Liebe Familie, Freunde und Kollegen

Das ist der dritte und letzte Teil unserer Reise 2022. Wir reisen hier von Portugal, quer durch Spanien - mit einem Abstecher auf Mallorca - über Frankreich zurück in die Schweiz. Auch diese 2 Monate konnten wir in vollen Zügen geniessen. Interessante Kontakte, tolle Bilder und schöne Übernachtungsplätze sind nur drei von unzähligen Höhepunkten.

Wie in einem Reiseblog üblich muss man auch hier ganz unten beginnen, da ganz oben die aktuellsten oder eben die neusten Beiträge sind. Viel Vergnügen.

Herzlichst Roland & Brigitte

 


21. - 22. Okt 2022 - Frankreich - Ostschweiz

Am Samstagmorgen erwachen wir in der schönsten Bauernhofumgebung, zwischen Schweinen, Ziegen, Gänsen - und noch weiteren Tieren. Wir hätten eigentlich noch ein paar Tage Zeit und könnten locker ins Wallis und über den Furkapass in die Innerschweiz. Dann vielleicht weiter über den Oberalp hinunter ins Rheintal ... oder auch von Aigle über den Col des Mosses ins Berner Oberland, weiter über den Brünig .... oder das Emmental.

Aber nichts reizt uns mehr - wir haben uns gestern Abend für den direkten Heimweg entschieden. Deshalb fahren wir südlich am Genfersee zum Grenzübergang Saint-Gingolph, wo uns die Schweiz gleich darauf mit schönstem Sonnenschein empfängt. Wir fahren über Montreux, Fribourg, Bern, Zürich - wo uns Matthias noch beim Gubrist von der Brücke winkt - in die Ostschweiz.

Nach genau 165.5 Tagen, oder 3972 Stunden, oder 238'320 Minuten, oder 14'300'000 Sekunden fahren wir zuhause wieder auf den Platz. Und es ist eine Freude anzukommen: sofort sind mehrere Nachbarn da und begrüssen uns. Schön so anzukommen.

Am Freitag kommt dann doch alles anders als erhofft: das Wetter ist so schlecht, dass wir beschliessen, die weiteren Pässe nicht mehr zu fahren. Bei diesem Wetter lohnen sich so viele Passfahrten einfach nicht. Abgesehen sind mit dem aufkommenden Nebel auch die Gefahren nicht zu unterschätzen.

Deshalb fahren wir vom Lac de Chevril (unterhalb von Val-d'Isère) bis Bour-Saint-Maurice und nehmen von dort die N90 Richtung Moûtiersc, Albertville und Annecy. Wir suchen uns einen weiteren FrancePassion Bauern zwischen Annecy und Genf. Diesen finden wir dann auch in La Chapelle-Rambaud mit Marianne & Damien Dompmartin, welche vor allem Ziegen und Schafe aufziehen und deren Milch verarbeiten. Dazu kommen aber noch einige Schweine, Hasen und Enten. Sie machen alles selber auf dem Hof und wir dürfen beim Melken und Füttern zuschauen. Erstaunlich, wie zutraulich die "Geissen" sind.

(FP 74800 La Chepelle Rambaud, Koordinaten: 46.073663676469316, 6.2434068707651225)


20. Okt 2022 - Grandes Alpes usw.

Am Morgen erwachen wir auf über 2050 müM und schauen in die tolle französische Bergwelt. Aber leider regnet es leicht. Das war aber so geplant. Wir nehmen es deshalb gemütlich mit dem Frühstück und fahren etwas später ab. Wir sind jetzt mitten auf der Route des Grandes Alpes (www.routedesgrandesalpes.com), und zwar von Süden nach Norden. Die Dokumentation machen wir wie bei der Route Napoléon:

Am 1. Tag kommen die folgenden Pässe/Orte: Col du Lauterat (2058 m) - Col du Galibier (2642 m) - Col du Télégraphe (1566 m) - Col de la Madeleine (1746 m) - Col de l'Iseran (2770 m) - Val-d'Isère

Am 2. Tag sind geplant: Val-d'Isère - Cormet de Roselend (1968 m) - Col du Méraillet (1605 m) - Col des Saisies (1650 m) - Col des Aravis (1487 m)

Am 3. Tag folgen dann schliesslich noch: Col de Saint-Jean-de-Sixt (0956 m, mehr ein Hügel) - Col de la Colombière (1613 m) - Col du Châtillon-sur-Cluses (0742 m, der 2. tiefste Pass der Route) und schliesslich der Col des Gets (1172 m), welcher nur noch 37km vor Thonon-les-Bains liegt.

Was dann kommt, das steht noch in den Sternen...

 

Deshalb nun zuerst die Fotos des ersten Tages, also Donnerstag, 20. Okt 2022. die Pässe inklusive dem höchsten Col de l'Iseran (2770 m) schafft unser Augustin in der Untersetzung mit Leichtigkeit. Aber ich denke, dass es sich dafür auch den einen oder anderen Schluck mehr Diesel genehmigt. Auf dem Iseran wollten wir eigentlich übernachten, aber das Wetter wird doch zunehmends schlechter. Deshalb beschliessen wir, nach Val-d'Isère oder in die Nähe hinunter zu fahren. Da ist es bestimmt etwas angenehmer. Wir finden schliesslich einen Stellplatz direkt am Lac de Chevril mit toller Aussicht über den See und auf hinauf auf Tignes.

(Koordinaten: 45.480488258780966, 6.946205783771653)


16. - 19. Oktober 2022 - Route Napoléon

Der Sonntag ist ja eigentlich ein Ruhetag - aber wir machen uns auf die Route Napoléon. Das ist eine Strecke von Cannes nach Grenoble, welche Napoleon Bonaparte mit seiner Truppe vom 1. - 7. März 1815 marschiert ist. Seit 1932 ist es eine durchgehende Route für Motorräder, aber auch für Autos. Da die ganze Strecke auf geteerten Strassen ist und keine hohen Pässe überquert werden müssen, kann sie ganzjährig befahren werden. Wir möchten die ca. 320 km in gut 3 Tagen durchfahren. Motorräder machen das bei schönem Wetter in 7 Stunden. Wir werden nachfolgend einige Bilder von der Route zeigen, lassen diese aber mehr oder weniger unkommentiert. Es gibt nicht viel dazu zu schreiben.

  • Am 1. Tag (Sonntag) fahren wir von Mougins, über Castellane (Bergwanderung) bis Digne-les-Bains. (Stellplatz - Koordinaten: 43.6007397307999, 6.99717348777347)
  • Am 2. Tag (Montag) geht es von Digne-les-Bains bis Sisteron (Stellplatz - Koordinaten: 44.199014196666745, 5.93962918288219)
  • Am 3. Tag (Dienstag) fahren wir weiter von Sisteron bis Corps (Stellplatz - Koordinaten: 44.818534794458486, 5.949654082679375)
  • Am 4. Tag (Mittwoch) fahren wir von Corps quer durch das Land nach Osten bis zum Col du Lautaret und biegen hier in die Grande Route des Alpes ein - aber das steht im nächsten Kapitel.

Hier jetzt also die Fotos der ersten Etappe: Mougins - Digne-les-Bains.
Zuerst die Anfahrt über Grasse, die Hauptstadt des Parfüms.

dann geht es los mit den Pässen:

Col du Pilon - Col de la Faye - Col de la Colette - Col de Valferrière - Col de Luens

Bergwanderung in Castellane - Col de Léques - Col de l'Orme

Stellplatz in Digne-les-Bains

2. Tag: Digne-les-Bains bis Sisteron, wo wir am Nachmittag noch eine Rundwanderung durch die Stadt machen.

3. Tag: Von Sisteron fahren wir über den Col Bayard - mit Kaffeepause - weiter bis Corps, wo wir wieder eine grössere Wanderung an den Lac du Sautet unternehmen.

Am Mittwoch (4. Tag) geht es dann Richtung Osten. Wir wollen heute Abend den Col de Lauterat erreichen. Doch einen ersten Halt machen wir bei der Passerelle du Drac, einer 220 m langen und 45 m über dem Wasser hängenden Brücke - welche doch für Roland eine Herausforderung sein müsste. Doch trotz Höhenangst meistere ich die Passage problemlos.
Danach fahren wir weiter über einen nächsten Pass, den Col d'Ornon. Dieser ist im Vergleich zur folgenden Anfahrt auf den Col de Lauterat (2058 müM) noch ein leichtes und für Augustin quasi zum Aufwärmen gedacht. Auf dem Col de Lauterat sind wir nun auch mitten in der Route des Grandes Alpes. Deshalb geht es nach der Übernachtung weiter im nächsten Kapitel.


10. - 15. Oktober 2022 - Spanien_Frankreich

Am Samstag wollen wir uns bis an die Route Napoléon vortasten, respektive fahren. Es soll aber nicht Cannes sein, wo diese eigentlich beginnt, sondern Mougins, welches ca. 6 km nördlich von Cannes auf mehreren Hügeln liegt. Mougins hat eine sehr schöne Altstadt und wurde bekannt als der Ort, an dem Pablo Picasso die letzten Jahre seines Lebens verbrachte und schliesslich auch gestorben ist.

