glaubt mir das nicht. Immerhin haben wir mehrmals geduscht .... aber man lernt auch mit weniger als 5 Liter Wasser komplett zu duschen wenn man "nur" 200 Liter Reserve hat. Der offizielle WoMo-Stellplatz mit Ver-/Entsorgung ist dann leider so voll, dass wir anstehen müssten. Deshalb fahren wir weiter und finden die gewünschten Services auf der Strecke nach Bakio in einem kleinen Dorf. Während ich das Wasser auffülle macht Brigitte einen kleinen Spaziergang in der Umgebung und findet: den Internationalen Flughafen für Vögel. Tolle Sache. In der Tat handelt es sich um eine Vogelstation, welche nicht nur die Zugvögel auf dem Weg von Europa in den Süden oder Afrika beobachtet, sondern auch kranke Vögel aufnimmt und pflegt.

Nachdem alles voll (Frischwasser) und leer (Abwasser) ist, fahren wir weiter in die Gegend von Bakio, wo wir den nächsten tollen "Offroad-Stellplatz" finden. Wieder sind wir alleine und haben eine grandiose Aussicht.

Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang an die Küste und ins Dorf, was ja von 320 müM auf Meereshöhe einfach ist, aber der Rückweg, der Rückweg ....

Es gefällt uns so gut an diesem einsamen Ort, dass wir grad noch einen Tag bleiben. Am Donnerstag machen wir aber einen gemeinsamen Spaziergang in den nahen Ort Lekeitio. Auch hier fallen uns die relativ hohen Gebäude auf, welche sehr eng aneinander gebaut sind. Es sieht ein wenig aus wie in Monaco. Ausserdem sind an einem normalen Donnerstag sehr viele Leute auf der "Gasse" und an den 3 Stränden, welche rund um die Bucht des Rio Lea liegen. Etwas besonderes ist die Insel "Isla de San Nicolás", welche bei Ebbe zu Fuss über einen Steg oder sagar im seichten Wasser erreicht werden kann.

Den Nachmittag verbringen wir wieder vor dem WoMo beim ..... nichts Tun und Lesen.

Am Mittwochmorgen regnet es - und die Schweiz stönt immer noch bei Temperaturen über 30°C. Also fahren wir weiter, aber nur etwa 14 km der Küste entlang. Es ist eine schmale Strasse mit einigen ziemlich engen Kurven. Zum Glück sind nur wenige Autos unterwegs. Der Wald sieht teilweise richtig nach Urwald aus: wild, komplett verwachsen und damit vermutlich undurchdringlich. Aber wir finden den tollen Stellplatz kurz vor Lekeitio. Eine kleine Naturstrasse führt 100 m den Hang hinunter - nur mit guter Bodenfreiheit und Allrad zu befahren. Dann stehen wir aber auf einem Platz, das Meer vor Augen soweit man sehen kann, und der Regen hat auch aufgehört. Hoffen wir mal auf den Abend, die Sonnununtergänge sollen hier absolut einmalig sein ....

Am Montag fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Saturraran in der Nähe von Ondarroa. Gleich neben dem Strandparkplatz stellen uns für 2 Täge auf einen Stellplatz, der lustigerweise vor dem Trainingslokal des lokalen Seilzieherclubs ist. Wir bekommen deshalb mit, wie die starken Jungs - und auch eine starke Dame - an beiden Abenden in die Taue greifen. Am Dienstagabend werden sogar zusätzliche Hilfsmittel aufgebaut um 30 kg Säcke in die Höhe zu heben, oder ein schweres Eisenteil so oft als möglich um 2 m anzuheben und wieder abzulegen.
Wir selber verbringen die beiden Tage grösstenteils am schönen Strand und geniessen das tolle Wetter. In der Schweiz schreiben alle von Hitzetagen - wir finden es ganz angenehm. Am Dienstagmorgen machen wir sogar noch eine Wanderung auf einen nahegelegenen Hügel, quasi von 0 auf 400 müM in etwas mehr als einer Stunde. Nach dem Abstieg geniessen wir das Bad im angenehm kühlen Meer um so mehr ....


