Hier findet ihr wieder (fast) jeden Tag einen Bericht und viele Fotos über unsere aktuelle Reise auf Sardinien, welche vom Mai - Juli 2023 dauert. Wie immer freuen wir uns über eure Kommentare auf unserer Kontaktseite..


10. - 12. Juli - Heimfahrt

Am Mittwochmorgen um 06.00 h ist bereits Hansruedi da. Er holt Brigitte ab und wir können dank dem grossen Fahrzeug sämltiche Kleider und Nahrungsmittel bei ihm einladen. Kurz nach halb Acht steht auch schon der Abschleppwagen der Larag mit dem Fahrer Manuel da. Auch er ist um 05.00h abgefahren - weil er nicht früher durfte ;-)

Gustav wird angehängt, an die Luft "grossen MB" gehängt und wir fahren damit nach Wil zu Larag. Dort holt mich Brigitte mit dem Audi ab. Wir sind gespannt, was genau mit Gustav passiert ist und ob wir im Oktober wieder auf Reisen gehen können.

Die Ankunft in Genua verspätet sich leider und statt um 07.00 sind wir erst kurz nach 09.00 h im Hafen. Toll ist dann aber, dass wir als erstes von Bord fahren dürfen. Sehr gut - zumindest hat sich die Warterei bei der Abfahrt gelohnt.

Wir begeben uns durch den Vormittagsverkehr so direkt wie möglich auf die Autobahn Richtung Milano. Die A7 geht da ziemlich direkt und wir kommen mit 75 bis 80 km/h ziemlich flott voran.

Unterwegs essen wir etwas beim Restaurant mit dem gelben "M" und fahren dann zügig weiter. Tatsächlich erreichen wir am frühen Nachmittag die Schweizer Grenze, wo uns ein Beamter freundlich empfängt. Wir lassen das Steuer-Formular abstempeln und fahren ins Tessin und Richtung San Bernadino.

Hier fängt für Gustav der Stress an: kurz nach Belinzona geht es deutlich in die Höhe, und spätestens ab Mesocco fahren wir dann nur noch im 3. Gang und mit 30 km/h. Gustav bemüht sich redlich, aber in kurzer Zeit haben wir eine Schlange am Pass - natürlich hinter uns. Bis zur Passhöhe fahren wir 3 Mal raus, damit uns die angestauten Fahrzeuge überholen können.

Im Tunnel geht es dann wieder flott voran, wir erreichen fast das Solltempo von 80 km/h. Dann heisst es: willkommen in Graubünden. Es geht durch die Gemeinde Rheinwald und kurz vor der Ausfahrt Splügen fängt der Motor an zu stottern und macht einen ziemlichen Lärm. Wir schaffen es bis zur Ausfahrt, wo er nach dem Auskuppeln sofort ausgeht. Knapp reicht der Schwung um auf den Parkplatz der Talstation des Splügen Skigebietes zu fahren. Dann ist Schluss ...

Ein Anruf bei der Larag gibt uns die Gewissheit: es klingt nach Motorschaden, weiterfahren unmöglich. Deshalb organisiert die Larag direkt den Abschlepp-LKW für den nächsten Morgen.

Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Nacht hier zu verbringen. Das ist ja nicht so schlimm, aber die ganze Nacht gehen Gewitter durch, es blitzt und donnert und der Regen klatscht gegen unser Dach. Es scheint, als ob das Wetter nach der langen heissen Periode weint weil unsere tolle Sardinienreise so zu Ende geht.

Am Montagmorgen verlassen wir dann relativ früh den tollen Stellplatz und fahren über Land Richtung Norden. Unser Ziel ist einmal mehr der schöne Strand "Spiaggia Fume Santo" wo wir am Anfang der Reise eine ganze Woche direkt hinter der Düne am Meer gestanden haben. Als wir dort ankommen müssen wir aber feststellen, dass jetzt vermutlich hier auch schon die Hochsaison eingekehrt ist: es sind Dutzende Autos auf der Zufahrtsstrasse parkiert, und der Strand ist auch an einem Montag voll von Besuchern. Trotzdem fahren wir an unseren alten Stellplatz, welcher sogar frei ist. Wir sehen auch kein anderes WoMo in den verschiedenen Nischen, welche sich vor 8 wochen so gut als Platz für Fahrzeuge angeboten haben. Es sieht so aus, also ob die Gesetzeshüter hier ernst machen mit dem Parkverbot, welches schon immer gegolten hat. Deshalb trauen wir uns auch nicht hier zu stehen.

Was nun? Fahren wir halt trotzdem an den Hafen und sehen uns den grossen Parkplatz nochmals an, wo man auf die Fähre warten kann. Im schlimmsten Fall bleiben wir halt noch 36 Stunden dort.

Bei der Ankunft sehen wir, dass eine GNV Fähre im Hafen steht. Die ist vermutlich heute Morgen angekommen und fährt heute Abend weiter. Deshalb überlegen wir kurz, ob es eventuell sogar eine Fähre nach Genua ist und ob wir unsere Abfahrt um einen Tag vorverschieben könnten. In der Tat ist das für nur EUR 25.- möglich und wir freuen uns, dass wir nicht noch bis morgen auf dem heissen Teerplatz stehen müssen, ohne Möglichkeit ins Meer zu hüpfen.

Brigitte geht noch ins Dorf ein paar Dinge einkaufen, in der Zwischenzeit regle ich das mit dem Ticket, und schon stehen wir am Hafen und sind bereit, an Bord zu fahren.

Einmal mehr kommen natürlich zuerst alle anderen, und Gustav darf wieder als letzter an Bord. Aber ok, dafür müssen wir weniger lange auf die Abfahrt warten. An Deck genehmigen wir uns zuerst einen Drink, essen in der Minikabine (Innenkabine, ca. 4 m2, Stockbetten, WC steht "in der Dusche") unsere mitgebrachten Brote und legen uns nach einem weiteren Absacker an der Bar in unsere Kojen.


03. - 09. Juli - an der Westküste weiter nach Norden

Am Freitag stehen wir relativ früh auf, frühstücken und verschieben bereits um 09.00 Uhr von diesem Platz weg 1 Kilometer weiter südlich an einen Stellplazt, der zwar offiziell gem. Google geschlossen ist. Trotzdem steht einer am Eingang und kassiert die Parkgebühr. Aber das ist ok. Der Ort ist dafür völlig verlassen und wir sind den ganzen Tag maximal 6 Womos. Das Meer ist angenehm kühl, was ein Genuss ist in dieser Hitze.

Wir merken ausserdem, dass bei uns langsam die Luft draussen ist. 9 Wochen Sardinien sind mehr als genug, denn das Land bietet nicht unbedingt viele verschiedene Möglichkeiten, um die Zeit zu verbringen. Und wir wollen ja auch nicht jeden Tag 100 km fahren. Es ist primär eine Badeinsel, und das haben wir ja auch ausgiebig gemacht. Aber keine Bange, in wenigen Tagen geht unsere Fähre, und so lange halten wir es problemlos aus ;-)

Wir bleiben dann auch bis am Montag hier und "geniessen" die Hitze abwechselnd mit der Kühle des Meeres.

Am Donnerstag fahren wir dann gegen Mittag weiter mit dem Ziel der Kleinstadt Bosa. Gemäss unseren Unterlagen gibt es da einen kleinen Stellplatz direkt am Fluss Temo, welcher gratis sein soll. Den Platz finden wir auch sofort, und mit seiner tollen Bar sieht er auch gut aus, aber ..... es ist leider eine Tafel da, welche ihn als Parkplatz für Touristenbusse ausweist. Ein Anwesender lokaler Einwohner teilt uns auch gleich mit, dass die Gendarmeria locale täglich vorbei kommt und falsch parkierte (Wohn-)Mobile büsst. Deshalb verschieben wir uns 200 m weiter nach Osten und parken auf einem effektiven Gratisparkplatz. Zumindest für den geplanten Stadtrundgang sind wir hier gut aufgestellt.

Dann begeben wir uns über die schöne Fussgängerbrücke in die Altstadt - und zuerst in eine Bar, respektive den Aussensitzplatz einer solchen. Ein Bier und für Brigitte ein Apérol Spritz werden jetzt dringend benötigt. Danach spazieren wir durch die kleinen Gassen und sind entzückt von dieser Kleinstadt. Die meisten Häuser sind gut unterhalten und teilweise sogar schön geschmückt. Aber auch hier gibt es solche, welche leider verfallen.

Zurück beim Gustav beschliessen wir dann auch aufgrund der Hitze, dass wir aus der Stadt fahren wollen und bei einem Restaurant in der Nähe, welches Camper empfängt noch einmal eine Pizza essen und auch übernachten wollen. Gesagt, getan. Der Platz ist schnell gefunden, die Einfahrt knapp gross genug für Gustav, und wir stehen ca. 20 m über dem Meer auf einer Klippe. Schön.

Die Pizza am Abend ist dann leider nur "so-so-la-la". Da haben wir schon bedeutend bessere gegessen auf Sardinien.

In der Nacht kühlt es leider gar nicht ab und wir schlafen beide schlecht - trotz Klimaanlage am Anfang. Um sie die ganze Nacht laufen zu lassen haben wir noch nicht den Mut -> würden die Batterien dazu reichen?

Am Montagmorgen verschieben wir deshalb Gustav noch vor dem Frühstück an den Strand. Hier gefällt es uns und hier werden wir ein paar Nächte bleiben. Mehr dazu später ...

In der Tat bleiben wir bis Donnerstag an diesem Ort, der uns wirklich sehr gut gefällt: wir sind gleich hinter den Dünen, nahe am Strand, der Platz bietet alles was wir brauchen: d.h. Abwasser und Frischwasser - welches für uns nur am Schluss des Aufenthaltes nötig ist. Das heisst aber, dass wir die Waschmaschine nutzen können. Das wird dann auch noch einmal gemacht. Ebenfalls wird die eigene Dusche intensiv genutzt. Mit unseren 360 l Frischwasser kommen wir so in 4 Tagen nie an Grenzen. Auch der Strom ist vor allem bei schönem Wetter überhaupt nie ein Thema, obwohl Brigitte ja vor allem mit der Induktionsplatte kocht. Auch die Klimaanlage nutzen wir täglich, denn die Temperaturen steigen kontinuierlich an. Mittlerweile erreichen diese gegen 35°C. Und da kann man unmöglich schlafen.