Hier haben wir etwas Spezielles gefunden, nämlich 2 Parkplätze, welche speziell für WoMo's markiert und sogar so beschriftet wurden: Herzlich willkommen Wohnmobile. Das trifft man selten. Wir haben auch Glück und der erste Platz ist für uns frei.

Wir spazieren anschliessend durch das schöne Dorf, welches wir wirklich als "malerisch" bezeichnen würden: enge Gassen, schöne Häuser, viele Restaurants - die meisten klein, mehrere Galerien und einige andere Kunstläden. Keine Souveniershops, und keine anderen Supermärkte oder sonstigen Geschäfte. Beim Betrachten der Restaurants mit ihren Aussensitzplätzen, aber vor allem beim Lesen der Menükarten bekommen wir Lust, diesen speziellen Abend auch in einem typischen französischen Restaurant zu verbringen. Gesagt - getan: wir gehen ins "Bistrot de Mougins" und geniessen das "Gourmet Menu" - äusserst lecker!

(Koordinaten: 43.6007397307999, 6.99717348777347)

Am Freitag fahren wir über Aix-en-Provence bis nach La Celle, wo wir uns auf einen Platz mit ganz stiller Nachbarschaft stellen: neben den Friedhof. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch das kleine Dorf, welches uns recht gut gefällt. Ausserdem gibt es hier ein weitherum bekanntes ehemaliges Kloster, welches von Benediktienerinnen im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Während seiner Existenz bis ins 13. Jahrhundert wurde mehrsmals umgebaut, danach hat der Bischof von Aix-en-Provence die letzten Benediktienerinnen zu sich geholt. Später wurde es dann ein Hotel und der Rest ist langsam zerfallen. Erst Ende 20. Jahrhundert hat der Bezirk die Ruinen übernommen und zu seiner heutigen Form ausgebaut, respektive renoviert. Nun kann man zumindest die Gebäude wieder besichtigen.

(Koordinaten: 43.3929045810048, 6.0390319016371405)

Am Donnerstag fahren wir zuerst noch einmal an den Strand, und zwar in die Nähe von "La Grande-Motte". Hier war Brigitte mit dem Fahrrad schon einmal vom 3 Jahren - ich hatte damals einen platten Veloreifen. Gleich hinter der Düne gibt es viele Parkplätze, welche aber im Sommer anscheinend nicht so sicher sind. Deshalb machen wir nur einen Spaziergang am Strand und fahren dann weiter. Diesmal für unsere Verhältnisse sogar ziemlich weit, nämlich bis nach Avignon. Hier finden wir einen Stellplatz beim lokalen Morello und Carthago Händler - und stellen unseren MB Vario ganz lässig bei ihm auf den Hof - zwischen all die Luxusmobile.
Wir machen am Nachmittag noch einen Spaziergang bis zur berühmten Brücke Saint Benezet, welche als "le Pont d'Avignon" im gleichnamigen Lied bekannt wurde.

(Koordinaten: 43.9344471708668, 4.782967181231519)

Am Mittwoch fahren wir zuerst nach Castelnou. Es handelt sich dabei um einen kleinen Ort inmitten der Berge, welche immer noch so aussieht wie im Mittelalter. Kommt dazu, dass jeden Dienstag ein "Marché pitoresque", also ein ebenfalls traditioneller oder mittelalterlicher Markt stattfindet. Wir haben heute leider Mittwoch. Auch viele der kleinen Geschäfte und sogar die Burg sind geschlossen. Trotzdem machen wir einen Spaziergang durch die engen Gässchen und erfreuen uns an den kleinen Häusern.

Anschliessend fahren wir weiter in Richtung Narbonne, wo wir die Plage du Rouet besuchen. Dieser ist über 3 km lang, mehr als 500 m breit und vor allem schön hart. Man darf ausserdem gratis mit Fahrzeugen darauf fahren und den ganzen Tag so geniessen. Das machen wir auch bis um ca. 17.00 h dann doch Wolken aufkommen und es leider kühler wird. Deshalb beschliessen wir, erneut zu einem FrancePassion Gastgeber zu fahren. Dieses Mal ist es ein Weinbauer auf dem Chãteau Saint-Estève etwas westlich von Narbonne.

(FP 11200 Thezan des Corbières; Koordinaten: 43.070412821251914, 2.817621936202418)

Am Dienstagmorgen leeren wir dann wirklich alle Tanks und füllen frisches Wasser auf. Nun sind wir bereit für die letzte Etape bis nach Hause. Wir fahren zuerst nach Loret del Mar, weil Brigitte dort bereits vor ca. 46 Jahren mit ihrer Schwester Irene und den Eltern das erste Mal am Meer im Urlaub war. Anscheinend ist dieser Ort auch der älteste Badeort am Mittelmeer von Spanien. Respekt.
Wir parken auf einem Parkplatz etwas ausserhalb und spazieren an den Strand. Dieser ist immer noch ca. 1 km lang und mit grobem Sand bestückt. Es ist aber sonst natürlich nichts mehr wie früher, sondern auf den heutigen Tourismus ausgelegt. Trotzdem finden wir das Hotel, wo die Familie Romer damals logiert hat.

In einem Restaurant in einer kleinen Gasse essen wir etwas zu Mittag und beschliessen anschliessend, nach Frankreich weiterzufahren. Das Wetter ist nicht schön genug um nochmals ein paar Stunden an den Strand zu kommen.

Wir fahren deshalb weiter bis kurz vor Perpignan und suchen wieder einmal einen FrancePassion Gastgeber auf: Thomas züchtet auf einer kleinen Farm Boxer-Hunde und produziert Honig und Metwein mit seinen Bienenstöcken.

(FP 66300 Ponteilla; Koordinaten: 42.63837214925775, 2.80580144846734)

Am Montag Vormittag nehmen wir wieder die Fähre um 10.30h von Palma nach Barcelona. Diese dauert über 7 Stunden und wir werden gegen Abend in Barcelona ankommen. Wir beschliessen bei der Ankunft, dass wir wieder auf den Stellplatz in Vilassar de Mar fahren, um dort eine Nacht zu verbringen. Dort haben wir alle Möglichkeiten für die Ent- und Versorgung und können gleichzeitig die Batterien voll aufladen. Immerhin war es in den letzten Tagen meist bewölkt, und wir kamen nie mehr auf 100% nur mit den Solarzellen.
Als wir aber dort ankommen sehen wir, dass alle 20 Plätze belegt sind. Wir rufen also bei den Besitzern an und fragen, ob wir uns wie bei unserem letzten Besuch einige andere auch in die Mitte stellen können. Das wurde dann auch sofort bewilligt weshalb wir doch noch auf den Platz fahren und uns am Strom anschliessen dürfen. Die Nacht ist dieses Mal aber nicht so ruhig wie letztes Mal, keine Ahnung weshalb ... (Koordinaten: 41.512756141191154, 2.3999002152329254)


03. - 09. Oktober 2022 - Mallorca ll

Den Sonntag verbringen wir dann ganz gemütlich mit Elisabeth und Pedro auf ihrer Finca in einem Vorort von Palma. Elisabeth zaubert uns eine sensationelle Paella, und wir essen natürlich viel zu viel. "Aber es isch halt eifach so guet...".

Am Abend sitzen wir noch etwas bei ihr auf der Terasse zusammen und quatschen - immerhin ist es fünf Jahre her seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Wir versprechen uns auch dieses Mal, dass es nicht wieder 5 Jahre gehen soll bis zum nächsten Treffen.

Am Samstagmorgen fahren wir direkt zurück nach Palma und stellen uns in die Strasse wo Elisabeth wohnt. Dort bleiben wir für 2 Nächte und verbringen das Wochenende mit ihr. Wir wandern den Strand entlang in die Stadt nach Palma, was gut 8 km bedeutet. Da die Sonne stärker scheint als erwartet wird es doch noch eine Herausforderung, welche wir aber mit einem herzhaften Lunch mit Tapas und Bier in einer einheimischen Bar belohnen. Danach schlendern wir durch Palma, shoppen ein wenig, schauen uns ein paar Gassen und Häuser an und fahren am Abend mit dem Bus zurück nach Playa de Palma.

Am Freitagmorgen fahren wir weiter über die Strassen des Tramuntana Gebierges. Es wird teilweise auch einiges schmaler, aber wir schaffen es problemlos. Ein einziges Mal setzen wir zurück, weil der LKW, der uns entgegenkommt, etwas grösser ist. Aber das klappt problemlos. Wir fahren hinunter nach Sóller und weiter nach Port Sóller, wo wir zwar den angezeigten Stellplatz finden - es handelt sich jedoch nur um einen öffentlichen Parkplatz. Dieser ist aber halb leer, also kein Problem. Wir lösen für 24 Std und essen dann erstmals etwas. Danach machen wir einen Spaziergang zum nahegelegenen Leuchtturm. Leider ist das Restaurant dort schon geschlossen, weshalb wir ohne Bier wieder zurücklaufen. Kaum im WoMo angekommen fängt es an zu regnen. Super!