10. - 17. Juli 2022 - Französischer Nationalfeiertag und Baskenland

Am Freitag packen wir dann unsere sieben Sachen und fahren weiter über die Grenze nach Spanien. Bald darauf kommt eine Tankstelle, wo wir für € 1.91 abzüglich 20 Cent Staatsunterstützung, also für netto € 1.71 relativ preiswert auftanken können. Bei der Weiterfahrt mehr oder weniger der Atlantikküste entlang schauen wir uns den einen oder anderen möglichen Stellplatz an. Aber erst in Getaria gefällt es uns. Der WoMo-Stellplatz ist direkt an der Küste, und nur 20 m von einem tollen Strand entfernt. Wir nehmen uns den letzten der 10 Plätze und sind froh, dass wir noch vor 12.00 h einen guten Platz gefunden haben. Dies hat sich nämlich in den letzten Wochen als idealer Zeitpunkt ergeben: den neuen Stellplatz sollte man bis zum Mittag des nächsten Tages gefunden und belegt haben. Sonst kann es eng werden.

Zuerst machen wir einen kleinen Spaziergang durch das Dorf und den Hafen und "besteigen" in der grössten Mittagshitze den Hausberg "San Anton". Als ehemalige Oberegger-Geschäftsinhaber klingt das natürlich fast bekannt. Hier handelt es sich aber um eine Halbinsel am Ende des Hafens, welche sicher 200 m über den Hafen ragt. Am Nachmittag legen wir uns dann an den Strand und geniessen ...

Samstag und Sonntags bleibt das Programm genau gleich: Strand, Sonne und Wasser mit teilweise tollen Wellen geniessen ...

Am Mittwoch liegen wir ganz gemütlich im Campingplatz herum, gehen ab und zu etwas im See schwimmen, trinken ein Bier, gehen wieder schwimmen, halt so ein gemütlicher Tag.

Am Donnerstag ist der 14. Juli, also französischer Nationalfeiertag. Wir fahren mit den Bikes in die Stadt St-Jean-de-Luz. Auf einem Platz im Zentrum spielt eine Bigband und alle "touristischen" Geschäfte sind tatsächlich offen. Gemütlich bummeln wir durch die autofreie Altstadt, schauen mal hier, mal da rein, Brigitte kauft noch ein Strandkleid mit passedem Hut und Schuhen, .... Ganz eindrücklich ist auch die "grande plage": sicher über 1 km lang und voll mit farbigen Sonnenschirmen, Miethäuschen und natürlich Menschen.

Am Dienstag wollen wir die baskische Atlantikküste sehen. Wir packen unsere Bikes aus und fahren nach dem Frühstück zuerst zum Foprt de Socoa, welches leider nur von aussen angeschaut werden kann. Schade, dass sie aus diesem Bau an südlichen Ecke der Hafeneinfahrt nichts machen. Weiter geht es der Küste entlang nach Süden. Immer wieder sehen wir die beeindruckenden Klippen mit den seltsamen Felsformationen. Schön anzusehen, und gleichzeitig auch etwas respekteinflössend.

Wir fahren bis nach Hendaye wo wir an der Mündung des Flusses Bidasoa stehen, welcher hier die Grenze zwischen Frankreich und Spanien bildet. Der Ort Hendaye beeindruckt mit einer riesigen Strand und tausenden Badenden - fast wie in Rimini, nur nicht so dicht nebeneinander. Auf der Rückfahrt machen wir nochmals Halt in Socoa wo wir unsere geliebten Moules/Frites geniessen.

Danach freuen wir uns auf das Bad im See des Campingplatzes.

Montag: Fahrt von Saint-Palais durch das Baskenland wieder an die Atlantikküste - in die Nähe von St-Jean-de-Luz, wo wir uns auf dem Camping Larrouleta für 4 Nächte einquartieren. Wir wollen hier den 14. Juillet abwarten, den französischen Nationalfeiertag. Bereits am Nachmittag geniessen wir den grosszügigen Badesee, welcher Teil vom Campingplatz ist.


04. - 10. Juli 2022 - Quer über die spanischen Pyrenäen ins Baskenland

Die Weiterfahrt am Samstag bringt uns wieder sehr schöne Berg- und Talstrecken. Es geht durch die Täler Huescas, über den Col de Pourtalet und die Grenze nach Frankreich an den Lac de Fabrèges, wo wir einen schönen Stellplatz am See finden. Es gibt sogar eine erfrischende Dusche gleich hinter dem WoMo.
Am Nachmittag mit der Gondelbahn von Artouste hinauf auf die Bergstation, und von da mit der kleinsten Eisenbahn von Europa, dem "Petit train d'Artouste" während einer Stunde bis zum Lac d'Artouste, kleine Wanderung, mit dem Zug zurück und der Seilbahn wieder hinunter nach Artouste an den Lac de Fabrèges. Abkühlung unter der Naturdusche ;-)
Am Sonntag fahren wir durch das französische Baskenland nach Saint-Palais, wo wir einen grossen Stellplatz gleich hinter dem Sportplatz beziehen.