26. Juni - 2. Juli - Sardiniens Westküste

Am Sonntag schlafen wir wieder einmal etwas länger. Es ist so schön ruhig in diesem kleinen Dorf. Übrigens haben wir gelesen, das Bardili mit weniger als 100 Einwohnern die kleinste unabhängige Gemeinde von Sardinien ist. Schön, dass sie trotzdem in eine moderne Infrastruktur für Wohnmobile im Zentrum des Dorfes zur Verfügung stellen.

Da die Sonne langsam hervorkommt versuchen wir noch einmal, unsere Badetücher zu trocknen. Dazu hat es gestern leider nicht mehr gereicht. Am späteren Vormittag leeren wir dann alle Grauwassertanks und füllen das Frischwasser noch einmal randvoll.

Der Plan ist eigentlich, dass wir Spiaggia di Arborea, Oristano weiter in die Region San Giovanni di Sinis fahren und dort einen freien Stellplatz suchen. Also fahren wir mal los ...

Der Strand von Arborea stellt sich als eine mehrere kilometer lange relativ verwarloste Sache heraus. Wenig Besucher, fast nichts geöffnet, mehrere Gebäude am Zerfallen - das ist nichts für uns. Wir staunen aber über die schönen Wohnhäuser welche die Bauern dieser Region besitzen. Da wird manch ein Hausbesitzer in der Schweiz neidisch. Ok, hier haben sie etwas mehr Platz ...

In Oristano finden wir den Parkplatz beim Friedhof auf Anhieb, aber er sieht ebenfalls etwas verwarlost aus. Brigitte ist es ein wenig mulmig hier. Deshalb beschliessen wir, nur einen Spaziergang ins Zentrum zu machen um die Kathedrale di Santa Maria Assunta und den Torre di San Cristoforo zu besuchen. Das Stadtzentrum ist jetzt am Nachmittag seltsam leer, kein Mensch auf der Strasse und natürlich alle Bars und Restaurants geschlossen. Ok, Siesta.

Die beiden Bauwerke sind denn auch eindrücklich, aber das war es dann schon hier. Zurück beim Womo verlassen wir Oristano in Richtung Westen und möchten zuerst einen 4x4 Stellplatz anfahren, welcher direkt am Meer ist. Die Zufahrt erweist sich dann als etwas zu schmal für unseren Gustav, weshalb wir umkehren müssen. Deshalb fahren wir direkt nach San Giovanni di Sinis und parken am einzigen erlaubten Platz, direkt hinter der alten Kirche. Mittlerweile ist es fast 18.00 Uhr, wir sind noch nie so spät an einen Stellplatz gekommen. Ausserdem bauen auf dem Dorfplatz eine Bühne auf und machen grad Soundcheck. Da wird wohl heute noch eine grosse Sause steigen. Also auch keine ruhige Nacht. Ausserdem weiss niemand genau, ob man nachts Parkgebühren bezahlen muss oder nicht.

Kommt dazu, dass wir bei einem kurzen Spaziergang Richtung Strand von gefrässige Mücken richtig gepiesackt werden. Jeder hat geschätzt 20 Stiche, und im WoMo haben wir auch noch 2 - 3 solche Viecher. Deshalb beschliessen wir, weiter zu fahren.

Etwas weiter nördlich in der Gegend von Mari Ermi finden wir dann ein Agriturismo, welches zwei Stellplatzmöglichkeiten anbietet: einerseits in einem schattigen Pinienwald - wo wir die erste Nacht verbringen - und andererseits direkt hinter der Düne, aber unmittelbar am Strand.

Am Samstag geniessen wir noch ein kleines Frühstück bei den Gastgebern und fahren dann gegen 10.00 Uhr los. Unser Ziel ist heute die Hochebene von Giara, dem "Parco della Giara". Das ist ein ca. 4800 Hektar grosses Gebiet, in welchem über 500 wilde Pferde, 200 Rinder und anscheinend auch ein paar Dutzend Wildschweine leben. Die Pferde sind eine besonder Rasse, welche nur ca. 120 cm Schulterhöhe aufweisen, aber trotzdem schöne und stolze Wildpferde sind. Es sind dies anscheinend die einzigen in Europa, welche ohne menschliches Zutun leben. Die Hochebene ist durch ihre steil abfallenden Kanten praktisch ein abgeschlossenes Gebiet. Die Anfahrt auf 500 müM verlangt dem Gustav wieder mal (fast) alles ab, aber wir schaffen es zum Parkplatz. Zuerst essen wir etwas kleines, dann machen wir uns auf die Suche nach den Pferden. Der Wärter am Eingang hat uns gesagt, wo sie meist zu finden sind. Und in der Tat haben wir Glück uns sehen an einem der flachen Moorsehen eine Herde von ca. 20 Tieren, mit mehreren Müttern mit Fohlen. Es ist ein toller Anblick, auch dass sie eigentlich nicht mal sehr scheu sind. Sie lassen uns bis ca. 30 m in die Nähe, weiter gehen wir dann auch nicht. Schön, so wilde Pferde in der freien Natur zu sehen.
Nach dem Rückmarsch zum Parkplatz entscheiden wir uns dafür, dass wir einen Stellplatz aufsuchen, bei welchem wir allenfalls unsere Wasservorräte auffüllen können. Wir haben das schon unterwegs probiert bei der Therme von Sardara, aber ein Caribinieri locale hatte etwas dagegen. Dies obwohl nirgends ein Park- oder Fahr- oder Wasserentnahmeverbot zu sehen war. Was soll's, in Baradili finden wir einen praktisch neuen Stellplatz, welcher sogar gratis ist. Strom und Wasser kosten zwar etwas, aber es gibt mehrere Wasserhähne, welche frisches Wasser auch ohne Geldeinwurf liefern. Deshalb: wir füllen auf.

Am Abend nehmen wir dann wieder einmal einen warme Dusche im Wohnmobil, was nach dem vielen Baden im Salzwasser richtig schön ist.

Am Freitag entscheiden wir uns dafür, den Tag noch einmal auf unserem schönen Stellplatz hoch über der Meer zu verbringen, denn am Morgen ist es völlig windstill und das Meer richtig flach. Wir geniessen deshalb auch schon bald ein erstes Bad. Nach dem ausgiebigen Frühstück werden die Stühle wieder auf unseren Vorplatz gestellt und wir geniessen die Aussicht, das erfrischende Bad im Meer, ab und zu etwas zu trinken und zu essen, etc.

Am späteren Nachmittag kommen dann tatsächlich Wolken auf und es wird wieder etwas windig und damit kühl. Wir packen alles zusammen, fahren noch nach Pistis wo wir einiges entsorgen können, und dann direkt zum Agriturismo Pertunghe, zu Ambrosio und Giovanna. Die haben ein kleines Restauran mit Aussicht auf die Lagune von San Giovanni. Da sind regelmässig Flamingos zu sehen. Ausserdem bieten sie ein paar Zimmer an und wenn man als Camper bei ihnen konsumiert, dann darf man natürlich gratis stehen.

Wir entscheiden uns am Abend für ein etwas abgeändertes Fisch-Menü und sind begeistert. Ausser uns sind noch 2 italienische Paare da, aber alles ist wie eine Familie. Und das Essen, welches durch Giovanna und ihre Mutter zubereitet wird, ist wirklich sensationell!

Am Donnerstag verlassen uns dann Regula und Sandro schon wieder. Wir beschliessen, einen weiteren Tag an diesem tollen Ort zu bleiben und machen das, was wir auf dieser Reise am besten können: sünnele, bädele, .... und das ab Mittag ganz alleine. Die beiden anderen Womos, welche am Vorabend noch gekommen sind, haben uns mittlerweile auch verlassen. Am Nachmittag kommt dann noch ein Harpunenfischer in die Bucht, aber sonst sind wir hier für uns. So schööööön!

Am Mittwoch stehen wir dann wieder einmal früh auf, denn wir müssen den Parkplatz vor 08.00 h verlassen - sonst kommt der freundliche Platzwart und möchte die Gebühr für einen weiteren Tag. Und das wollen wir vermeiden.

Deshalb sind wir früh unterwegs und fahren via Arbus nach Guspini. Brigitte hat nämlich einen entzündeten Zahn, respektive ganz geschwollenes Zahnfleisch und das möchten wir doch kurz von einem Zahnarzt untersuchen lassen. Nicht dass in den nächsten zwei Wochen noch etwas schlimmeres passiert und sie dann eine grössere Revision machen müsste. Wir haben in Guspini einen Zahnarzt gefunden, welcher vermutlich erst seit wenigen Tagen in einer nagelneuen Klinik ist. Brigitte wird sofort drangenommen und nach einem kurzen Untersuch machen sie einen kompletten Scan. Danach erhalten wir das Rezept für Antibiotika, welche wir in einer nahen Apotheke holen können und wir bezahlen direkt vor Ort. Das ganze Prozedere hat nur EUR 60.- gekostet. Das wäre in der Schweiz wohl einiges teurer gekommen.

Nachdem wir in der Apotheke die Medikamente eingekauft haben - auch hier: 12 Stk für EUR 7.85, was ja gar nichts ist - kaufen wir noch einiges ein und fahren dann wieder Richtung Nord-Westen an den Strand. Wir möchten in der Region von Pistis einen Stellplatz suchen. Schon vor der Dorfeinfahrt sehen wir rechter Hand einen tollen Platz, wo bereits 2 Womos stehen: direkt am Meer, mit einzelnen wie Kojen für 4 - 5 Wohnmobile, und einer Aussicht auf das Meer, welche am Abend bestimmt einen tollen Sonnenuntergang verspricht.

Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang nach Pistis, wo aber fast gar nichts los ist. Wie gesagt, noch ist Vorsaison und die meisten Ferienhäuser sind noch leer. Am Strand sind nur wenige Einheimische.

Bei der Rückkehr zum Stellplatz lernen dann noch unsere Nachbarn kennen: Regula und Sandro aus Bern sind seit 2 Tagen auf Sardinien, waren aber bereits mehrere Male hier. Der Abend wird dadurch noch gemütlich und wir plaudern vor unserem Gustav, mit toller Aussicht auf das Meer und die untergehende Sonne.

Am Montag geniessen wir dann am Morgen noch einmal ein Bad im Meer und packen anschliessend gemütlich alles zusammen. Der Plan ist, dass wir an einen freien Platz am Flussbett des Rio Piscinas fahren, welchen uns andere Overlander mitgeteilt haben. Dieser sei perfekt für Fahrzeuge mit Allradbetrieb und absolut genial. Ausserdem wäre er nahe an den Dünen von Piscina, welche anscheinend die höchsten Dünen Italiens sind. Doch leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht, respektive ohne die Bauherren von alten Häusern. Im Dorf Ingurtosu sollten wir durch ein Haus durchfahren, aber der Torbogen wurde damals nicht für LKWs gebaut. Andere Womos - auch grössere - kommen da problemlos durch. Aber mit unserer Höhe von 3.80 m stehen wir buchstäblich an. Was nun?

Dann fahren wir halt doch an den Strand von Scivu, welcher gemäss einem anderen Overlander (danke Daniel F.) auch sehr schön sei.

Der Parkplatz ist dann auch fast leer für seine Grösse, und wir stellen uns in die "Schweizer Ecke" zusammen mit einem Berner Bulli und einem Zürcher Marco Polo. Kontakt finden wir dann aber zu einem Paar aus Süddeutschland, welche nach uns kommen und neben uns parken. Hallo Andy und Elke, schön euch kennen zu lernen.

Wir beschliessen, zwei Nächte hier zu bleiben und einmal mehr das zu tun, was wir am besten können: sünnele, bädele, b.... - was war da noch?


19. - 25. Juni - Süd-Westsardinien / Sant'Antico

Auf diesem Stellplatz bleiben wir dann auch bis am Montag, also 4 Nächte. Wir geniessen es einfach, dass wir wieder einmal die eigenen Stühle und den Tisch vor das Womo stellen können, also draussen zu Essen, und zwar schon zum Frühstück. Dann ist auch der Strand eine Wucht, wobei vor allem am Wochenende ist er von ganzen Familiensippen überlaufen. Da bleiben wir dann lieber neben Gustav und gehen die paar Meter an den Strand um zu baden. Auf dem Rückweg geniessen wir an der Restaurantmauer die Süsswasserdusche ... Herz was willst du mehr.

Wobei zum Meer zu sagen ist, dass an diesem Strand ein Surferparadies sein muss. Denn aufgrund der permanenten Wellen - diese sind ohne zu übertreiben meistens mehr als 1m hoch - sind vom frühen Morgen bis teilweise Sonnenuntergang Surfschulen am Strand und natürlich im Wasser zu beobachten.

Am Samstag spazieren wir auch mal den ganzen Strand nach Norden ab, bis zum kleinen Ort Portixeddu. Dieser besteht gefühlt aus 2 Hotels, einem Restaurant und etwa 10 Häusern - mehr nicht. Beim Nachmessen auf google-maps sehen wir, dass der Strand effektiv sogar über 2.5 km lang ist. Kein Wunder haben wir für diese "kleine Wanderung" gut 1 1/2 Stunden benötigt.

Am Donnerstag ist es dann Zeit weiter zu ziehen. Wir packen unsere sieben Sachen, füllen ein erstes Mal mittels Pumpe unseren Tank - es ist kein passender Anschluss am Hahn angebracht - und fahren dann in die Stadt Sant'Antico. Da lehren wir noch unsere Grauwassertanks an einer Eni-Tankstelle und gehen dann im Lidl einkaufen. Es war wieder einmal nötig.

Danach fahren wir zurück auf die grosse Insel Sardinien und bemühen uns, einigermassen vernünftig über die steilen Bergstrassen zu kommen. Die Westküste fängt ja gut an: enge, steile Strassen, bergauf - teilweise im 2. Gang mit 15 km/h, und gleich wieder bergab - aufgrund unseres Lebendgewichtes von 12 t auch nicht viel schneller. Aber es klappt alles und wir kommen am neuen Ort an: dem Stellplatz von San Nicolò, welches noch zu Buggeru gehört. Dieser ist toll auf einer Anhöhe oberhalb des 2 km langen Strandes angelegt. Die Aussicht: einfach nur fantastisch. Und deshalb geht aus auch nicht lange bis wir am Strand liegen und uns die die Wellen werfen. Der Wind ist leider auch wieder etwas stärker geworden, weshalb wir den Sonnenschirm gar nicht aufstellen.

Am Mittwoch wollen wir trotzdem noch einen Strandtag einlegen, denn es ist tatsächlich etwas ruhiger. Mit Sturmverspannung schaffen wir es tatsächlich, dass unser bereits lädierter Sonnenschirm den ganzen Tag steht und uns wenigstens ein wenig Schatten spendet. Wir sind dieses Mal an der Spiaggia Coaquaddus, welche eigentlich "fast um die Ecke" liegt.

Am Abend haben wir dann noch einmal Lust auf Auswärts-Essen. Wir reservieren einen Platz bei Luca und Co. und geniessen zwei tolle Pizzas - natürlich wieder mit dem Hauswein.

Auch diese Nacht ist es wieder sehr heiss, aber was soll's - ändern können wir es nicht.

Am Dienstag scheint dann wirklich wieder die Sonne und wir fahren mit Sack und Pack (heisst: Sonnenschirm, Strandliegen, Strandtüchern, Lunchpaket, etc.) mit Piccolo nach Cala Sapone, einer geschützten Bucht mit Sandstrand. Hier ist der Wind eventuell nicht so stark. Aber leider weit gefehlt: unser Sonnenschirm nützt nichts und wir müssen uns von Zeit zu Zeit im Wasser abkühlen oder in den Schatten setzen.

Bei der Rückkehr ins Wohnmobil merken wir dann, dass es heute unheimlich heiss ist. Sogar im Gustav haben wir weit über 35°C und sind froh um die Klimaanlage. Aber auch damit schaffen wir es nicht, die Stauwärme aus der Kabine zu bringen. Nachts bleibt es an die 30°C und entsprechend schlecht schlafen wir leider die zweite Nacht an diesem schönen Platz.

Am Montag überlegen wir uns, ob wir an diesem eigentlich schönen Platz noch bleiben wollen, aber die Wetteraussichten sind leider nicht so rosig. Es soll noch 2 - 3 Tage weiter so windig sein. Deshalb entschliessen wir uns, weiter auf die vorgelagerte kleine Insel Sant'Antico zu fahren. Dort finden wir einen tollen Platz für Camper: gratis neben einem schönen Restaurant: das La Luna nel Pozzo.

Hier werden wir sofort freundlich empfangen. Luca, der Neffe des Inhabers, spricht Englisch und zeigt uns sofort, wo das Frischwasser ist, die Dusche, die Toiletten, etc. Wir können uns hinstellen wo wir möchten. Das machen wir dann auch und platzieren uns ganz am Ende des Parkplatzes inmitten von Fören. Schön.

Danach nehmen wir unseren Piccolo und fahren noch etwas in der Gegend herum, besuchen ein Castillo und finden zwei weitere Strände, welche aber aufgrund der Bewölkung nur spärlich besucht werden. Aber am nächsten Tag soll es ja wieder schöner werden.

Am Abend wollen wir uns dann im Restaurant verwöhnen lassen und sind aufgrund des Gebotenen auch wirklich positiv überrascht. Roland nimmt ein Dreigangmenü nur mit Thunfisch, Brigitte geniesst als Vorspeise Spagetti mit Meeresfrüchten und als Hauptspeise Calamari. Dazu geniessen wir den Hauswein und sind danach rund um glücklich - und satt ;-)


12. - 18. Juni - Süd-Westsardinien

Am Sonntag sind wir soweit, dass wir einen Strand weiterziehen möchten. Wir packen deshalb alles zusammen und fahren über kleine Bergstrassen - wir sind zwar nur auf wenigen 100 müM, aber es sieht aus und fühlt sich an wie im Hochgebirge - weiter Richtung Westen. Wir sind ja mittlerweile ganz unten in Sardinien und damit nur noch knapp 200 km von Tunesien entfernt.
Auf der Halbinsel Capo Malfatano finden wir einen tollen Strand mit Bar und Gratis (!) Parkplatz. Es sind bestimmt auch deshalb noch ein paar weitere WoMos hier. Wir installieren uns und legen uns an den Strand. Da wir in einer Bucht sind sieht es nicht aus wie ein Strand am Meer, sondern eher wie am Lago Maggiore. Toll - wenn nur nicht der starke Wind wäre. Aber nach dem Motto "es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Ausrüstung" stemmen wir uns dageben - und nehmen halt im Laufe des Nachmittags in der Strandbar mal einen kleinen Apéro.

Die Strasse würde übrigens noch weiter gehen und auf der Halbinsel wären sicher einige tolle 4x4-Stellplätze zu finden. Aber direkt bei der Strandbar ist ein grosses Fahrverbotsschild. Im Laufe des Nachmittags kommt dann tatsächlich die Polizia locale und fährt dort weiter - zu einem italienischen Womo welches ca. 300 m weiter hinten ganz einsam steht. Die werden dann quasi bei frischer Tat ertappt und müssen zusammenräumen. Ich sehe noch, das mehrere Blätter hin und her gereicht werden, und die Italiener fahren dann tatsächlich weg. So muss es sein! Wenn sie sich schon auf der Strasse nicht an Überholverbote,  Sicherheitslinien und Kreisverkehrregeln halten, dann müssen wenigstens die Fahrverbote eingehalten werden ;-)

Als wir uns dann gegen 08.00 h erheben scheint die Sonne richtig toll und wir wissen: der Freitag wird ein Strand-Tag. Die Badetücher sind zwar noch leicht feucht, aber nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir es uns gegen 10.00 h am Strand bequem. "Sünnele, bädele, .... da war doch noch etwas".