Wir warten deshalb den halben Nachmittag bis das Ärgste vorbei ist. Dann machen wir uns trotzdem auf den Weg zum Playa Sóller und schlendern hier dem Strand entlang. Im Hafen gibt es einige eindrückliche Schiffe zu bestaunen, aber unsere Welt wäre das auch nicht. Lange überlegen wir, ob wir wieder einmal "auswärts" essen sollen, finden aber schliesslich trotzdem, dass wir "zu Hause (sprich: im Augustin)" am besten essen. Deshalb spazieren wir zurück und freuen uns auf den ruhigen Abend.

(Koordinaten: 39.789029620315, 2.69488990028523)

Am Donnerstag erhalten wir noch Geschenke von zwei jungen Deutschen, welche die Nacht neben uns am tollen Stellplatz verbracht haben: ein Olivenöl, ein Liter Milch, Abwaschmittel und noch Balsamico. Da sie nur eine Woche ein gemietetes WoMo haben war ihr Einkauf etwas zu optimistisch. Vielen Dank.

Danach räumen auch wir auf und fahren auf die MA-10 über Polença ins Tramuntana Gebierge. Es geht zuerst über den Col de Femenia. Dieser Pass ist immerhin 515 m hoch und die Bergfahrt ist teilweise richtig steil. Was uns vor allem auffällt, das sind die seltsamen Felsformationen und dass es wirklich hunderte von Velofahrern auf dieser Strecke hat.

Unser Ziel ist Lluc. Hier gibt es ein ehemaliges Kloster welches im 13. Jahrhundert gegründet wurde und mittlerweile ein bekannter Wallfahrtsort ist. Der Höhepunkt ist denn auch eine Statue der Maria, die sogenannte "Schwarze Madonnenstatue", welche in diesem Fall auch die Schutzheilige von Mallorca darstellt. Auch die Basilika ist wirklich schön, und er ganze Klosterbereich wurde toll unterhalten. Speziell erwähnen möchten wir den botanischen Garten, welcher mit viel Liebe gebaut und von den Gärtnern unterhalten wird. Das Museum ist nicht so unser Ding, aber wenn wir schon mal da sind, dann schauen wir es uns auch an.

Wir stellen unseren Augustin auf den offiziellen Parkplatz, welcher nicht spezifisch für WoMos ist, aber wenn man den Eintrtitt ins Kloster bezahlt hat, dann ist der Parkplatz inbegriffen und kann für 24 Std genutzt werden.

Koordinaten: 39.819781236114956, 2.8842017606503605

Am Mittwochmorgen möchten wir eigentlich vor dem Frühstück einen Spaziergang auf den nahen Hügel machen. Es ist ein Berg von immerhin fast 300 m Höhe, und gemäss App Bergfex geht auch ein Wanderweg hinauf. Wir machen uns also auf diesen zu finden, aber so wie es aussieht geht er - ähnlich wie am Sonntag mit Elisabeth - praktisch direkt den Hang hinauf. Das ist uns dann doch zu anstrengend oder auch zu gefährlich. Wir machen deshalb einen etwas kürzeren Spaziergang, frühstücken dann und entschleiden uns dafür, noch einen Tag an den Molins Strand zu gehen. Am Abend können wir dann eine weitere Nacht an diesem wirklich schönen Stellplatz verbringen. Gemacht - getan.

Am Dienstagmorgen stehen wir wie üblich gegen 08.00 h auf, frühstücken, packen zusammen und fahren weiter. Zuerst bis nach Port de Pollença, wo wir einen Spaziergang am Strand machen. Dieser ist gut 2 km lang und mässig gefüllt. Man sieht auch hier, dass es mit der Saison vorbei ist. Im Dorfzentrum trinken wir einen Kaffee und gehen dann zurück. Wir möchten weiter nach Norden bis nach Cala Sant Vicenç. Da soll es einen öffentlichen Parkplatz direkt am kleinen Strand von Cala Molins geben. Leider ist dieser vollgeparkt mit Autos, weshalb wir uns an die Strasse stellen. Den Nachmittag geniessen wir dann erneut am Strand. Es ist mittlerweile nicht mehr so wahnsinnig heiss, aber um in der Sonne zu liegen und ab und zu ins Meer zu springen passt die Temperatur alleweil.

Am frühen Abend fragen wir uns, ob wir an der Strasse stehen bleiben sollen, denn der Parkplatz ist um 19.00 h immer noch praktisch voll. Wir entschliessen uns dann aber, 2 km den Berg hoch zu fahren und auf einen einsamen Platz etwa 100 m oberhalb vom Meer zu fahren. Hier stehen wir ganz alleine, mitten in der Natur, mit einer grandiosen Aussicht - und leider erneut vielen menschlichen Exkrementen in der Umgebung. Diese VW-Busse ohne Toilette sind eine Seuche!!! Wenn doch diese Hippies ihren Scheiss wenigstens vergraben würden. Aber dieses Problem haben wir auf der Reise bei vielen freien und "so coolen" Stellplätzen erlebt. Schade, denn sie schaden dadurch nur sich selber. Früher oder später werden dadurch sämtliche tollen Stellplätze einfach mit Verbotsschildern bestückt.

Koordinaten: 39.91966972758977, 3.063021057538748

Montag - Abreise bei Laura, Fahrt nach Alcúdia, resp. Marina Manresa, wo wir einen tollen Stellplatz direkt am Meer finden. Es ist nur ein kleiner Parkplatz, aber wir stehen natürlich in Pole-Position. Der Strand ist felsig, und sehr schroff, aber sobald wir mit unseren Badeschuhen (!) im Wasser sind, ist es herrlich. Wir geniessen den Nachmittag noch einmal mit Lesen und Sonne. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang an einen nahen Sandstrand mit 2 Hotels und hören, dass hier die Mehrheit vermutlich Engländer sind. Und die schönen Häuser, sprich meist: Villen - sind praktisch alle leer, respektive nicht mehr bewohnt. Ob wohl hier im Sommer mehr los ist?

Koordinaten: 39.86670710107273, 3.129002748079311


26. September - 02. Oktober 2022 - Mallorca

Am Samstag geniessen wir noch einmal das schöne Wetter und den Pool.

Am Sonntag holt uns Elisabeth ab und wir fahren in den Nordosten nach Cala Mesquida. Dort wollen wir eine Wanderung über den Talaia de Son Jaumell nach Cala Agulla machen. Diese entpuppt sich dann fast als Hochgebirgsklettertour, aber wir erreichen alle den Gipfel auf 274 müM. Leider sind die Wanderwege auf Mallorca nicht so gut markiert wie bei uns in der Schweiz oder im Tirol. Sonst hätten wir den Weg nicht verloren .... Nach knapp 3 Stunden - natürlich mit längerer Pause auf dem Gipfel - haben wir dann die knapp 6 km Wanderung mit 272 m Aufstieg geschafft und gönnen uns ein Bier in Cala Agulla. Danach geht es mit dem Bus zurück zum Auto bei Cala Mesquida und Elisabeth bringt uns wieder zur Finca. Dort geniessen wir das anschliessende Bad im kühlen Pool noch mehr.

Wir bleiben dann in der Tat bis Ende Woche auf der Finca bei Laura.

Den Donnerstag verbringen wir mit Baden, aber auch noch mit einer kleinen Velotour in der Umgebung.

Am Freitag ist der wichtigste Punkt der Agenda ein Besuch im Rafa Nadal Museum. Es ist eindrücklich, alle seine Pokale und Auszeichnungen und viele weitere Ausstellungsstücke von ihm in echt zu sehen. Ausserdem hat es einen Bereich, wo er von internationalen Sportstars Gegenstände erhalten hat. Die meisten sind mit einer Widmung versehen. Ein separater Teil ist der Action gewidmet: man kann z.B. in einem Formel 1 Simulator fahren, mit 3D-Brille eine Bike-Downhill-Strecke hinunterrasen oder auch virtuell Tennis spielen. Alles ganz schön, aber wir haben vermutlich etwas mehr von ihm persönlich erwartet. Eindrücklich ist vor allem die ganze Anlage, mit verschiedenen Sportplätzen, einem Clubhaus, einer internationalen Sportschule, einer Tennis-Academy, und weiteren Gebäuden. Rafa macht hier wirklich etwas für die Jugend. Bravo.

Am Mittwochmorgen öffnet Brigitte nach dem Aufstehen die Verdunklung beim Küchenfenster und sieht - oh Schreck - 3 Polizisten vor unserem WoMo. Was wollen die von uns? uns verhaften? verscheuchen? ... aber keine Bange, wir haben ja nichts falsch gemacht. Deshalb ziehe ich mich an und gehe hinaus, um sie sofort zu begrüssen. Sie sind sehr freundlich und machen anscheinend auch Frühstückspause. Ich sage ihnen, dass meine Frau etwas Angst gehabt hätte als sie sie gesehen hat. Aber sie lachen und meinen: im Gegenteil, so könnt ihr euch doch noch viel sicherer fühlen. Den angebotenen Kaffee möchten sie aber trotzdem nicht annehmen.

Wir frühstücken gemütlich - mit persönlichem Schutz von 3 spanischen Polizisten - und machen uns danach auf den Weg.