Am Donnerstag fahren wir zuerst etwas ausserhalb von Ainsa zum Einkaufen in einem Supermarkt. Auf dem Parkplatz unterhalten wir uns noch mit freundlichen Feuerwehrmännern, welche jetzt 24 Stunden Schicht haben und mit dem Feuerwehrfahrzeug zum Einkaufen gefahren sind. Das würde jedem jungen - und auch älteren - Bub gefallen ;-). Danach geht es weiter über schöne Alpenstrassen bis an einen Stausee in der Provinz Huesca, wo wir aber leider nicht parken können. Deshalb geht es ein paar Kilometer zurück nach Gavin auf den lokalen Campingplatz. Dieser ist mit Schwimmbad und natürlich "Waschsaloon" perfekt ausgestattet. Deshalb entschliessen wir uns zwei Tage hier zu bleiben.
Der Freitag hat dann auch ein tolles Program: Ausruhen auf dem Camping. Markus und Kelly machen einen Ausflug mit dem Motorrad und wir einen Spaziergang von gut 2 Stunden / 8 km um die Gegend von Gavin und Biescas.

Am Montag fahren wir erneut über mehrere Pässe von Montcorès in den Bezirk Aragon, genauer in das Tel des Rio Esera. Hier finden wir einen tollen Naturcamping, welcher an das Hotel Turpi angeschlossen ist. Kein Internet, kein WLAN, einfach Ruhe - ausser das Rauschen des kühlen aber erfrischenden Bergbaches.
Am Dienstag möchten wir eine Bergwanderung zu einem See auf gut 2500 müM machen. Markus und Kelly als geübte Berggänger erreichen den See, wir kapitulieren leider im steilen Hang sobald es vom Bergwandern ins (ungesicherte) Klettern übergeht. Immerhin müssten wir ja den gleichen Weg wieder zurück. Deshalb machen wir eine längere Alpwanderung und geniessen die Natur und die tollen Eindrücke. Am Nachmittag geniessen wir erneut das süsse "Nichtstun", Herumliegen, im kalten Bergbach plantschen, Lesen, ...
Am Mittwoch fahren wir weiter nach Westen durch das Tal des Ésera, wo LKW's tatsächlich teilweise nicht kreuzen können. Leider ist das Wetter heute zumindest am Vormittag schlecht. Gegen Mittag erreichen wir Ainsa, eine schöne Stadt in der Region Sobrarbe. Besonders die Altstadt ist hier beschaulich. Wir parken auf dem öffentlichen Parkplatz und besichtigen die Gegend zu Fuss.


27. Juni - 03. Juli 2022 - Richtung Süden -> Andorra und Pyrenäen

Am Sonntagmorgen erwachen wir, weil wir von Schafen umstellt sind. Diese grasen die kleinsten Kräuter und Gräser ab. Und die kleinen Lämmchen spielen in dieser Zeit wie im Kindergarten. Erwachen auf fast 2500 müM ist schon speziell, und einfach schön.
Wir merken leider auch, dass wir keinen Zugriff mehr auf das Internet haben. Na und, dann muss es halt ein paar Tage ohne gehen.
Kurz darauf fahren wir dann den Berg runter - teilweise ist es richtig steil und wir sind froh um Untersetzung und Allrad. Durch schmale Täler geht es über weitere Pässe zuerst zum Estany de Montcores. Dort parken wir auf einem öffentlichen Parkplatz und geniessen das erfrischende Bad im Teich.

Am heutigen Samstag verlassen wir das TaxFree-Paradies Andorra. Dabei möchte der Spanische Zöllner sogar in beide Wohnmobile schauen. Die kennen anscheinend ihre Pappenheimer, welche Kistenweise Alkohol und Zigaretten einkaufen gehen.
Wir fahren zuerst etwas Richtung Süden und biegen dann ziemlich bald nach Westen ab in die Berge. Es geht zuerst eine normale Passstrasse hoch und die letzten Kilomenter folgt tatsächlich eine Piste, welche ohne Allrad und genug Bodenfreiheit nicht machbar wäre. Ganz langsam schaukeln wir uns hoch bis zur Bergstation auf den Torreta de l'Orri auf 2438 müM. Die Belohnung ist eine tolle Rundumsicht auf die Pyrenäen. Hier bleiben wir über Nacht. Freilaufende Schafe und Pferde ergänzen die Romantik des tollen Ortes.

Nach dem spektakulären Sonnenuntergang wird es aber auch schnell kühl. Wollen wir uns die Sterne noch anschauen? Mal sehen ...