Dasselbe machen wir gleich auch am Samstag ;-)

Am Donnerstagmorgen gehen wir zuerst auf den bekannten Mercato Civico de San Benedeto. Es heisst, das sei einer der grössten seiner Art. Wir lassen uns überraschen und finden in der Tat eine grosse Markthalle auf zwei Etagen. Oben sind die Metzger, Käser, Gemüse- und Früchtehändler und ganz wenige mit verschiedenen Broten, unten finden wir vor allem die Fischhändler und einige Spezialitätengeschäfte. Wir kaufen natürlich verschiedene Früchte, Gemüse, aber auch Cozze, welche wir am Abend machen möchten. Der Händler bietet uns die Cozze sogar roh zum Probieren an. Das haben wir nicht gewusst, schmeckt aber mit ein wenig Zitrone sogar  besser als Austern. Danach gehen wir wieder zu Fuss zurück zum Stellplatz, verstauen alles, machen grossen Wasser-Service und fahren los richtung Süd-Westen.

Vorbei an mehreren Salzseen sehen wir dutzende Flamingos, welche aber leider zu weit weg sind für ein Foto mit dem Handy. Die Fahrt ist aber spannend, zuerst in der quirligen Stadt, dann wieder über Land oder besser dem Meer entlang.

In der Nähe von Pula, genauer am Strand von Nora schauen wir uns erst einen von Freunden empfohlenen Parkplatz an. Dieser ist ok, halt völlig offen (-> gut besonnt) und kostet max. 4 EUR pro Tag. Also suchen wir weiter und werden fündig in derselben Gemeinde am Strand von Su Guventeddu. Der Parkplatz hier kostet tagsüber auch etwas, ist aber schön unter Bäumen und grosszügig angelegt. Ausserdem ist eine Bar gleich daneben und der Strand keine 50 m entfernt. Hier gefällt es uns, hier bleiben wir.

Am Abend waschen wir dann endlich unsere Badetücher - Brigitte meint, die "stehen mittlerweile richtig vor Dreck". Ich finde das nicht so schlimm ;-)

Mitten in der Nacht - um 05.30 h am nächsten Morgen - stehe ich dann auf, stelle den Stewi in die Sonne und hänge die Badetücher raus. So sollten sie bis gegen 09.00 h vielleicht trocken sein. Mal sehen ...

Am Mittwoch fahren wir dann relativ früh wieder los, denn wir möchten möglichst vor der Mittag in Cagliari sein. Der lokale Stellplatz mitten in der Stadt ist nämlich limitiert und die einzige Möglichkeit, auf einem bewachten Platz zu parken und zu übernachten. Wir schaffen es denn auch und sie teilen uns den idealen Platz für uns zu: ganz oben, so dass niemand mehr neben uns parkieren kann - dies wegen unserer etwas ausladenden Leiter.

Kaum sind wir da fängt es auch an zu regnen, und zwar ziemlich heftig. Wir überlegen eine Weile, ob wir trotzdem, mit Schirm, oder mit Jacke, oder doch nicht, oder noch etwas warten ..... und essen deshalb etwas kleines und trinken noch gemütlich einen Cappuccino.

Im Laufe des Nachmittags hört es dann auf und wir machen uns auf den Weg Richtung historisches Stadtzentrum. Es wird auch tatsächlich immer schöner und wir geniessen den Rundgang durch enge Gassen, über tolle Alleen, auf schönen Plätzen. Zum ersten Mal fallen uns hier die Bäume mit Lila-Blüten auf. Die sehen toll und doch seltsam aus. Am späteren Nachmittag genehmigen wir uns auf einem Platz einen Drink und kaufen auf dem Rückweg noch etwas ein. Kurz nach unserer Ankunft geht in der Tat bereits der nächste Regenschauer runter. Glück gehabt. Aber jetzt sind wir ja "zu Hause".

Am Dienstag sind wir noch einmal "ganz faul": wir liegen nämlich praktisch den ganzen Tag am Strand nördlich von Porto Corallo, am Spiaggia di Porto Tramatzu". Im Laufe des Nachmittags wird der Wind dann etwas stärker, weshalb wir uns dann in unserem Tiny-House verkriechen.

Am Montagmorgen erwarten wir mit Freude unsere Nachbarn Judith und Hanspi, welche uns kurz nach 10.00 h an unserem Stellplatz abholen. Sie sind auch noch 1 Woche selbständig in Sardinien unterwegs und haben dazu ein Mietauto zur Verfügung. Gemeinsam fahren wir zur Grotta di Su Marmuri, welche oberhalb von Ulassai ist. Wir können hier eine geführte Tour in die Grotte mitmachen, welche gut 1 km in den Berg hinein geht. Die grossen Hallen - bis über 40 m hoch - und Stalagmiten - der grösste ist über 20 m hoch - und natürlich anderen vom Wasser gestalteten Formen sind wirklich eindrücklich. Es lohnt sich, diese Grotte zu besuchen.

Anschliessend fahren wir noch etwas ausserhalb von Ulassai zu den Cascate di Lequarci, einem gemäss google eindrücklichen Wasserfall. Aber: obwohl es in den letzten Tagen viel geregnet hat ist vom Wasserfall nicht viel zu sehen. Trotzdem ergeben sich einige schöne Bilder. Darauf fahren wir noch gemeinsam nach Jerzu, wo wir einige lokale Weine degustieren und schliesslich den günstigen Alltagswein "von der Tankstelle" kaufen.

Danach verabschieden wir uns wieder von Judith und Hanspi, und wir packen zusammen und fahren wieder Richtung Süd-Westen, respektive ans Meer.

In Porto Corallo finden wir einen tollen Parkplatz gleich neben dem Hafen, direkt am Meer. Hier ist überhaupt nichts los, und nachdem gegen Abend die Sonne wieder kommt geniessen wir noch etwas die Zeit vor dem WoMo und machen einen kurzen Abendspaziergang.


05. - 11. Juni - Ostsardinien

Am Sonntag geniessen wir zuerst ein paar Stunden den Strand. Die Sonne scheint, das Meer ist angenehm ruhig, es hat Platz (obwohl am Sonntag viele lokale Besucher da sind), und wir erwarten für den Nachmittag wieder Bewölkung.

Nachmittags fahren wir dann in Süd-Westlicher Richtung ins Landesinnere nach Ulassai. Denn hier möchten wir die von Harry & Heike empfohlenen Höhlen Grotta Su Marmuri besuchen. Die Anfahrt ins Dorf wird denn auch schon eine Herausforderung, denn es wird immer schmaler. Irgendwann ist es vorbei, denn ein Schild mit "max. Breite 2.30m" verhindert die Weiterfahrt mit Gustav (-> ohne Spiegel 2.50 m breit). Wir parken also am Friedhof und beschliessen, dass wir am nächsten Tag mit dem Roller zur Grotte hochfahren wollen.

Etwas später hat Brigitte noch Kontakt mit unseren Nachbarn Judith und Hanspi, welche sich ganz in der Nähe befinden. Wir vereinbaren deshalb, dass wir am nächsten Tag gemeinsam die Grotten besuchen wollen. Schön, wenn man liebe Leute von zuhause auch auf Reisen trifft.

Am Samstagmorgen scheint dann wieder die Sonne, weshalb wir als erstes wieder den Stewi aufstellen und all die nassen Kleider aufhängen. Hoffentlich trocknet das alles noch ein wenig.

Bald darauf verabschieden wir uns von Harry und Heike und kurz darauf auch von Andrea. Schön war es hier auf dem Stellplatz Gorropu-Camper Sosta Silana, einfach aber wirklich schön.

Wir fahren über Land Richtung Süden bis zu einer Sehenswürdigkeit, welche sich "Domus de Janas Fund'E Monti" nennt. Das sind teilweise Grabmahle, aber auch irgendwelche Speicher, welche auch von den Nuraghen in den Fels gehauen wurden. Man könnte definitiv mehr aus dieser Stätte machen.

Danach fahren wir weiter nach Arbatax, wo wir die roten Felsen besichtigen. Eigentlich hat es hier auch ein paar Parkplätze wo man übernachten könnte. Aber wir entscheiden uns, noch ein paar Kilometer weiter zu fahren auf die andere Seite der Landzung. Hier finden wir einen tollen Strand: den Spiaggia Di San Gemiliano. Gleich am Strand ist ein Parkplatz und die Bar "Babylonia" mitten drin. Hier stellen wir uns hin und geniessen noch ein paar Stunden die Sonne. Gegen 18.00 h wollen wir dann zum Apéro in die Bar - und sehen, dass es auch eine Karte gibt. Also entscheiden wir, dass die Küche bei uns heute Abend kalt bleibt und wir uns hier in der Bar mit Calamares und gemischtem Salat verköstigen. Beim Chef fragen wir dann noch offiziell nach, ob wir über Nacht bleiben dürfen. Er meint, das sei überhaupt kein Problem. Es könnte vielleicht noch etwas lauter werden, da heute Abend der Championsleague Final zwischen Manchester City und Inter Mailand bei ihnen auf den Bildschirmen läuft. Aber ich denke, auch das werden wir überleben.