In Manacor fahren wir an der Tennis Akademie von Rafael Nadal vorbei und auf der Strecke nach Porto Christo führt uns das Navi irgendwann nach links auf die Felder. Es folgt eine Finca nach der anderen, aber nie die richtige. Es wird enger und enger, Äste hängen bis fast bis 2 m über Boden herunter - wir sind 3.4 m hoch - und die Strasse ist noch knapp 2 m breit - wir 2.3 m. Es kratzt und rauscht von allen Seiten. Nach 2 Anrufen mit der Besitzerin finden wir heraus, dass wir eine Strasse zu früh abgebogen sind. Also alles zurück, mit denselben Kratzgeräuschen, und tatsächlich steht Monika (Mutter der Besitzerin) ein paar 100 m weiter an der Strasse und bringt uns zur Finca. Schön. Dort stellen wir uns direkt hinter den Pool, sie zeigt uns unsere Bereiche und lässt uns dann alleine. "Dann macht mal ..."

Den Rest vom Tag liegen wir am Pool, lesen, trinken mal ein Bier, ....

Koordinaten: 39.56729552934786, 3.2458611226839573

Nach der Nacht auf dem seltsamen Platz mit den Hippys verlassen wir diesen und fahren nach Playa de Palma. Hier stellen wir uns an die Strasse und spazieren erst einmal den Strand entlang nach Norden. Dabei gibt es eigentlich nur Souvenir-Shops, Restaurants, Fish-Spas (Füsse ins Wasser und die Fische knabbern daran) und ab und zu noch ein Auto- oder Fahrradverleih. Also typische Touristenstrasse. Also wieder alles zurück, bei Elisabeth im Geschäft einen Kaffee trinken und dann nach Süden - Richtung Bierkönig und MegaPark. Im Bierkönig ist dann tatsächlich schon um 17.00 h die Hölle los: Peter Wackel treibt das junge und gut "getränkte" Publikum mit seinen seichten Texten an und alle singen mit. Wir genehmigen uns ein Bier und sind nach einer 3/4 Stunde wieder draussen. Mal sehen ob im MegaPark die Stimmung mehr nach unserem Geschmack ist. Aber dort läuft grad gar nichts - oder der "Künstler" hat grad Pause.. Deshalb verlassen wir auch diese Partyhalle und gehen zurück zum Augustin. Darauf fahren wir an unseren geplanten Platz im Süden von Playa de Plata, genauer in Son Very Nou, wo wir tatsächlich alleine stehen, und das erst noch direkt am Strand. Wenn jetzt nur der Wind nicht so stark wehen und die Wellen so hoch peitschen würden ... vielleicht dann am Morgen.
Koordinaten: 39.48837030669507, 2.737521221459689

Am Montagmorgen, kurz vor 07.00 h kommen wir in Palma auf Mallorca an. Die Fähre hat dazu fast 7 Stunden benötigt und wir haben natürlich praktisch nichts geschlafen. Deshalb fahren wir als erstes einen öffentlichen Parkplatz im Westen der Stadt an und legen uns für 3 Stunden auf's Ohr. Als wir um 10.00 h aufstehen müssen wir feststellen, dass wir komplett eingeparkt sind. Hätte ich doch nur unseren Augustin frech auf 2 Parkplätze gestellt, anstatt in einen gezwängt. So haben rundherum "normale" Autos auf die Parkfelder gepasst - leider so nah, dass wir die Kabinentüre nicht mehr öffnen können. Aber kein Problem, wir schaffen es trotzdem raus und fahren als erstes ins Büro von Elisabeth. Dieses ist praktisch direkt am Strand von El Arenal, weshalb wir die Chance auch noch für einen kurzen Spaziergang nutzen. Danach suchen wir den Stellplatz in der Nähe von Palma auf. Dieser ist zwar etwas seltsam - eher eine Hyppiekomune auf grossem Grundstück mit freilaufenden Pferden, Schafen, Hühnern und Enten, aber wenn wir schon mal hier sind, dann bleiben wir halt auch eine Nacht. Wir haben nämlich mit Elisabeth abgemacht, dass wir uns am Abend noch bei ihr zum Diner treffen. Sie holt uns dazu beim Stellplatz ab.

Koordinaten: 39.5198626052368, 2.7700831118845026


19. - 25. September 2022 - Costa ...

Am Sonntag packen wir am Vormittag unsere Sachen zusammen, machen die Tanks leer (Grau-) und voll (Frischwasser) und fahren auf den olympischen Komplex oberhalb vom Fährhafen von Barcelona. Ganz kurzfristig haben wir nämlich beschlossen, dass wir noch für ein paar Tage - oder max. 2 - 3 Wochen - nach Mallorca fahren möchten. Die Aussichten um mit dem WoMo frei zu stehen sind da zwar nicht so gut, aber das wird schon klappen. Roland ist da wie üblich der Optimist.

Den Nachmittag verbringen wir auf dem Parkplatz des olympischen Stadions von Barcelona 1992. Sowohl das Stadion selber als auch das Gelände rundherum sind sehr gut erhalten. Kein Wunder, die Spanier nutzen das Olympiastadion für verschiedene Anlässe. Dies nicht nur sportlicher Art, sondern vor allem auch für Konzerte. So haben grosse Acts wie Rolling Stones, AC/DC, aber auch Einzelstars wie Shakira, Robby Williams und viele andere ihre grossen Auftritte in Barcelona in diesem tollen Stadion gehabt - oder machen diese immer noch. Am Abend machen wir Augustin "seefest" und fahren an den Hafen, wo wir nach kurzer Suche auch den richtigen Eingang finden. Wir checken ein, stellen das WoMo zuvorderst in die Reihe und machen uns nochmals auf den Weg in die Stadt. Jetzt heisst es "Barcelona by night" - wobei wir in knapp 2 Stunden zu Fuss natürlich keine grossen Sprünge mehr machen.

Um 22.00 h sind wir wieder am Hafen, und um 22.30 h können wir tatsächlich schon auf das Schiff. Dieses legt um 23.40 h ab und wir verkriechen uns in unsere reservierten Sitze.

Am Samstag verschliessen wir unseren Augustin so gut wir können und lassen ihn alleine stehen. Das wird schon gut gehen ...
Wir nehmen den Zug nach Barcelone und starten unsere Erkundungstour an der Plaza de Catalunya. Von dort aus besuchen wir Basilika Sagrada Famíliac, die Casa Milá (beides gebaut von Antoni Gaudí), das Monumentale (frühere Stierkampfarena), den Mercat de la Boqueria und einige weitere imposante Gebäude. Die meiste Zeit verbringen wir jedoch auf der La Rambla de Catalunya, der wichtigsten Einkaufs- und Unterhaltungsstrasse quer durch Barcelona. Von da aus gehen wir natürlich auch in einige kleine Seitengassen, welche alle auch komplett von Besuchern überlaufen sind.

Als Shopping-Tag ist heute der falsche Tag, denn alle "normalen" Geschäfte sind geschlossen: es ist ein Feiertag! Dafür wird die Shopping-Tour günstiger ;-) Aber alle Restaurants, Souveniershops und anderen Läden für Touristen sind geöffnet. Vielleicht hat es deshalb so viele Leute auf den Gassen.
Wir geniessen natürlich auch ein lokales Mittagessen: verschiedene Tapas, und das eine oder andere Bier. Kurz: Barcelona ist eine sehr lebendige Stadt und jederzeit eine Reise wert!

Am Freitag fahren wir dann weiter und zwar direkt bis nach Barcelona, respektive etwa 20 km weiter nördlcih davon nach Vilassar de Mar. Hier hat uns Manuel einen neuen privaten Stellplatz empfohlen, welcher bestimmt mehr Sicherheit bieten kann als ein Platz in der Stadt. Ausserdem sind Geschäfte gleich in der Nähe und der Bahnhof ist auch in wenigen Minuten erreichbar. Den Platz finden wir auch auf Anhieb und lassen uns nieder. Es sieht zwar etwas nach "Reihenhaushaltung" aus, aber für 2 Nächte wird es wohl gehen.
Am Nachmittag waschen wir dann wieder und machen auch noch einen Spaziergang in den nahegelegenen Supermarkt. So sind wir wieder bereit und könnten 1 - 2 Wochen frei stehen.
Koordinaten: 41.5128305851682, 2.4003029929297655

Am Donnerstag entscheiden wir spontan, dass wir noch einen Tag und eine Nacht hierbleiben wollen. Dafür packen wir heute unsere Bikes aus und fahren nach Tarragona hinunter. Es sollte doch auch am Tag einiges von diesem Santa Tecla Fest zu sehen sein, welches noch bis am Wochenende dauert. Wir finden auch gleich neben der Altstadtmauer einen 2-Rad Parkplatz und fixieren unsere Bikes aneinander und einzeln an einem soliden Pfosten. So sollte nichts passieren.

Dann spazieren wir duch die Altstadt, schauen uns das Amphitheater ebenso wie die berühmte Einkaufsstrasse "Rambla Nova" an und schlendern kreuz und quer durch die Stadt. Es fällt hier auf, wie viele alte Mauer- und Gebäudeteile in neue Bauten integriert wurden. Trotzdem hat es auch in Tarragona sehr viele geschlossene Geschäfte, welche jetzt zur Vermietung oder zum Verkauf ausgeschrieben sind. Schade.