Nach einer stürmischen Nacht - wir hatten einen ziemlichen Sturm mit Blitz und Donner und vor allem starken Windböen - stehen wir am Morgen auf und schauen in dicken Nebel. OK - wir fahren ja weiter in den Süden.
Deshalb geht es zuerst über den Port de Lers nach Tarascon und dann immer Richtung Andorra. Einen längern Halt machen wir dabei auf dem Pas de la Casa und erreichen am Nachmittag den Campingplatz von Andorra. Hier werden wir zweit Nächte bleiben und etwas auspannen bevor es weiter in die Pyrenäen geht.

Nach dem Ankunft auf dem Camping Valira - welches übrigens auch der Name des Flusses ist, welcher durch Andorra fliesst - haben wir einen Spaziergang durch das historische Zentrum gemacht. Erstaunlich, wie hier gebaut wird: altes neben neuem, Felsen neben Glashaus, zwar kein Platz -> trotzdem wird noch ein Haus dazwischen gebaut.
Andorra ist bekannt als Steueroase und lebt zum grössten Teil davon, dass hier alle Produkte steuerfrei verkauft werden (taxfree). Das gilt nicht nur für Autotreibstoffe, Alkohol und Zigaretten, sondern auch für Schmuck, Kleider, Unterhaltungselektronik, (gehobene) Nahrungsmitte, und alles andere. Einige Bilder mit unseren Eindrücken können nur schwer beschreiben, was wir hier alles gesehen haben. Im Winter sind auch die Skiorte sehr bekannt, vor allem bei Spaniern und Franzosen.

Am Mittwochmorgen fahren wir wieder bereits um 08.30 h los und möchten diesmal gemeinsam fahren. Wir nehmen den kürzesten Weg in Richtung Pyrenäen und fahren denn auch durch schöne kleine Orte, grüne und gelbe (Sonnenblumen!) Felder und Täler mit rauschenden Flüssen. Am Schluss geht es eine schmale Passstrasse hoch bis zum Étang de Lers, welcher auf gut 1000müM ist und uns für heute Abend und die folgende Nacht als Stellplatz dient.

Am Dienstagmorgen fahren wir relativ früh ab, weil wir ca. 350 km bis in die Region von Agen fahren möchten - natürlich nicht auf der Autobahn. Denn wir möchten ja noch gross einkaufen und unsere Wäsche waschen. Falls wir wirklich die nächsten 2 Wochen irgendwo im Nirgendwo in Aragonien verbringen, dann benötigen wir Reserven. Gesagt getan: der 3. Supermarkt bietet uns was wir benötigen und nach gut 2 Stunden ist alles erledigt.

Danach geht die Fahrt über mehrere Pässe querfeldein in südlicher Richtung. Im Laufe des Nachmittags gibt uns Markus einen Stellplatz durch, auf welchen er fahren möchte. Wir machen dasselbe und treffen Kelly und Markus gegen 18.00 Uhr südlich von Agen. Ein toller Stellplatz von Juan, welcher über 8 Jahre ein WoMo besessen hat. Nun hat er es verkauft, bietet aber bis 4 Plätze mit allem Komfort (Strom und Wasser) für 7 Euro. Wahrlich ein Schnäppchen.

Heute Montagmorgen haben wir uns entschlossen - auch aufgrund des andauernd wechselhaften Wetters - weiter in den Süden von Frankreich zu fahren, allenfalls sogar nach Spanien. Deshalb verabschieden wir uns von Eugsters, die für ein paar Tage selber die Südküste der Bretagne bereisen und dann Ende Woche zurück in die Schweiz fahren werden.

Wir machen uns auf den Weg nach La Rochelle, was doch knapp 400 km bedeutet. Dort wollen wir uns auf einem Stellplatz inmitten von Austern und Muschelzüchtern im Laufe des Nachmittags/Abends wieder mit Kelly und Markus treffen. Die Fahrt verläuft problemlos und wir erreichen Angoulins gegen 17.00 Uhr. Zuerst müssen wir uns nach der langen Fahrt etwas die Füsse vertreten, weshalb wir durch die Austernfelder ans Meer spazieren. Gegen 19.00 Uhr kommen dann Kelly und Markus an und wir sitzen nach dem Abendessen noch gemütlich bei einer Flasche Rotwein zusammen. Wir vereinbaren, dass wir in den nächsten zwei Tagen individuell bis nach Andorra durchfahren und uns dort auf dem Campingplatz am Mittwochabend wieder treffen möchten.