Am Freitag entscheiden wir spontan, dass wir mit unseren Nachbarn Harry und Heike die Wanderung zum Gorropu Canyon machen wollen. Am Nachmittag wird dann entschieden, ob wir noch eine weitere Nacht hier stehen wollen oder noch heute weiterfahren.
Gesagt - getan. Wir wandern also los, und es geht fast nur bergab - also auf gut 4 1/2 km müssen wir von 1000 müM auf 400 müM runter, bis zum Eingang des Canyons. Die optimistisch angezeigten 1 3/4 Std schaffen wir nicht, denn wir müssen immer wieder anhalten und tolle Bäume bestaunen - vor allem Harry, teilweise muss er sie sogar umarmen - oder dann die seltsamen Bauten bestaunen, welche anscheinend so von den Nuraghen schon gebaut wurden, also 1800 - 900 vChr. Eine dieser Hütten ist dann tatsächlich auch unsere Zuflucht weil es plötzlich zu regnen anfängt. Toll!

Nach gut 2 1/2 Std kommen wir dann beim Eingang des Canyons an und wollen diesen auch begehen. Da es mittlerweile auch hier geregnet hat sind die Felsen doch teilweise ziemlich glatt und es artet fast zur Klettertour aus. Die Mädels stoppen dann nach dem grünen Teil, die Männer machen auch noch das gelbe Teilstück. Nach gut einer Stunde sind wir wieder draussen.

Dann entschliessen wir uns, dass wir den Rückweg auf der selben Strecke machen wollen wie wir hergewandert sind. Denn die Alternative war ca. 3/4 Std warten, 3/4 Std zum Jeep-Abfahrtsplatz wandern, mit dem Jeep an die Hauptstrasse gefahren werden, und dann noch auf einen Van warten .... das würde uns defintiv zu lange dauern.

Auf dem Rückweg müssen wir aber wieder die 600 Höhenmeter nach oben. Und das ist dann in der Tat kein Zuckerschlecken mehr. Vor allem fängt es kurz nach dem Abmarsch auch wieder an zu regnen, wird kälter, nebliger, noch mehr Regen ...... nicht so toll.

Bei der Ankunft ist aber Andrea vom Stellplatz unser Lichtblick: als ich ihm frage, ob wir noch eine Nacht bleiben können, teilt er uns mit, dass das Fleisch vom Grill vom Mittag mittlerweile leider kalt geworden sei. Er gibt uns eine ganze Platte mit gebratenem Spanferkel mit. Wir können dadurch zu viert bei uns im Gustav mit Salaten, Bier, Aperol, etc. gemütlich zu Abend essen und den Tag ausklingen lassen.

Am Donnerstagmorgen scheint dann tatsächlich die Sonne. Gemäss SRF-Meteo App ist das aber nur von kurzer Dauer. Ab 10.00 h sollte es nämlich hier wieder regnen. Deshalb frühstücken wir gemütlich und packen alles zusammen. Gegen 10.00 h machen wir dann noch einen Spaziergang - und es regnet immer noch nicht. Dann überlegen wir uns, ob wir doch noch eine Nacht bleiben sollen. Gesagt - getan. Ich gehe zu Andrea, dem Besitzer der Anlage, und frage ihn, ob wir noch eine Nacht bleiben können. "Senza problema" - und er lädt uns gleich zu einem Bier ein. Gleichzeitig ist er daran, ein Spanferkel zu grillen. Mmmmh, wie das riecht.

Als das Bier fertig ist machen wir uns aber aus dem Staub und Brigitte wäscht eine zweite Maschine - die Sonne ist nämlich immer noch da. Wir essen ein kaltes Plättchen mit lokalen Leckerbissen - und danach kommt Brigitte tatsächlich noch mit 2 Stück des gegrillten Ferkels daher. Auch das schmeckt wirklich super. Kein Wunder, er hat es auch gut 2 1/2 Stunden am offenen Feuer gebraten und mittels Motörchen regelmässig gedreht.

Am Nachmittag kommt dann doch langsam die Bewölkung, aber wir schaffen es, dass beinahe sämtliche Wäsche trocken wird. Puuh, Schwein gehabt - im wahrsten Sinne des Wortes sogar zwei Mal.

Gegen Abend bekommen wir noch neue Nachbarn: es sind dies Harry und Heike aus Deutschland. Wir finden uns alle auf Anhieb symphatisch und sitzen deshalb noch am selben Abend bei uns zusammen - und natürlich wird es spät ....

Mittwoch soll wieder ein Reisetag sein, obwohl das Wetter eigentlich im Moment super ist. Wir fahren also los Richtung Süd-Westen, wie immer über Land. Zuerst müssen wir aber noch einkaufen - und sind froh über den freien Parkplatz kurz nach 08.00 Uhr.

Plötzlich sehen wir grosse Marmorblöcke an der Strasse stehen und mehrere riesengrosse Löcher im Boden. Es sieht fast aus wie die Kohlenbergwerke südlich von Mönchengladbach - hallo Guido und Petra ;-) Hier wird aber in der Tat sardischer Marmor aus dem Berg geschnitten.

Danach geht es den Berg hoch, denn unser nächster Stellplatz ist auf über 1000 müM. Wir finden ihn auch auf Anhieb und installieren uns so, als würden wir frei stehen. Toll. Einzig der Weg um Klo und der Dusche ist mit ca. 200 m den Berg runter doch arg weit. Also wenn man(-n -> Prostata) da in Eile ist, dann reicht es kaum.

Brigitte lässt als erstes die Waschmaschine laufen und je länger es geht, desto mehr kommen die Wolken, respektive auf dieser Höhe der Nebel. Die Wäsche trocknet natürlich nicht mehr draussen und wir müssen unsere schon beschränkte Wohnkabine verhängen und verstellen. Zum Glück können wir wenigstens die Klimaanlage zum Trocknen etwas laufen lassen. Schade, dass es am Abend immer schlechter wird und dann sogar noch regnet. Aber wir hoffen auf morgen Donnerstag.

Am Dienstagmorgen sehen wir als erstes frei laufende Pferde, direkt vor dem Wohnmobil und am Strand. So schön! Es muss sich um eine Gruppe mit einem Hengst, 3 - 4 Stuten und 2 Folen handeln. Die Sonne empfängt uns ebenfalls in voller Pracht, weshalb wir wieder als erstes die Erfrischung im Meer suchen.

Danach gibt es Frühstück und wir freuen uns auf einen weiteren Tag am Strand. Doch vorher kommt plötzlich ein kleines Fahrzeug vor unser WoMo und es steigt jemand aus. Gibt es jetzt ein Problem? Nein, weit gefehlt: ein lokaler Bauer bietet seine Produkte an: Käse, Würste, Olivenöl und Wein. Wir kaufen dann auch etwas Ziegenkäse und eine Wildschweinwurst. Danach geht es aber wirklich an den Strand. Die Sonne scheint und wir müssen sogar unseren Sonnenschirm aufstellen. Am Nachmittag wird es nämlich Roland teilweise zu heiss.

Den Abend beenden wir typisch Schweizerisch: Brigitte bereitet uns einen Wurst-Käsesalat mit Schweizer Cervelats, aber Sardischem Käse. Tomaten haben wir zwar keine mehr, aber mit Cornichons, Zwiebeln und einigen Kürbiskernen wird er trotzdem super. Ich freue mich jeden Tag über die 5*-Köchin, welche ich an Bord von Gustav habe ...

Am Montag sagt der Wetterbericht für den Vormittag Sonne voraus, aber am Nachmittag soll es wieder bewölkt werden und regnen. Deshalb bleiben wir direkt noch ein paar Stunden am Strand und geniessen die rare Sonne. Gegen Mittag kommen dann die Wolken und wir packen zusammen. Da es auch am nächsten Tag nicht super aussieht beschliessen wir, noch einen Tag an einem Strandparkplatz zu verbringen. Denn unser Plan in den nächsten Tagen wäre wieder einmal: Waschen. Aber zum Trocknen brauchen wir dazu schönes Wetter und idealerweilse einen Stellplatz mit Wasser Ver-/Entsorgung.

Deshalb suchen wir uns einen Parkplatz in der Region von Orosei - hier ist eigentlich auf sämtlichen Parkplätzen von 20.00 - 08.00 h das Parken von WoMos verboten. Aber in der Vorsaison ist das ja bekanntlich auf Sardinien noch kein Problem und wir versuchen es.
Auf dem Parkplatz vom Spiaggia di Sa Curcurica stehen wir in Sichtweite des Meeres und können am selben Nachmittag noch einmal 2 Stunden an den Strand. Der Regen bleibt nämlich wie schon öfters aus. Die Nacht ist dann sehr ruhig und niemand stört unseren Schönheitsschlaf ;-)


29. Mai - 04. Juni - Nord- und Ostsardinien

Am Sonntag sieht es so aus als würde es den ganzen Tag regnen. Deshalb gehen wir am Vormittag für 2 Stunden spazieren. Das ist zum Teil auch etwas abenteuerlich, aber wir finden Gustav zumindest wieder. Wenige Meter bevor wir zurück sind kommt dann auch der erwartete Regen und er bleibt uns den ganzen Tag treu - leider. Wir sind also gezwungen, zu lesen, zu spielen, zu trinken, .... was man halt so in einem Tiny House von 15 m2 machen kann.

Heute Samstag sollte das Wetter eigentlich den ganzen Tag schön sein. Wie beschliessen deshalb, den Ort Posada zu Fuss zu erkunden. Es sind nur gut 2km bis dorthin, weshalb wir daraus eine kleine Wanderung machen. Der alte Ortskern um den Hügel mit dem Castillo ist denn auch sehr schön. Enge Gassen, kleine Häuser und einmal mehr viel Farbe zeigen so etwas wie Lebensfreude. Leider ist das Castello - welches anscheinend im 12. Jh erbaut wurde als Aussichtspunkt um Angriffe von Feinden über das Meer früh zu sehen - auf unbestimmte Zeit wegen Renovation geschlossen. Schade.

Der Rückweg führt uns an einem tollen Kite-Surf Spot vorbei, wo gegen 20 Kiter im Wasser sind. Wahnsinn, was die teilweise für Tempi erreichen auf dem Wasser. Am Nachmittag sitzen wir noch gemütlich im Windschatten von Gustav und geniessen unsere Freizeit. Brigitte hat für morgen noch einen Zopf gebacken - Freude herrscht.