Im Laufe des Nachmittags fahren wir zurück zu unserem Stellplatz und lernen am Abend auch noch Manuel, den Besitzer des Grundstückes kennen. Er kommt selber mit dem WoMo zurück von einem Kurzurlaub in den Pyrenäen.

Am Mittwochmorgen trinken wir wieder zuerst einen Kaffee und machen dann nochmals denselben Spaziergang wie gestern. Es ist schön, am "frühen Morgen" alleine am Strand, die Sonne ist grad aufgegangen und scheint uns von Osten entgegen. Schade nur, dass heute Morgen ein leichter Wind weht und der macht es doch etwas kühler als gestern. Deshalb beschliessen wir, dass wir nicht noch einen Tag am Strand verbringen, sondern nach Tarragona weiterfahren und dort versuchen, in den Bergen bei Manuel unterzukommen. Das ist ein Privatmann, der auf seinem Grundstück 2 - 3 Campern Platz bietet und er hat nur super Reaktionen. Als wir dort ankommen ist er zwar nicht da - er ist grad mit dem Camper selber unterwegs - aber ein französisches Paar (Claude und Chantale) sind da und lassen uns rein. Sie kennen Manuel seit längerem und waren schon öfters hier. Deshalb hat er ihnen den Schlüssel überlassen.

In Tarragona wäre noch Fiesta de Santa Tecla im Gange. Ein Fest, welches anscheinend 12 Tage dauert. Claude und Chantale fahren am Abend mit dem Roller in die Stadt hinunter, aber mit den Fahrrädern ist es etwas mühsam. Deshalb geniessen wir den schönen Garten.

Koordinaten: 41.149611525889654, 1.2847495389908232

Den Dienstag beginnen wir mit einem Spaziergang am Meer. Wir können uns gut vorstellen, dass es in der Hochsaison hier richtig brummt. Aber jetzt scheint vieles sogar fast zu verfallen. Schade.

Trotzdem gefällt es uns so gut, dass wir beschliessen, irgendwie noch einen weiteren Tag hier zu verbringen. Eigentlich ist der Stellplatz für 24 Std erlaubt. Aber heute Morgen sind wir nur noch 2 WoMos - da müsste doch eine Ausnahme möglich sein. Brigitte spricht dann am Nachmittag noch mit den Baslern - das andere WoMo - und diese meinen, die Guardia Civil war am Sonntag da und hat ihnen erklärt, dass jetzt in der Nachsaison ja nicht viel los sei. Sie könnten auch problemlos weitere Nächte bleiben. Also kein Problem.

Den Tag verbringen wir wieder am Strand mit SBB (Sünnele, Bädele, Bier trinken), am Abend gibt es etwas tolles zu Essen, nämlich Pouletbrüstli mit Salat, und wir geniessen eine weitere ruhige Nacht.

Am Montag fahren wir an der Spanischen Mittelmeerküste nordwärts, aber nur ein paar Kilometer. In Perelló-Mar finden wir einen der wenigen offiziellen WoMo-Stellplätze nahe beim Strand. Dieser ist sogar gratis und in der Nachsaison praktisch leer. Toll.

Ausserdem ist es im Moment fast eine Schweizer Kolonie: von 5 WoMo's sind 4 aus der Schweiz ;-) Wir geniessen den Tag am Kieselstrand und auch das Balearen-Meer ist noch angenehm warm.

Am Abend sitzen wir noch gemütlich zusammen mit Giselle und Marco, welche auch den Ruhestand geniessen und auf dem Weg in den spanischen Süden sind. Die zwei Flaschen Rosé sind schnell weg. Lustig ist es auf alle Fälle. Wir vereinbaren, dass wir uns in der Schweiz gegenseitig besuchen wollen. So haben wir endlich einen Grund, mal das französisch sprachige Wallis zu besuchen.

Koordinaten: 40.828255745642366, 0.7395895551558977


12. - 18. September 2022 - Spanien

Am Sonntagmorgen nehmen wir es wieder einmal gemütlich. Das heisst: ausschlafen, frühstücken, etwas aufräumen, warten bis die Entsorgungsstation frei ist, Tanks leeren und frisches Wasser tanken ... all das geht bis ca. 11.00 h. Dann sind wir bereit weiter zu fahren. Heute geht es dem Ebro entlang bis in die Nähe seines Deltas, welches ja nach dem Nil das zweitgrösste Delta weltweit ist. Hier wird primär Reis angepflanzt - es ist also ein Feuchtgebiet und deshalb berüchtigt für viele Mücken.

Diese sind denn auch der Grund, weshalb wir eher am Rand einen Stellplatz aufsuchen. Wir lassen uns in Camarles nieder, wo es Platz hätte für ca. 20 WoMos, aber wir sind gerade mal zu dritt.

Danach packen wir unsere Bikes wieder einmal aus und fahren damit quer durch das Delta bis nach Riumar, welches jetzt Mitte September leider fast ausgestorben wirkt. Der Campingplatz scheint gut gefüllt zu sein, aber die vielen Ferienhäuser und Apartements sind anscheinend leer. Kein Problem, wir haben ja unser "Schneckenhaus" und fahren deshalb nach einem kurzen Stopp am Delta wieder zurück zu unserem Augustin.

Koordinaten: 40.77882161430856, 0.6747748589447032

Am Samstagmorgen ist Jeroen dann tatsächlich kurz vor 10.00 h schon bei uns am Stellplatz. Zwei Kanus sind auf dem Anhänger mit dabei. Wir fahren bis nach Garcia hoch, wo er uns ins Wasser lässt. Die Kanufahrt bis zum Steg von Ginestar ist dann wirklich schön und ruhig, und dauert gut 2 Stunden. Wir geniessen die gemeinsame Zeit und die Ruhe auf dem Fluss. Gleichzeitig ist es ein wenig Fitnesstraining, denn die Strömung ist doch teilweise ziemlich stark.

Kurz vor 13.00 h sind wir dann am vereinbarten Treffpunkt und er wartet bereits mit der ganzen Familie auf uns. Toll war's!

Den Nachmittag verbringen wir wieder mit unserer Lieblingsbeschäftigung: liegen und liegen lassen.

Am Freitag verlassen wir den schönen Platz leider wieder - wenn es doch etwas zu tun gäbe, dann wären wir gerne noch einen Tag geblieben. Aber jetzt fahren wir weiter Richtung Osten. Die Gegend ist zum Teil ziemlich bergig und entsprechend öde. Sobald wir aber die Hochebene verlassen und in die Nähe des Ebro kommen wird es wieder grün.
Wir fahren bis nach Ginestar, einem kleinen Ort am Ebro mit ca. 750 Einwohner, welcher nur gut 20 km von der Mittelmeerküste entfernt ist. Der Ebro ist nach dem Tajo der zweitlängste Fluss von Spanien und damit sogar noch vor dem Duero - welcher aber auch durch Portugal fliesst. Da er nicht so tief wie der Duero ist wird er nicht mit grossen Schiffen befahren. Allerdings ist er voller Leben und bekannt für viele Fische - ein Paradies für Fischer.

Am Nachmittag geniessen wir wieder einmal das süsse Nichtstun und machen vor dem Abendessen noch einen Spaziergang an eben diesen Ebro. Danach setzen wir uns in das Restaurant "La Forquilla" im Zentrum von Ginestar und geniessen die Spezialität: ein 400 Gramm grosses Entrecôte. Am Nachbartisch kommen etwas später Jeroen und Mandy Rijsdijk mit ihrer Tochter dazu. Wir kommen ins Gespräch und sie verraten uns, dass sie eine www.ebroasis.com haben, mit welcher sie verschiedene Freizeitaktivitäten anbieten, wie Canioning, Fischen, Kanufahren, Klettern, etc. Wir verabreden uns deshalb am nächsten Tag spontan zu einer Kanufahrt auf dem Ebro. Wir können ja noch eine zweite Nacht auf dem tollen Stellplatz bleiben. Wir unterhalten uns noch gemütlich, trinken noch 1, 2 lokale Reisgetränke und damit wird es fast Mitternacht, bis wir uns im Augustin endlich zur Ruhe legen. Wobei - Ruhe geht noch nicht, denn es haben sich mittlerweile noch 3 andere WoMos neben uns aufgestellt, und sie sitzen alle an 3 grossen Tischen und reden lautstark miteinander ....

Koordinaten: 41.04365054722873, 0.6347514340896497

Am Donnerstagmorgen leeren wir auf dem Stellplatz in Saragossa zuerst alle Tänke und füllen das Frischwasser auf. Auch das ist hier gratis möglich - danke an die Stadt Saragossa! Danach fahren wir in östlicher Richtung weiter. Unser Ziel ist ein Hügel in der Nähe des Ortes Candasnos, die Kapelle von San Bartolomé. Dieser Ort wird im Park4Night als genial angepriesen, mitten in der Natur, auf einem Hügel mit 360° Rundumsicht - und Abends deshalb tollen Sonnenuntergängen. Das wollen wir sehen.

Die ersten Punkte stimmen absolut, das mit dem Sonnenuntergang ist leider aufgrund der tief hängenden Wolken nicht der Fall. Aber wir geniessen den Nachmittag trotzdem unter den Pinien im Schatten - zumindest Roland - und freuen uns auf die ruhige und bestimmt auch schön dunkle Nacht.

Koordinaten: 41.494648695505326, 0.08983419819049022

Am Mittwochmorgen scheint zum Glück die Sonne wieder, denn am Vorabend war es doch wirklich grau und hat sogar einige Male geregnet. Ok, jeweils nur ein paar Minuten, aber es hätte gereicht um nass zu werden - oder ins WoMo zu regnen falls man die Dachfenster offen gelassen hätte. Deshalb mussten wir auch mit (fast) geschlossenen Fenstern schlafen. Die Nach an diesem einsamen Ort war aber wunderbar ruhig, und der Morgen noch schöner: gleich nach dem Aufstehen öffnen wir die Türe und da galoppieren doch 5 "wilde" Pferde vorbei. Wir wussten gar nicht, dass die hier frei herumlaufen. So schön ....

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg durch die Berge und dann die Kastillische Hochebene bis nach Saragossa (Span: Zaragoza). Dort gibt es einen tollen Stellplatz gleich beim Sportstadion und dem grossen Messeparkplatz der Expo'08, welche ja hier stattgefunden hat. Er ist nur 3 km vom Zentrum entfernt und mit dem Tram einfach zu erreichen. Deshalb fahren wir kurz nach der Ankunft ins Zentrum uns sehen uns natrülich als erstes die bekannte Basilica de Nuestra Señora Pilar an. Eindrücklich, nicht nur die Grösse, sondern auch die Innenausstattung. Brigitte sagt: pompös aber nicht verschnörkelt. Auch der Platz de Pilar, gleich vor der Basilica ist toll. er ist ganze 400 m lang und über 30 m breit.
Danach spazieren wir durch einige Gassen des älteren Stadtteils, von dem es leider heisst, dass er mehr und mehr "ausstirbt". Die Leute wollen immer weniger in den engen und dunklen Altstadtwohnungen leben, sondern in den modernen und grosszügigen Häusern der Vororte. Schade. Uns gefällt die Stadt trotzdem sehr gut und der Nachmittag geht damit schnell vorbei.

Koordinaten: 41.682879426027576, -0.8901550218728391

Am Dienstag möchten wir wieder etwas Strecke machen, deshalb nehmen wir uns vor, ca. 130 km zu fahren bis an den Stausee von Maidevera, der Nahe beim Ort Aranda de Moncayo liegt. Dort soll es ein paar tolle Plätze geben, welche absolute Ruhe und vermutlich auch "Einsamkeit" versprechen. Auf der Fahrt haben wir grösstenteils Autobahn und Autostrasse, aber es fällt trotzdem auf, dass wir viele teilweise sehr grosse (!) Felder mit Sonnenblumen um uns haben. Diese sind zwar im Moment fast verdorrt, aber anscheinend muss das so sein, dass man die Blütenköpfe ernten und die Kerne zum Sonnenblumenöl pressen kann. Ebenfalls sehen wir riesengrosse KOrnfelder - oder etwas ähnliches. Denn diese sind bereits gemäht und nur noch ein kleiner Stengel Stroh steht da.

Wir finden an besagtem Stausee auch einen Platz auf einer Anhöhe, mit Sicht direkt auf den Stausee - welcher leider auch einen zu tiefen Wasserstand hat. Es fehlen bestimmt über 15 m! Als erstes möchten wir uns etwas bewegen, denn es ist erst kurz nach Mittag und bis 16.00 h sollte es noch trocken bleiben. Deshalb machen wir eine Wanderung von ca. 11 km rund um den Stausee. Leider haben wir nicht an Tupperware gedacht, denn es gibt zahlreiche Brombeerstauden, Feigen- und Baumnussbäume. Viele stehen an öffentlichen Orten am Weg, weshalb es klar ist, dass diese niemandem gehören. Schade. Trotzdem schneuggen wir ein wenig.

Ausser ein paar kleinen Regenspritzern schaffen wir es trocken zurück. Es zieht aber immer mehr Wind auf und bei der Ankunft bei Augustin beschliessen wir, dass wir ein ruhigeres Plätzchen suchen sollten. Dieses finden wir ca. 2 km weiter in einem Birkenhain, neben zwei Holztischen mit Bänken, welche zum Verweilen gedacht sind. Da aber niemand hier ist stellen wir Augustin mitten auf den Platz unter die Birken. Kurz nach unserer Ankunft kommt dann auch ein erstes Mal etwas Regen, aber bis in der Nacht sind es jeweils nur "kleine Spritzer". Trotzdem kann man keine Dachluken offen halten ....

Koordinaten: 41.57541168969309, -1.7751569315101363

Am Montag verlassen wir die feiernde Kleinstadt Tordesillas, denn bereits um 09.00 h sind die ersten Böller zu hören und die Fiesta de Peña geht weiter.

Wir fahren eine längere Strecke und kommen dabei vor allem durch das bekannte spanische Weinbaugebiet "Ribera del Duero". Mit 15'000 Hektaren ist es eines der kleineren Gebiete von Spanien, aber in den letzten Jahren hat es mit qualitativ hochstehenden Weinen auf sich aufmerksam gemacht.

Im Laufe des Nachmittags kommen wir in El Burgo de Osma an, einer Kleinstadt im östlichen Teil der Region Kastilien & Leon. Sie gehört zur Region von Soria. Gleich neben dem Lupa-Markt entdecken wir einen grossen Parkplatz, auf welchem bereits ein paar WoMos stehen. Deshalb suchen wir gar nicht wieter und stellen uns dazu. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg in die schöne Altstadt, aber wir werden entäuscht: erstens scheint alles komplett ausgestorben, und zweitens ist Siesta (von 14.00 - 17.30 h!) und damit sind auch die Geschäfte geschlossen. Wir finden zwar ein paar Bars und Restaurants, aber dazu haben wir grad keine Lust.

Am Abend machen wir dann noch einen Spaziergang durch ein anderes Quartier mit Mehrfamilen- und Reiheneinfamilienhäusern, und hier sind tatsächlich mehr Häuser bewohnt.

Koordinaten: 41.586477666824045, -3.07386284253189


05. - 11. September 2022 - Portugal-Spanien

Am Sonntag machen wir einen "faulen Servicetag": lange schlafen, dann gemütlich Frühstücken, dann Wäsche waschen, etwas aufräumen, zwischendurch mal in den Pool springen, die Haare von beiden behandeln (schneiden, nachfärben, ...), etc. Auch so ein Tag darf doch mal sein. Am Nachmittag hören wir dann wieder Musiker und Ansprachen über Lautsprecher, und immer wieder geht ein Knallkörper los. Aber sonst ist es am Sonntag mehr oder weniger ruhig. Die Fiesta geht anscheinend noch bis Donnerstag weiter ....

Am Samstag verlassen wir Zamora, obwohl diese Stadt vermutlich noch mehr zu entdecken hätte. Aber es zieht uns weiter nach Osten und wieder in die "Wildniss". Am Douro finden wir in der Nähe von Castronuño einen Platz, welchen wir in Google Maps entdeckt haben: völlig alleine, steile, aber machbare Zufahrt auf Naturstrasse und ein Strand, welcher zum Bad einlädt. Wir finden den Ort und fahren uns erstmals fast im weichen Sand fest. Zum Glück kann ich rückwärts wieder raus und den Vario anders hinstellen. Dann geht es. Wir testen erstmals den Douro, aber der ist maximal 30 cm tief und hat aufgrund des Staudamms, welcher ca. 500 m weiter oben ist, eine ziemliche Strömung. Also nichts mit Schwimmen. Dann möchten wir halt neben unserem WoMo raussitzen, aber es kommen sofort mehrere Wespen, welche uns den Aufenthalt vermiesen. Deshalb ziehen wir weiter nach Tordesillas, wo wir halt auf den Campingplatz gehen. Dieser hat nämlich einen schönen Pool und ist gleich neben der Brücke zur kleinen Stadt, respektive der Altstadt. Wir quartieren uns für 2 Nächte ein und erfahren gleich auch noch, dass am selben Abend die Fiesta de Peña begint, und zwar mit Musik und Tanz und einem grossen Starttreffen um 23.00 h auf der Plaza Mayor. Anschliessend ist ein grosser Cortège rund um die Stadt, welcher gut 2 Stunden dauert und die Afterparty kann bis am Morgen gehen. Ursprünglich war das mal eine religiöses Fest  namens Fiesta de la Virgen Maria (Jungfrau Maria), aber mittlerweile ist es kein religiöses Fest mehr, sondern eine grosse Party über 5 Tage. Deshalb wurde auch der Name geändert auf Fiesta de Peña - Peña war anscheinend eine der Gründerinnen von Tordesillas.

Nach dem Abendessen werfen wir uns deshalb auch noch ins Getümmel - im wahrsten Sinne des Wortes. Die ganze Stadt scheint auf der Strasse zu sein, überall Musiker, gleich gekleidete Gruppen, alle mit Wanderstöcken in der einen und einer grossen Flasche Cola in der anderen Hand. Was soll das? Wir erfahren es gegen 23.00 h, als alle auf der Plaza Mayor sind und vom "Vorgugger" zum gemeinsamen Hymne aufgerufen werden. Danach geht der Umzug los, und wie wir erfahren dauert die Nacht für die meisten noch lange - deshalb haben sie genug Getränke dabei.