Der Freitag ist mal wieder ein "Fahr-Tag". Das heisst, wir verschieben heute auf den nächsten Stellplatz. Da wir an Sardiniens Ostküste sind haben wir einen weiteren Badeplatz, respektive den dazu gehörigen Parkplatz ausgesucht. Dieser befindet sich kurz vor der Kleinstadt Posada, welche vor allem wegen ihrem Castello aus dem 12. Jh bekannt ist. Der Platz ist denn auch perfekt und nur für kurze oder 4x4 Fahrzeuge gedacht. "Normale" Wohnmobile kommen hier gar nicht hin.

Am Nachmittag geniessen wir noch eine Weile den Strand, aber da es heute wieder ziemlich viel Wind hat vom Meer her, fühlt es sich kühler an als es wirklich ist. Deshalb verkriechen wir uns schon bald in unsere "Wohnung" und geniessen den Abend bei Wein, Weib (gilt nur für einen von uns) und ..... Rommé Spielen.

Am Donnerstag möchten wir einen Ausflug nach Olbia machen, aber das Wetter ist im Moment etwas wechselhaft. Trotzdem wagen wir es und fahren mit Piccolo los in die nahe Stadt. Mit über 60'000 Einwohnern ja immerhin die viertgrösste Stadt von Sardinien - die grösste ist bekanntlich Cagliari (150'000), dann folgt Sassari (122'000) und an dritter Stelle Quartu Sant-Elena (68'000). Allgemein bekannt sind aber meist nur Cagliari und Olbia, und vielleicht noch Porto Torres von denen die mit der Fähre nach Sardinien reisen.

In Olbia ist dieses Wochenende noch das Logistikzentrum der Rally von Sardinien, weshalb mehrere Strassen rund um den Hafen gesperrt sind. Wir finden aber die Flanierstrassen mit zahlreichen Läden, Restaurants und natürlich Souveniershops. Je weiter wir westlich gehen, desto dunkler wird auch die Hautfarbe der Verkäufer.

Nachdem das Wetter sich wieder gebessert hat setzen wir uns doch noch in eine Hinterhofpizzeria und essen - natürlich eine Pizza. Danach fahren wir mit dem Roller wieder zurück zum Stellplatz und verbringen noch eine Weile am Strand. Leider kommen auch heute immer mehr Wolken auf, weshalb wir uns gegen 17.00 h schon in unser "Tiny-House" genannt "Gustav" verkriechen.

Am Mittwoch stehen wir relativ früh auf, denn das Wetter soll heute nicht so toll sein. Da möchten wir doch etwas Strecke zurücklegen. Wir fahren deshalb bis Olbia und kaufen da wieder mal in einem Supermarkt ein. Es ist wieder einmal ein Lidl ;-)

Mittlerweile regnet es ziemlich stark. Also fahren wir weiter in Richtung Süden und suchen einen Badeparkplatz auf der Halbinsel Capo Coda Cavallo. Bis wir da sind klart es auch deutlich auf und wir können nach einem Spaziergang über die halbe Halbinsel ;-) doch noch eine gute Stunde an den Strand und das tun was man da so macht: SBB -> sünnle, bädele, .... war da nicht noch was ...???

Am Dienstag stehen wir relativ früh auf - denn wir möchten die einzige Dusche möglichst auch noch benutzen. Gegen 09.30 h sind wir denn auch schon abfahrbereit und verabschieden uns von Marco. Wir fahren nach Osten, zuerst in Richtung Palau. Hier zögern wir noch, ob wir uns das anschauen sollten. Man könnte von dort mit einem Schiff nach La Maddalena übersetzen, was eine schöne Insel sein soll. Wir lassen das alles links liegen und fahren weiter in Richtung Olbia. Anscheinend sind wir jetzt an der berühmten Costa Smeralda. Deshalb fahren wir an die Spiaggia di Razza di Junco, einen Strand mit Bar, Mietliegen und einem Bereich für Hunde. Toll, und man soll hier auch beim Übernachten in Ruhe gelassen werden. Dann probieren wir das mal. Den Tag verbringen wir am Strand, und am Abend bleiben wir natürlich im WoMo drin - wir wollen ja nicht als Camper auffallen.

Am Pfingstmontag stehen wir gemütlich auf, duschen im Duschenhäuschen und machen dann einen Ausflug mit Piccolo. Zuerst bringt er uns nach Capo Testa, welches eine kleine Insel ist westlich von Santa Teresa Gallura. Sie ist nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Alle möchten natürlich bis nahe an den Eingang mit dem Auto - und müssen meist wieder umdrehen. Aber unseren Piccolo können wir natürlich ganz vorne parken. Wir spazieren zum neuen und zum alten Leuchtturm und geniessen die Aussicht in schöne Buchten.

Danach fahren wir an die Nordspitze von Santa Teresa und stellen den Roller wieder problemlos in eine Ecke. Das Städtchen ist aus lauter kleinen Häusern aufgebaut, welche bis maximal 3 Stockwerke haben. In den kleinen Gassen gibt es viele Pizzerias, und natürlich auch mehrere Gelaterias. Bei letzterem können wir auch nicht wiederstehen und müssen uns deshalb je 2 Kugeln von diesem "artisanal" hergestellten Eis geniessen. Lecker.

Danach fahren wir wieder zurück auf unseren Stellplatz und geniessen den Nachmittag beim Lesen, und natürlich einem Apéro ;-)

Am Abend füllt sich der Platz langsam und bis 20.00 Uhr stehen 15 WoMos auf dem Gelände. Jetzt ist es wirklich voll. Als ich die Reihe der anderen WoMos ablaufe entdecke ich wieder einen "SZ" also einen "Schwyzer". Natürlich spreche ich sie an: es sind Klaus und Monika aus Schwyz, aber sie wohnen eigentlich fast in Seewen - und sind gute Freunde von Vrony und Thomas. Was für ein Zufall.


22. - 28. Mai 2023 - Nordsardinien II

Den Sonntag beginnen wir gleich wie die letzten vier Tage: zuerst ein erfrischendes Bad im Meer, und dann ein ausgiebiges Früstück. Danach packen wir alles zusammen, machen noch die Tanks leer (Grauwasser) und voll (Frischwasser) und fahren dann Richtung Osten. Wir möchten einen anscheinend tollen Platz in der Wildnis anfahren, den man nur mit 4x4 erreicht. Bei der Einfahrt in das Gelände lassen wir Gustav zuerst mal stehen und gehen die letzten 900 m. Sieht doch alles machbar aus. Also geht Roland zurück und nimmt die Strecke mit Untersetzung und viel Busch- und Baumkontakt unter die Räder. Geht doch! Wir machen es uns gemütlich und geniessen ein kühles Bier mit einem Plättchen. Doch schon bald ist der Friede vorbei: ein "wilder Sarde" kommt mit einem Töffli vorbei und mault uns an, dass das alles Privatgelände sein und wir in 5 Minuten weg sein müssten. Ich frage nach dem Grund, denn wir haben kein Verbotsschild, weder für Camping noch für LKW's gesehen und in den bekannten Führern ist dieser Platz auch positiv beschrieben. Es lässt nicht mit sich reden und sagt "5 minuti" und fährt davon. Was nun? Brigitte ist das natürlich nicht geheuer, deshalb beschliessen wir, dass wir wegfahren. Wir finden dann einen anderen Ort, wo wir freundlicher empfangen werden: auf der "Sosta Area Camper Bona Vida", welche von Sonja und Marco geführt wird. Marco hat 15 Jahre in der Schweiz gearbeitet und spricht deshalb sogar Deutsch. Deshalb beschliessen wir, dass wir für 2 Nächte hier bleiben und morgen mit Piccolo die Gegend erkunden.

Am Samstag fahren wir kurz nach Valledoria um einige Einkäufe zu machen. Ansonsten verbringen wir den Tag mit "sünnele, bädele, b....Bier trinken". Wir geniessen noch einmal den Strand von Maragnanu und grillen am Abend ein feines Kalbsfilet auf dem Lotusgrill.

Vroni und Thomas fahren am Freitagmorgen weiter nach Osten in Richtung Olbia, denn sie müssen am Samstag auf die Fähre. Wir wollen an den Wochenmarkt nach Castellsardo. Einige Stände kennen wir schon von Porto Torres, aber trotzdem kaufen wir Früchte, Gemüse, etwas Käse und noch eine Salamiwurst. Ausserdem findet Brigitte ein tolles neues Portemonnaie und neue Sandalen.

Wir bringen unsere Schätze zurück ins WoMo und fahren noch einmal nach Castellsardo. Unterwegs machen wir einen Halt bei einer weiteren Kuriosität der Gegend: dem Roccia del Elefante. Der Elefantenfels ist ein durch Verwitterung geformter, etwa 5 Meter hoher Felsbrocken, der aus einem geeigneten Blickwinkel betrachtet einem Elefanten ähnlich sieht. Der bizarre Fels war schon über 1000Jahre v. Chr. eine Kultstätte. Die vorzeitlichen Sarden trieben kleine Nischen in den Fels, in denen sie in Aschenurnen ihre Toten beisetzten. Danach fahren wir weiter ins historischen Zentrum von Castellsardo, welches sich auf einer Halbinsel befindet. Die kleinen Gassen mit den farbigen Häusern gefallen uns äusserst gut und wir überlegen sogar noch, ob wir einen typischen sardischen Lunch (Gnocchi Sardi!) in einem der gemütlichen kleinen Restaurants einnehmen sollen. Am Schluss fahren wir aber doch ohne Essen zurück auf den Stellplatz und Brigitte macht ein kaltes Plättchen mit Produkten frisch vom Markt.

Den Nachmittag geniessen wir wieder am Strand, beim Baden, Lesen, oder einfach "süssen Nichtstun".