Wir kehren gegen 01.00 h zurück auf dem Campingplatz, welcher leider nur auf der anderen Seite des Douro ist. Noch lange hören wir die Musikgruppen, Gesänge und die Trommeln, bis wir endlich einschlafen können.

Koordinaten: 41.49658953392858, -5.006430024616115

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir am Freitagmorgen weiter Richtung Zamora. Da das Wetter noch nicht so toll ist wollen wir wieder einmal eine Stadt besichtigen. Es gibt dort zwei Stellplätze für WoMos: einen grossen mit einer Brücke bei der Einfahrt mit max. 5 t Belastung - geht schon mal gar nicht. Also gehen wir zum kleinen Platz am Douro, sorry: in Spanisch heisst es jetzt Rio Duero.

Bei der Ankunft um 11.00 h sind wir das zweite WoMo, aber das wird sich bis am Abend noch ändern. Am Nachmittag machen wir einen grösseren Spaziergang durch die Stadt, welche uns eigenltich recht gut gefällt. Es fallen 3 Dinge auf:

- viele leere Geschäfte im Erdgeschoss; die haben wohl die letzten 2 Jahre leider nicht überlebt

- ein schöner Mix von alten Mauern, alten Gebäuden und neuen Wohnhäusern

- viele kleine weisse Zelte, welche in den grösseren Gassen und auf Plätzen aufgebaut werden. Ob da wohl wieder Impfzentren entstehen für eine nächste Corona-Welle? Zum Glück nicht, wie uns ein junger Zamoraner erklärt. In einer Woche ist das grosse Wein und Käse Fest in Zamora, und ein paar Tage später noch ein Fest zu Ehren des Mittelalters. Diese Stände und Zelte werden dafür aufgebaut.

Koordinaten: 41.49796640751624, -5.743533636651526

Am frühen Donnerstagmorgen springen wir als erstes wieder in den Douro - das geht an so einem einsamen Ort perfekt und weckt richtig auf. So brauchen wir kein Duschwasser ;-)
Danach frühstücken wir, packen zusammen und fahren weiter nach Norden, hauptsächlich der N221 entlang. Als erstes Ziel fassen wir mal Miranda do Douro ins Auge. Warum? Weil es so schön klingt. Die Stadt hat anscheinend auch historische Bedeutung und ist um ein altes historisches Zentrum herum gebaut. Leider sind von den alten Bauten nur noch Ruinen vorhanden, diese werden aber aktuell erneuert. Die Kirche ist schön anzusehen, und die Gassen in der Altstadt sind auch nicht schlecht: lauter 2 stöckige Häuser, welche zum Teil noch wirklich alt sind. Dazwischen sind aber Neubauten, was eine interessante Mischung ergibt. Ausserdem sind die meisten Geschäfte im Erdgeschoss noch in Betrieb.

Nach 2 Stunden haben wir die Altstadt beischtigt und beschliessen, dass wir doch an einen schöneren Ort für die Übernachtung weiterfahren möchten. Wir machen uns deshalb auf den Weg nach Ricobayo, das an einem Stausee liegt und anscheinend eine schöne Playa Fluvial haben soll. Leider ist das Wasser etwas tief, und vielleicht auch deshalb der Strand mit dem dazugehörigen Imbiss geschlossen. Wir lassen uns aber trotzdem auf dem Parkplatz nieder und geniessen den Abend.

Koordinaten: 41.53959805485246, -5.982167657065679

Am Mittwoch fahren wir an einen Ort im Internationalen Douro-Nationalpark, wo der Fluss die Grenze zwischen Portugal und Spanien ist. Aber das ist so abgelegen, dass wir da keinen Handy-Empfang und damit auch kein Internet haben. Es ist ein Ort am Douro, welcher durch die Gemeinde ausgebaut und zur Verfügung gestellt wird: mit Picknik-Tischen, Grills, Kühlschrank, Sanitäranlagen mit WC/Duschen, Badesteg, etc. Grundsätzlich also alles was man braucht. Leider wird der Ort anscheinend auch von lokalen Einheimischen bentutz, und die sind halt mit der Ordnung und der Sauberkeit nicht so perfekt wie die meisten Wohnmobilisten. Aber wir haben ja unsere eigenen sanitären Anlagen. Der Ort ist aber wirklich toll, und Brigitte macht noch in beide Richtungen Spaziergänge wo sie Mandeln, Trauben und Orangen von der Strasse aus abnehmen kann. Selbstverständlich nicht von Bäumen, welche in Gärten stehen. Sondern einfach von solchen, welche "frei in der Gegend stehen" und deshalb auch für alle nutzbar sind. Toll!

Am Abend machen wir noch einen Sprung in den Douro und geniessen die Einsamkeit des Ortes.

(Koordinaten: 41.13592951044657, -6.771573337839739)

Wir haben uns hier ja für zwei Nächte eingerichtet, und das hat auch einen Grund: heute wird Roland knackige 60 Jahre alt/jung (bitte richtiges Wort selber auswählen ;-)). Deshalb wollten wir auch an einem Ort sein, wo der Handyempfang gut ist und wir auch ein Restaurant finden, in welches wir heute Abend essen gehen können. Dieses haben wir auch bereits gestern Montag gefunden und sie haben uns gleich in die Küche und in die Backstube mitgenommen. So konnten wir sehen wie sie traditionelles Brot backen (im Ofen mit offenem Feuer) und wie sie hier kochen. Sehr sympathisch. Was es heute Dienstag zu essen gibt, dass wussten sie gestern noch nicht. Deshalb lassen wir uns heute - nach vielen Telefonanrufen und WhatsApp Videos - überraschen. Leider wollte niemand zum Apéro um 16.00 h kommen - wir hätten alle eingeladen ....

Koordinaten: 41.146853494884574, -7.401885165288202

Am Montagmorgen verlassen wir den tollen Ort der Quinta de Padrela, und auch dabei werden wir von José herzlich verabschiedet.

Wir fahren zuerst an einen Ort hoch über dem Douro, welcher einer der schönsten Aussichtspunkte sein soll. Diese ist in der Tat auch sensationell, weshalb wir dort einen ausgedehnten Spaziergang durch die Reben machen. Bleiben wollen wir aber hier nicht.

Deshalb fahren wir weiter nach São João de Pesqueira, einem kleinen Ort am östlichen Rand des Douro Weingebietes. Hier haben sie zusammen mit einer grösseren Sportanlage auch an die Camper gedacht und 6 Stellplätze für WoMos plus mehrere Plätze für Zelte eingerichtet. Alles ist toll organisiert, es gibt Wasser, Strom, Toiletten, Durschen (beides im Sportzentrum), und bei Bedarf darf man natürlich auch die Freizeitanlagen (Minigolf, Park, Pool) mitbenutzen.

Koordinaten: 41.146853494884574, -7.401885165288202


29. August - 04. September 2022 - Douro lll

Am Sonntagmorgen wird unser Frühstück etwas grösser - denn wir haben ja nachher eine Führung durch den Weinberg mit anschliessender Weinverkostung. Deshalb brauchen wir schon etwas "Boden". Vor allem als uns José dann bereits am Anfang sagt, dass wir 5 Weine, einen Portwein und natürlich auch das Olivenöl versuchen können.

Um 10.30 h sind also alle bereit: wir sind eine Gruppe von ca. 14 Personen, bunt gemischt aus Dänen, Holländern, Deutschen und wir Schweizer. Die Führung mit Erklärungen ist dann auch wirklich toll und sehr lehrreich. Wie gesagt hat Josés Vater den Weinberg 1985 gekauft und nach und nach weiter ausgebaut. Mittlerweile haben sie 12 Hektaren (also 120'000 m2) mit 3 "Regionen": dem Nordhang, dem Südhang und die "flache" Lage in der Mitte. Darauf werden 5 Weine angebaut: 1 Weisser, 1 Rosé und 3 Qualitäten Roter. Im Jahr gibt es durchschnittlich 20'000 Flaschen. Ausserdem behalten sie seit ein paar Jahren jährlich 550 Liter (2 Fässer) auf und veredeln ihn zu Portwein. Auch die Olivenbäume werden im Dezember geerntet und damit wird eigenes kaltgepresstes Olivenöl hergestellt.

Bei der anschliessenden Verkostung geht es dann bereits etwas lustiger zu und her, vor allem weil natürlich auch José ein Spassvogel ist und manch lustige Geschichte zu erzählen weiss.

Wir kaufen dann sehr gerne 6 Flaschen seines roten Riserva, 6 Büchsen Olivenöl und noch 2 Flaschen Portwein. Diesen darf er offiziell noch nicht verkaufen, da sie die Lizenz dafür noch nicht haben. Da aber bereits sein Vater damit begonnen hat, Portwein herzustellen haben sie quasi für Eigenverbrauch doch jedes Jahr ca. 600 Flaschen, welche "vernichtet" werden müssen.