Am Donnerstag fahren wir am Vormittag mit dem Roller ins nächste Dorf: Valledoria. Da kaufen wir einiges in einem kleinen Supermarkt ein. Am Nachmittag geniessen wir dann ein Bad im Meer und etwas "Sünnele". Danach kommen Vroni und Thomas zu uns zum Apéro. Sie sind aus dem Kanton Schwyz und leider nur 2 Wochen mit dem WoMo auf Sardinien. Im Gespräch erfahren wir, dass sie in Seewen wohnen und das Seewen-Beach mit den neuen Pächtern natürlich sehr gut kennen. Die Welt ist schon wieder klein. Am Abend nehmen wir dann den Kaffee mit Seitenwagen bei Ihnen und so wird es noch eingemütlicher Abend.

Der Mittwoch wird wieder ein Reisetag. Das heisst, wir leeren nochmals beide Grauwassertanks und füllen das Frischwasser randvoll. Danach fahren wir gegen Osten. Unser Ziel ist ein Parkplatz in einem Pinienwald, etwas ausserhalb von Valledoria. Aber leider gibt es diesen Platz nicht mehr, oder wir finden ihn einfach nicht. Deshalb steuern wir den mehrfach gerühmten Stellplatz von Maragnanu an. Dieser ist erstaunlich gut besetzt, obwohl wir uns ja in der Vorsaison befinden. Aber wir finden einen idealen Platz für unseren Gustav.

Am Nachmittag gehen wir die 50 m zum Strand hinunter und geniessen das erfrischende Bad im Meer. Toll, so einen Stellplatz findet man wirklich nicht alle Tage. Deshalb beschliessen wir, 2 - 3 Tage hier zu bleiben.

Am Dienstagvormittag werde noch einmal zwei Maschinen gewaschen - dann ist wirklich alles wieder sauber. Dabei realisieren wir auch, dass die Waschmaschine tatsächlich etwa 40 Liter Wasser benötigt. Das ist kein Problem beim Frischwasser - da haben wir ja gut 360 l zur Verfügung, aber der Abwassertank auf der Beifahrerseite fasst nur 100 l. Deshalb werden wir in Zukunft jeweils nur an einem Stellplatz waschen wo die Ver- und Entsorgung kein Problem ist.

Gegen Mittag machen wir einen ausgiebigen Spaziergang am Strand und genehmigen uns noch einen Apérol Spritz im Strandkaffee. Wir sind überrascht, dass es dazu auch tolle Apérohäppchen gibt. Schön, dass auch die Sarden diese Tradition noch pflegen.

Am Abend wird wieder gegrillt: unser kleiner Lotisgrill darf zwei Schüblige verarbeiten, und gleichzeitig werden im Backofen Süss- und normale Kartoffeln gebraten. Einfach, aber wirklich lecker und Abendessen.

Am Montagmorgen begrüsst uns der Tag dann tatsächlich mit schönem Wetter. Als erstes geht Roland deshalb frische Gipfeli und Pains au chocolat holen und wir geniessen unser Frühstück im Hafen. Danach packen wir wieder alles zusammen - wobei viel hatten wir ja nicht draussen für diese eine Nacht. Wir gehen nochmals bei unseren Schweizer Freunden auf der Lady Pauline vorbei und verabschieden uns.

Danach fahren wir Richtung Osten bis Stagno di Platamona, einem kleinen See ca. 6km östlich von Porto Torres. Hier gibt es einen offiziellen Stellplatz für Womos, welcher zwar erst im Juni öffnet. Wenn man sich telefonisch anmeldet, dann lassen sie einen trotzdem rein. Wir beschliessen zwei Nächte hier zu bleiben um mal die Wäsche zu waschen und damit auch das letzte Teil von Gustav einem ersten Test zu unterziehen. Die Waschmaschine läuft dann auch tadellos und bis am Abend ist alles wieder trocken. Wie geniessen das süsse Nichtstun am Nachmittag und natürlich auch die Sonne.

Heute hat unsere Schwiegertochter Laura noch Geburtstag und wir versuchen einige Male, Sie telefonisch zu erreichen. Hoffentlich klappt es heute Abend noch, denn es liegt uns viel daran ihr persönlich zu gratulieren.


15. - 21. Mai 2023 - Nordsardinien I

Am Sonntag ist das Wetter immer noch schlecht, aber immerhin regnet es nicht immer. Im Laufe des Tages drehen wir unseren Gustav mal und laden Piccolo hinten auf. Sobald es am Nachmittag etwas schöner wird möchten wir nach Porto Torres an den Hafen fahren. Unsere aus der Schweiz bestellte Wasserpumpe sollte gegen 16.00 h bei unseren Freunden Roman & Brigitte ankommen. Also fahren wir im Laufe des Nachmittags in den Hafen und treffen gegen 15.00 h bei Ihnen auf der Lady Pauline ein. Die beiden sind auch nicht sehr gut drauf, denn der Wind macht auch ihnen zu schaffen. Sie werden immer wieder an die Mohle gedrückt und Roman hat Angst, dass er sich dadurch einen Schaden einfährt. Bis jetzt ist aber zum Glück alles noch gut gegangen. Deshalb schlage ich vor, dass wir doch erstmals ein Bier trinken auf diesen Frust. Gesagt - getan.

Kurz nach 16.00 h kommen dann Remo & Brigitte (schon die 3.) an und bringen uns das ersehnte Ersatzteil. Sogleich baue ich es ein und heute Abend gibt es die erste Dusche. Toll, dass das so gut geklappt hat. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben: Emil Dornbierer, Peter Nyffenegger, Romy Gerber, Remo & Brigitte und natürlich Roman & Brigitte, welche diese frühere Lieferung überhaupt ermöglicht haben.

Wir bleiben am Abend auf der Hafenmohle und verbringen dort auch die Nacht.

Am Samstag ist so ein richtig besch.....eidener Tag: es regnet fast den ganzen Tag und ausserdem geht ein sehr starker Wind. Unser Gustav wird teilweise durchgeschüttelt als wäre er ein kleines 3.5 Tonnen Womo. Wir stehen halt auch quer zum Strand, und damit auch quer zum Wind der vom Meer her kommt. Im Laufe des Tages erwischen wir mal eine halbe Stunde ohne Regen und nutzen diese Zeit für einen kleinen Spaziergang - ansonsten ist wirklich: "Tote Hose".

Am Freitag müssen wir etwas ausschlafen - klar, wir sind ja auch nach Mitternacht ins Bett gegangen. Der Tag sollte eigenltich total verregnet sein, aber wir haben Glück: der Wind ist stark, aber der Regen kommt erst am Abend. Deshalb unternehmen wir einen Ausflug mit "Piccolo" (unserem Roller) nach Stintino und weiter nach La Pelosa und Capo Falcone. Beide Orte wurden vermutlich nur für Touristen gebaut. Es gibt einige Hotels und viele Bungalows. Vieles ist etwas heruntergekommen oder schon wieder geschlossen. Aber einige Häuser sehen auch schön aus. Natürlich ist da Mitte Mai noch gar nichts los, und das Wetter respektive vor allem der Wind lassen auch nur ein paar hartgesottene am Strand ausharren.

Die Kite- und Wind-Surfer kommen dafür auf ihre Kosten. Davon haben wir am späteren Nachmittag auch eine ganze Gruppe aus der Schweiz, welche direkt vor unserem Gustav die Wellen reiten und tolle Sprünge vollführen. Am Abend kommt dann zum starken Wind noch Regen dazu. Deshalb ist heute Abend nichts mehr mit Spazieren am Strand und wir verziehen uns früh in unser Tiny-House.

Am Donnerstag ist eigentlich Auffahrt, aber für die Italiener gilt das nicht. Der Wochenmarkt in Porto Torres findet trotzdem statt. Und wie üblich ist das für uns natürlich ein Muss. Wir geniessen das bunte Treiben, Feilschen und die verschiedenen Düfte. Natürlich kaufen wir auch ein paar Früchte und Gemüse ein.

Am Nachmittag müssen wir uns deshalb wieder etwas ausruhen, denn am Abend haben wir mit Brigitte und Roman abgemacht. Wir treffen uns zuerst zum Apéro, und gehen nachher in eine richtige Sardische Pizzeria - ich glaube wir sind die einzigen Ausländer dort. Es schmeckt natürlich super! Danach gibt es noch einen kleinen Absacker bei ihnen auf dem Schiff und wir fahren erst kurz vor Mitternacht zurück zu Gustav.

Der Mittwoch dient der Erholung - so eine Reise ist ja auch wirklich stressig. Deshalb machen wir heute einfach ...... nichts. Also Sünnele, Bädele, B....ier  trinken. Zwischenzeitlich kommen uns noch zwei wilde Hunde besuchen, aber obwohl sie richtig traurig schauen bleiben wir hart und geben ihnen nichts. Trotzdem liegen sie den ganzen Nachmittag bei uns rum.
Am Abend testen wir dann unseren neuen Lotus-Grill zum zweiten Mal. Die Spiessli gelingen wirklich gut und Brigittes CousCous-Salat schmeckt auch lecker dazu. Na denn: Prost.

Am Dienstagmorgen geniesst auch Brigitte erstmals ein Bad im Meer. Erfrischend ... ;-) Danach machen wir uns mit dem Roller auf den Weg zu einem römischen Fort, dem "Castrum Romano La Crucca" in der Nähe von Sassari. Es handelt sich dabei um die Nachbildung einer römischen Festung, welche damals für mindestens 16 Soldaten, aber teilweise auch für mehrere 100 gebaut wurde. Man sieht den Kommandostand mit Büro und Wohnplatz des Kommandanten, aber auch die "Zimmer" für jeweils 8 Soldaten, in denen nur geschlafen und gegessen wurde. Dazu gab es eine Werkstatt, eine Latrine und meist auch einen Raum für den Arzt. Das Leben als römischer Soldat war jedoch gar nicht so schlecht, denn sie hatten Unterkunft, 3 Mahlzeiten am Tag und zusätzlich noch einen Sold, welcher ja nicht ausgegeben werden konnte. Deshalb hatte sich nach der obligatorischen Dienstzeit von ca. 25 Jahren ein grösserer Betrag angesammelt. Dieser wurde meist zusammen mit eine Stück Boden übergeben und der pensionierte Soldat konnte seine letzten Lebensjahre in Ruhe geniessen. Am Tag unseres Besuches sind auch mehrere Schulklassen da, welche bei verschiedenen Spielen den Alltag der Römer selber nachspielen können. Bestimmt ein spannender Tag für die Primarschüler.

Auf dem Heimweg wollen wir im Lidl in Porta Torres noch etwas einkaufen. Da werden wir von zwei Schweizern angesprochen: Brigitte und Roman wohnen hier auf ihrem Segelschiff und geniessen wie wir den frühen Ruhestand. Wir werden sogleich von Ihnen zum Apéro eingeladen und bleiben den ganzen Nachmittag im Hafen auf Ihrer "Lady Pauline". Im Laufe des Gespräches merken wir, dass wir viele gemeinsame Bekannte haben - denn sie sind Ur-Heidner und wohnen immer noch dort. Die Ostschweiz ist doch wirklich ein Dorf.

Die erste Nacht auf Sardinien haben wir wunderbar geschlafen. Dies war vermutlich der letzten Nacht auf der Fähre geschuldet. Am Morgen fühlen wir uns fit und freuen uns auf den Tag. Die Sonne scheint, das Meer liegt vor der Tür, was will man(-n) mehr? Direkt in die Badehose und ab ins kühle Nass.

Nach dem Frühstück nehmen wir ein erstes Mal unseren Roller vom Träger herunter und fahren in den nächsten Ort. Dort finden wir einen kleinen Laden mit einer sehr netten Besitzerin. Loredana ist sofort einverstanden, dass wir das Ersatzteil aus der Schweiz zu ihr schicken lassen. Deshalb tauschen wir gleich unsere Handy-Nummern aus. Brigitte macht auch gleich ein paar Einkäufe. Wir wollen mindestens jeden zweiten Tag bei ihr vorbeikommen.

Danach fahren wir weiter in den nächsten Ort im Norden, welcher Stintino heisst. Einige Restaurants und Gelaterias sind noch geschlossen, aber wir finden beim Spaziergang durch das Dorf doch eine Gelateria mit handgemachtem Eis. Und das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Danach fahren wir zurück an unseren Stellplatz.

Am Nachmittag wird es dann etwas kühler vor dem WoMo, weshalb wir kurzerhand die Stühle hinter Gustav in die Sonne stellen, also quasi "mitten auf die Strasse". So lässt es sich aushalten. Für das Nachtessen testen wir ein erstes Mal den Backofen -> der Hörnliauflauf gelingt super. Danach legen wir uns schon ziemlich bald wieder hin - auch (fast) nichts tun macht müde....


10. - 14. Mai 2023 Schweiz - Genua - Sardinien

Am frühen Morgen kurz nach 05.00 h stehen wir auf. Denn die Fähre sollte ja um 06.00h ankommen. Aber bei den Italienern gehen die Uhren halt etwas anders: wir kommen kurz nach 06.30h an und sind auch erst um 08.00h auf der Strasse. Und jetzt: wohin? Der erste Stellplatz bei einem Denkmal ist noch geschlossen, also entscheiden wir uns für einen Platz am Strand. Und das passt dann perfekt. Wir beschliessen deshalb, dass wir hier 2 - 3 Nächte bleiben wollen. Wir sind also sozusagen "angekommen".

Am Samstag geht es nun bis Genua, wo wir am Abend auf die Fähre der GNV verschiffen und nach Porto Torres, Sardinien fahren werden. Die Strecke von Voltaggio nach Genua geht über den Passo della Bocchetta, welcher meistens nur einspurig ist. Ausserdem geht es teilweise ziemlich steil hoch, dass wir mit Gustav sogar im 2. Gang fahren müssen. Aber wir haben ja Zeit. Im Dorf Langasco ist sogar eine enge Stelle, welche nur 10 cm breiter ist als unser Gustav mit Seitenspiegeln. Ich bin mir nicht sicher, ob Brigitte sich dort die Augen zugehalten hat ....
Die Einfahrt nach Genua ist dann unspektakulär und geht in Vororten durch teilweise verlassene Industriegebiete. In der Nähe des Hafens haben wir etwas Mühe, einen Parkplatz zu finden. Also platzieren wir uns in einem Industriegebiet auf den Parkplätzen eines Autoabbruches - die arbeiten ja am Samstag sowieso nicht. Ich repariere noch ein defektes Rücklicht und Brigitte kocht etwas Feines zum Abendessen.

Danach geht es an den Hafen, wo wir uns in Geduld üben müssen. Als einziger LKW in der Reihe von 100 Wohnmobilen und gefühlt 1000 Motorrädern stehen wir immer etwas daneben. Ziemlich am Ende können wir dann doch noch in die Fähre einfahren und werden ganz vorne platziert. Hinter uns kommen aber noch gefühlt 1000 PKW's ...

In der Cafeteria gönnen wir uns noch einen Cappuccino und ein Muffin und legen uns gegen 22.00 h in die Kabine. Es vibriert und klappert überall und an Schlaf ist fast gar nicht zu denken. Aber irgendwann sind wir dann wohl doch eingeschlafen ...

Am Freitag fahren wir weiter durch die Poebene. Es geht wieder über Land und an vielen Reis- und Weizenfeldern vorbei. Leider regenet es immer wieder, weshalb wir unterwegs keinen Stopp machen. Die Fahrt geht vorbei an Alessandria bis nach Voltaggio, einem kleinen Ort gut 30 km vor Genua. Hier ist gleich am Dorfrand ein Fussballplatz mit vielen Parkplätzen und einem Stellplatz für Wohnmobile.

Bei einem Spaziergang durch das fast leere Dorf sehen wir, dass es der Geburtsort der ehrbaren Nonne Maria Repetto ist, welche von 1807 bis 1890 in der Region von Genua gelebt und sich vor allem um Opfer von mehreren Cholera-Epidemien gekümmert hat. Sie wurde im Jahre 1981 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Von einem älteren Ehepaar, welches an unserem Fahrzeug vorbeispazieren, erfahren wir, dass das Dorf wirklich fast nur noch als Ferienort von vielen Bewohnern von Genua genutzt wird. Deshalb gibt es auch nur noch ein kleines Restaurant und einen Laden. Ausserdem haben wir eine Apotheke und einen Friseur gesehen. Und - wie gesagt - viele leerstehende Häuser, welche aber meist in gutem Zustand sind.

Beim Abendessen (Poulet-Curry) geniessen wir eine erste Flasche Rosé und freuen uns auf die kommende Nacht, welche wirklich sehr ruhig wird.

Am Donnerstag sind wir beide schon kurz nach 07.00 h wach. Die erste Nacht war noch nicht so toll wie wir es uns gewohnt sind. Deshalb machen wir uns nach dem Frühstück auch etwas früher auf den Weg. Zuerst suchen wir die Mercedes Benz Trucks Niederlassung Tessin auf weil unser Blinker etwas verrückt spielt. Dort finden sie schnell heraus, dass nur der Stecker ins Relais lose war. Puh, Glück gehabt.

Dann fahren wir weiter über Land westlich von Mailand vorbei in Richtung Genua. Es geht grob gesagt von Lugano über Ponte Tresa nach Varese, von dort weiter am Flughafen Milano-Malpensa vorbei, raus aus der Lombardei und ins Piemont, nach Novara und weiter bis Vercelli. Hier finden wir einen grossen Parkplatz mit einer speziellen Ecke für Wohnmobile, wieder mitten in der Stadt.

Von hier sind es eigentlich nur noch knapp 150 km bis Genua, was ja in 2 Tagen einfach zu machen sein sollte.

Leider schlägt schon wieder die Pannenhexe zu: wir bemerken, dass die Bilgenpumpe, welche das Grauwasser vom Badezimmer in den Tank pumpen sollte, doch defekt ist. Deshalb bestellen wir online eine neue Pumpe, welche uns nach Sardinien auf einen Campingplatz geschickt werden sollte. Mal sehen ob es klappt. Wäre schon toll, wenn wir ab nächster Woche auch duschen könnten ....

Beim Abendessen testen wir ein erstes Mal unser Diesel-Ceran-Kochfeld: es gibt Omeletten mit Pilzsauce. Und wie nicht anders zu erwarten von einer Gourmet-Köchin: einfach perfekt.

Am Vormittag des 10. Mai 2023 fahren wir nach langen 6 Monaten zuhause endlich wieder mit dem Wohnmobil los. Dies ist unsere erste "Test-"Reise mit Gustav, welcher uns in den letzten Tagen doch noch einige Steine in den Weg legen wollte. Aber wir haben alles gemeistert und sind deshalb um 11.00 h auf der Strasse.
Unser erster Halt findet in Lustenau statt. Die JET-Tankstelle verlangt dort nur EUR 1.489 für den Liter Diesel - in der Schweiz sind wir immer noch bei weit über CHF 1.80. Bei 500 Litern macht das doch ziemlich viel aus für uns öPoE (ältere Personen ohne Einkommen).

Wir fahren anschliessend auch noch ein Stück auf der österreichischen Rheintalautobahn, weil wir unser BroBizz Gerät auch reaktivieren möchten. Danach geht es wieder in die Schweiz und über den San Bernadino nach Locarno. Auf dem offiziellen Womo-Stellplatz mitten in der Stadt gibt es jede Menge Platz.

Nach einem Spaziergang am Ufer des Lago Maggiore geniessen wir unser erstes Essen im grossen Gustav: einen Wurst-Käse-Salat mit einem Bier - echt Schweizerisch. Wir freuen uns auf die erste Nacht in den neuen Betten ....