Danach beschliessen wir, dass Roland nicht mehr fahren sollte und wir deshalb noch eine weitere Nacht auf der Quinta de Padrela bleiben. Wir haben hier ja alles was wir brauchen.

Koordinaten: 41.12802881210388, -7.583187641635319

Am Samstag stehen wir relativ früh auf: um 07.30 h sind wir schon beim Frühstück. Wir möchten nämlich um 08.45 h abfahren, damit wir gegen 09.30 h in Pinhão sind und einen Parkplatz für Augustin finden. Das funktioniert dann auch perfekt. Danach warten wir noch einen Moment bis zum Start der Bootstour, welche wirklich eindrücklich ist. Die Rebstöcke und Olivenhaine an den steilen Hängen der Douro-Schlucht sehen vom Wasser aus noch eindrücklicher aus als wenn wir diese vom Land oder von der Strasse aus sehen. Wie die Bauern seit hunderten von Jahren diese steilen Hänge bearbeitet haben - grosses Kompliment.

Mittlerweile sieht man natürlich auch mehrere schöne Häuser - man könnte auch sagen Villa oder Farmen - welche von einigem Reichtum zeugen. Aber es sieht nicht protzig aus, sondern einfach schön.

Die Fahrt dauert zwei Stunden, dann sind wir zurück in Pinhão. Wir essen noch unsere mitgebrachten Brote, und fahren dann zurück auf Quinta da Padrela. Dort geniessen wir als erstes den Pool. Denn ab 16.00 h steht dieser für Gäste des Ferienhauses esklusiv zur Verfügung.

Am Freitagmorgen sehen wir, dass der Tag wettermässig nicht so toll ist. Also machen wir einen "Servicetag": wir fahren zum Intermarché in Régua zum Einkaufen. Auf dem Parkplatz steht da auch eine öffentliche Lavanderia - also wird die ganze Wäsche gleich auch in eine grosse 8 kg Maschine gesteckt. Einkaufen, Wäsche in den Tumbler wechseln, Einkäufe einräumen, Wäsche holen - alles fliesst da ineinander. Dazwischen bekommen wir noch 2 Flaschen Douro-Weisswein geschenkt von einem Künstler, der daneben in seiner Garage arbeitet und anscheinend von seinen Kunden sooo viel Wein erhält - er kann gar nicht alles trinken. Toll, das würde uns in der Schweiz wohl kaum passieren.

Danach fahren wir in die Berge zur Quinta de Padrela. Die beiden Schwager Pedro (in der CH geboren) und José führen das Weingut in zweiter Generation mit viel Freude. Gleichzeitig bieten sie Platz für mehr als 10 Wohnmobile - einfach so. Man darf Wasser auffüllen, gratis eine Toilette und Dusche benützen, und wenn das Ferienhaus nicht vermietet ist, dann steht sogar der Pool zur Verfügung. Einzig den Strom muss man bezahlen, falls man den benötigt. Unsere Batterien sind fast voll, weshalb wir heute noch darauf verzichten.

Auf dem Platz stehen aktuell noch Berner, Deutsche, Engländer und Belgier. Wir sind also eine richtig internationale Truppe.

Täglich machen José und Pedro Führungen in der Quinta mit Wein- und Olivenölverkostung. Dies findet jeweils um 10.30 h statt. Da wir uns für Samstag schon für die Schifffahrt angemeldet haben reservieren wir das gerne für Sonntag. Wir bleiben also mindestens 2 Nächte hier und geniessen ihre Gastfreundschaft.

Koordinaten: 41.12802881210388, -7.583187641635319

Am Donnerstag stehen wir deshalb auch etwas weniger gut auf am Morgen. Aber wir werden halt auch nicht jünger ;-) Heute möchten wir etwas ausserhalb von Régua fahren und einen Bauern besuchen, der nicht nur Wein sondern auch Olivenöl produziert und direkt anbietet. Die Fahrt in die Berge ist denn auch spannend, aber leider finden wir niemanden auf der Quinta. Wir warten zwar eine halbe Stunde, aber niemand erscheint. OK, dann fahren wir halt wieder zurück.

Was tun mit dem angefangenen Tag? Wir beschliessen, dass wir mit den Bikes nach Pinhão fahren möchten (ca. 28 km) um uns dort Tickets für eine Fahrt auf dem Douro mit einem Holzschiff ähnlich der Rabelo-Boote. Gesagt - getan. Wir folgen der N222, welche dem Douro entlang nach Osten geht bis ins das kleine Örtchen Pinhão. Dort finden wir auch tatsächlich einen Verkaufsstand, wo wir für den Samstag eine Reservation platzieren können. Perfekt.
Nun kommt aber die Rückreise flussabwärts, also nach Westen. Der Gegenwind ist so happig, dass wir beide teilweise eine höhere Unterstützung beim E-Bike benötigen. Es erinnert uns fast an das Vinschgau - da fahren wir auch immer in die falsche Richtung.

Nach Ankunft beim WoMo benötigen wir deshalb zuerst grössere Mengen an Flüssigkeiten ...

Auch die Berner sind überrascht, als sie uns immer noch in Régua sehen, weshalb sie uns gleich zu einem Apéro mit Weisswein einladen. Ebenfalls verabreden wir uns noch einmal nach dem Znacht zum Kaffee mit Zusätzen bei uns. Auch dieser Abend wird wieder feucht-fröhlich ...

Am Mittwoch verlassen wir den Port de Rei und fahren wieder den Berg hinauf. Das ist wirklich eine "Fahrt hinauf", denn es geht fast 300 m nach oben. Danach folgen wir der N222 nach Osten. Mittlerweile sind wir definitiv im Douro-Weinbaugebiet angekommen, welches seit über 200 Jahren per Definition ca. 80 km östlich von Porto beginnt - also genau in der Region von Porto de Rei - und auf beiden Seiten dem Douro entlang bis zur spanischen Grenze geht. Es gibt jetzt nämlich wirklich fast nur noch Weinreben, auf schönen Terassen angebaut. Dazu kommen Olivenbäume, welche die meisten Parzellen abgrenzen. Man sieht auch, dass in dieser Region in den Reben gearbeitet wird - nicht wie wir es früher auf der Reise schon gesehen haben.

Unser Ziel ist die Kleinstadt Régua, und dort der lokale WoMo-Stellplatz. Wir stellen uns dort auf einen Parkplatz gleich unterhalb der grossen Autobahnbrücke. Wieder stehen wir gleich neben dem Douro ...

Als erstes möchten wir das Douro-Weinmuseum besuchen, welches wir in 15 Min. Fussmarsch erreichen können. Zum Glück gibt es eine App, welche die verschiedenen Ausstellungstücke in deutscher Sprache erklärt. Wirklich super und sehr lehrreich.

Der Höhepunkt ist, dass wir am Schluss auf der Museumsterasse noch ein Glas Portwein erhalten. Na denn: Prost!

Am Nachmittag parkt plötzlich ein Berner Wohnmobil hinter uns. Es handlet sich um Chrigel und Käthy aus Adelboden. Wir unterhalten uns eine Weile, sehen uns zufällig am Abend im selben Restaurant und "versumpfen" dann noch bei verschiedenen Getränken bei uns im WoMo. Auf alle Fälle wird es wieder einmal spät bis wir ins Bett kommen ....

Koordinaten: 41.15540965531093, -7.78113808034415

Am Montagmorgen überlegen wir uns tatsächlich noch einmal, ob wir doch noch eine Nacht hier bleiben wollen. Sowohl Ventura als auch Annibal haben uns ja bestätigt, dass wir bleiben sollen solange wir mögen. Aber wir fahren dann doch weiter - nicht bevor Brigitte noch einmal dem tollen Feigenbaum einen Besuch abstattet.

Wir fahren also weiter der N222 entlang, aber nur etwa 13 km. Dann erreichen wir unsere erste Auswahl für den nächsten Stopp: den Parque Fluvial de Porto de Rei. Dabei handelt es sich um ein kleines Tal am Douro, welches Picknickplätze, einen Strand mit Wiese (!), einem kleinen Fussballplatz und genug Parkplatz aufweist. Ausserdem gibt es noch eine Bar und am anderen Ende ein "richtiges" Strandbad, aber mit Pool. Uns gefällt es sofort, denn der Sand an den Füssen nach dem Bad im Douro fällt hier weg. Also: wir bleiben, und zwar direkt für 2 Nächte, also bis Mittwoch.

Am Dienstagvormittag machen wir noch eine kleine Wanderung durch die Umgebung, also einmal das Tal hoch und in mehreren Kurven wieder hinunter. Es fällt auch hier wieder auf, dass es einige wirklich schöne Häuser - man könnte sagen "Villen" - gibt. Die meisten sind im Moment nicht bewohnt. Ausserdem hat es überall Reben, Feigenbäume, Orangenbäume, Kirschbäume, etc. Wir finden sogar einen Garten mit Limonen. Natürlich gibt es auch Apfel- und Birnbäume, etc. Überall grünt und blüht es - und leider fallen viele Früchte einfach runter und verfaulen. Weshalb? Siehe oben -> die Bewohner sind leider nicht hier und die Häuser stehen leer. Schade.

Koordinaten: 41.11846932063, -7.913647789624639